HBW erwartet ein Geduldsspiel

22.03.2019

von Marcus Arndt

Richtungsweisende Heimpartie: Der schwäbische Zweitliga-Spitzenreiter erwartet einen unangenehmen Außenseiter.

Im Aufstiegsrennen kassierten die „Gallier von der Alb“ in Rimpar einen Dämpfer. „Es war doch klar, dass wir irgendwann wieder einmal verlieren werden“, sagt Jens Bürkle nach der 25:26-Pleite, „ärgerlich ist nur die Art und Weise.“

HBW erwartet ein Geduldsspiel

© Moschkon

Seit über einem Jahr hat der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Lukas Saueressig) zu Hause nicht mehr verloren. Das soll auch nach der Partie gegen Dessau-Roßlau noch so sein.

Seine Mannschaft sei an diesem Tag nicht gut genug gewesen, räumt der HBW-Kommandogeber unumwunden ein, „dabei haben wir deutlich besser gespielt als gegen Ferndorf.“ Doch nach einer frühen, klaren Führung ließ der Spitzenreiter beste Möglichkeiten liegen – war auch in der Defensive nicht mehr konzentriert und konsequent genug.

„Wir haben ein paar Fehler zu viel gemacht“, betont der 38-Jährige, „aber Rimpar hat das auch extrem gut gemacht.“ In der finalen Spielphase drängten die Kreisstädter auf die Ergebniswende, welche aber ausblieb. „Wir haben das Sieben-gegen-Sechs überragend gespielt“, analysiert der Sportwissenschaftler, „bei minus vier muss man das erst einmal so machen.“

Nichtsdestotrotz riss die schwäbische Serie nach 15 Spielen ohne Niederlage in Würzburg. „Uns war bewusst, dass es irgendwann passiert“, so Bürkle weiter, „eigentlich unnormal, wie lange es ging.“ Trotz der Niederlage führen die „Gallier von der Alb“ (42:10 Punkte) weiterhin die Tabelle in der 2. Bundesliga an, haben drei respektive vier Zähler auf die Verfolger aus Coburg und Nordhorn.

„Es war im Vorfeld doch klar, dass es noch ein weiter Weg wird“, erklärt der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer vor dem richtungsweisenden Heimspiel am morgigen Samstag gegen den akut abstiegsbedrohten Dessau-Roßlauer HV (19 Uhr, SparkassenArena). Auch gegen den Ost-Klub, der am vergangenen Spieltag gegen Hamm knapp mit 20:22 unterlegen ist, prognostiziert der HBW-Coach ein „sehr schweres Spiel“.

Seit der WM-Pause gelang Dessau-Roßlau zwei Siege, drei Begegnungen hat die Truppe von Uwe Jungandreas verloren – in Ferndorf wurden die Punkte geteilt (Endstand: 18:18). „Wir müssen Geduld haben“, fordert der Sportwissenschaftler, welcher einen unbequemen Gegner erwartet, der „extrem eklig“ zu bespielen sei. Ganz geschickt verschleppt der DRHV das Tempo, „trampelt auf den Nerven des Gegners herum“, wie es Bürkle formuliert.

Herausragend bei den „Bibern“ ist die rechte Seite mit dem Ex-Magdeburger Johannes Wasielewski (95 Saisontore) auf der Halbposition sowie dem Tschechen Tomas Pavlicek (90), der zu den besten Rechtsaußen der Liga zählt. „Das ist sehr vernünftig, was sie spielen“, urteilt Bürkle.

Er fügt hinzu: „Sie holen das Maximale aus ihren Möglichkeiten heraus.“ Auch gegen den viertplatzierten ASV aus Hamm präsentierte sich der Tabellen-14. (20:32 Punkte) auf Augenhöhe, kam in der 49. Minute nach einem Vier-Tore-Rückstand wieder auf 16:17 heran. „Wir haben in dieser Situation das Momentum auf unserer Seite und dann verschenken wir den Ball“, ärgert sich DRHV-Übungsleiter Jungandreas, „das darf nicht passieren. Solche Chancen, gegen eine so starke Mannschaft zu punkten, sollte man nicht liegen lassen.“

In Balingen gehen die Ostdeutschen als krasser Außenseiter auf die Platte. „Wir werden fokussiert sein“, verspricht Bürkle. Neben dem langzeitverletzten Kapitän Martin Strobel wird auch Rechtsaußen Gregor Thomann fehlen. Der Linkshänder hat sich einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen und fällt mehrere Wochen aus. Für ihn rückt Moritz Strosack, der zu Wochenbeginn krank passen musste, in den Kader des Zweitliga-Spitzenreiters.

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