Wölfe lauern auf den Primus

15.03.2019

von Marcus Arndt

Nach dem souveränen Sieg über Verfolger Nordhorn-Lingen geht der HBW am Sonntag in Würzburg auf die Platte.

Als „Momentaufnahme“ kategorisiert Jens Bürkle das Sechs-Punkte-Polster des schwäbischen Spitzenreiters auf die Grafschafter. „Wir müssen cool bleiben“, fordert er, „und unseren Weg, Woche für Woche, weitergehen.“

Wölfe lauern auf den Primus

© Moschkon

Gegen Nordhorn-Lingen setzte sich der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Benjamin Meschke) vor heimischer Kulisse recht souverän durch und geht nun mit breiter Brust ins Duell mit Rimpar.

Ohne Zweifel: Mit dem 30:24-Sieg über die Niedersachsen haben die „Gallier von der Alb“ einen wichtigen Schritt in Richtung Wiederaufstieg gemacht. „Mehr aber auch nicht“, warnt der 38-jährige Coach, welcher eingesteht: „Die aktuelle Tabellensituation ermöglicht es uns, bis zum Schluss oben mitzuspielen.“

Konsequent drückt der Sportwissenschaftler auf die Euphoriebremse, „auch nach einem sehr guten Spiel gegen Nordhorn.“ Ungefährdet setzten sich die Kreisstädter in der SparkassenArena durch, führten phasenweise mit zehn Toren Vorsprung.

„Die Abwehr hat den Gegner bis zum 24:14 ganz klar beherrscht“, analysiert Bürkle, „beim Konter machen wir bei elf Versuchen neun Tore. Das ist überragend.“ Unverkennbar für den Balinger Coach: „Die Truppe ist viel reifer geworden.“

Auch in kritischen Situationen finden die Schwaben die richtigen Lösungen, lassen defensiv wenig zu und vorne nur wenige Chancen liegen. „Durch die Wechsel hatten wir einen kleinen Hänger vor der Pause“, räumt der ehemalige Bundesliga-Spieler ein, „ansonsten war das sehr, sehr souverän.“

Nach dem 21. Heimsieg in Serie führt der Ex-Erstligist das Unterhaus weiter an , hat sich bereits von dem Tabellendritten Nordhorn-Lingen (36:14 Punkte) sowie dem Verfolgerquintett aus Hamm, Essen (beide 33:17), Schwartau, Lübbecke und Ferndorf (alle 31:19) distanziert.

„Dennoch haben wir noch einige schwierige und anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen“, gibt Bürkle zu bedenken: „Bereits am Sonntag treffen wir auf einen unangenehmen Gegner.“ Das Duell mit dem Wolfsrudel aus Rimpar (17 Uhr, s.Oliver Arena Würzburg) wird kein Selbstläufer für den Primus.

Im Gegenteil. Nach einem schwachen Saisonstart stabilisierten sich die Unterfranken in den finalen Spielen der Hinrunde, katapultierten sich mit 10:0 Zählern ins gesicherte Tabellenmittelfeld. In Hamm haben sie am vergangenen Spieltag knapp mit 25:26 verloren. Dabei lagen die Wölfe nach 21 Minuten bereits mit 4:13 zurück. „Dann sind wir ,all in‘ gegangen“, verrät DJK-Kommandogeber Prof. Dr. Matthias Obinger, „durch Kampf haben wir es dann hinbekommen.

Zur Halbzeit habe ich fast etwas ungläubig auf die Anzeigetafel geschaut, dass wir nur mit vier Toren hinten lagen.“ Konsequent brachten die Wölfe den siebten Feldspieler und damit den ASV in arge Bedrängnis. „Das Sieben-gegen-Sechs ist extrem unangenehm zu spielen“, gesteht Bürkle ein, „mit vielen Varianten und teils harten Sperren der Kreisläufer.“

Darauf hat er seine Mannschaft eingestellt, ebenso auf eine bissige Abwehrarbeit der Wölfe, welche gerne das System wechseln. Nach dem Karriereende von Stefan Schmitt hat die DJK allerdings Schwierigkeiten im Mittelblock. „Sie haben den Abgang noch nicht kompensiert“, urteilt Bürkle, der mehrere Punkte sieht, „wo wir angreifen können“. Dennoch warnt der frühere Erstliga-Kreisläufer seine Mannschaft vor dem Tabellenneunten: „Da wird mehr Niveau kommen, als die Wölfe zuletzt in Hamm gezeigt haben.“

Der Branchenführer reist erst am Spieltag zum „Derby“ (O-Ton Bürkle) nach Würzburg. Am Mittwoch hatte der HBW frei, ab Donnerstag konzentrierte sich das Team auf die Auswärtsbegegnung. Nach einem Pferdekuss aus dem Ligagipfel pausierte Marcel Niemeyer zu Wochenbeginn, wird gegen Rimpar aber ebenso auflaufen wie Romas Kirveliavicius (Schulterprobleme).

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