Um Notfallversorgung aufrechtzuerhalten: Landkreis investiert in Ebinger Notaufnahme
22.03.2019
Am Montag steht die große Ebinger Baumaßnahme der zentralen Notaufnahme im Krankenhaus auf der Tagesordnung. Die Kosten liegen aktuell etwa bei 6,6 Millionen Euro.
Es werde „eine Punktlandung“ versprach Landrat Günther-Martin Pauli im April vergangenen Jahres im Hinblick auf die bauliche Einrichtung einer sogenannten zentralen Notaufnahme, kurz ZNA.
© Holger Much
Um auch künftig den neuesten modernsten Anforderungen zu entsprechen und weiterhin von Rettungsdiensten angefahren werden zu können, stehen beim Ebinger Klinikum größere Umbaumaßnahmen an.
Sollte das Ziel nicht erreicht werden, dürfte der Rettungsdienst das Albstädter Haus in zwei Jahren nicht mehr anfahren, weil es nicht den dann gültigen, geforderten Standards entspreche.
Die zentrale Notaufnahme (ZNA) wird laut Plan auch eine Notaufnahmestation sowie eine Kurzliegestation mit acht Betten umfassen. Um diese neue, moderne Abteilung umzusetzen, werden die Gebäude im rechten hinteren Teil des Ebinger Klinikums umfunktioniert.
Wäscherei und Küche weichen
Die Ebinger Wäscherei sowie die Großküche werden für die neue Notaufnahme abgebrochen. Beide Einrichtungen werden in Albstadt nicht mehr benutzt und stehen seit längerer Zeit leer. Die Decken zum Untergeschoss bleiben stehen. Rund 500 Quadratmeter Nutzfläche, so informierte Fechter, stünden somit für die ZNA zur Verfügung.
Der hintere Teil des Ebinger Krankenhauses wird zur ZNA umgestaltet und hierfür teilweise abgerissen.
Etwa 6,2 Millionen Euro sollte die Maßnahme nach der ersten Grobkostenschätzung Anfang 2018 des Architektenbüros Hoppe, Sommer und Partner aus Stuttgart kosten. Laut den jüngsten Unterlagen des Kreistages sieht der Vorentwurfsplan für den Umbau in Albstadt Kosten von rund 6,6 Millionen Euro vor.
In seiner nächsten Sitzung am Montag, 25. März, wird der Kreistag ab 18 Uhr über die anstehende große Baumaßnahme informiert. Nach einer Machbarkeitsstudie im September 2017 waren die Architekten- und Fachplanungsleistungen Mitte 2018 vom beschließenden Bauausschuss vergeben worden.
Es wurden auch die Kosten für unterschiedliche Bauweisen verglichen. Einerseits wäre eine konventionelle Bauweise möglich, andererseits wurde in Betracht gezogen, mit Fertigbauweise, teils sogar mit ganzen vorgefertigten Raumzellen in Stahlrahmenkonstruktion zu arbeiten.
Doch aus mehreren Gründen hat bisher die konventionelle Bauweise die Nase vorn. Zunächst ist sie merklich günstiger als die Fertigteile. Zudem wäre eine Herangehensweise mit Fertigbauteilen auch nicht schneller als die konventionelle Art, da sie vermutlich zu einem späteren Baubeginn führen würden.
Wieso wird vor dem Hintergrund einer Zentralklinik in Albstadt investiert?
Entwicklung In April 2018 verabschiedete der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) als höchstes Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im Gesundheitswesen den Beschluss zur Notfallversorgung. In drei Stufen werden hier spezifische Anforderungen definiert. Um an der niedrigsten Stufe 1, der Basisnotfallversorgung, teilnehmen zu können, bedarf es an jedem Krankenhausstandort einer zentralen Notaufnahme (ZNA). Die ZNA ist „eine räumlich abgegrenzte, fachübergreifende Einheit mit fachlich unabhängiger Leitung.“ Vergütungszuschläge werden zukünftig lediglich die Krankenhäuser erhalten, welche die jeweiligen Anforderungen erfüllen.
Sicherung Ohne ZNA in Albstadt könnte eine Notfallversorgung nicht mehr angeboten werden. Um diese für die Bevölkerung aufrecht zu erhalten, muss gebaut werden. Mit einer ZNA in Albstadt können die gesetzlichen Vorgaben durch Nutzung der gewährten Übergangsfrist bis 2021 erfüllt werden. Die Geschäftsführung der Kliniken möchte damit die Akutversorgung garantieren und die medizinische Versorgung bis zum Zentralklinikum zukunftssicher für die Bevölkerung aufstellen.
