Balingen

HBW vor Spiel gegen Grafschafter mit Personalproblemen

07.03.2019

von Marcus Arndt

Liga-Gipfel in der „Hölle Süd“: Am Samstagabend erwartet Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten den ambitionierten Verfolger aus der Grafschaft.

Mehr geht im Unterhaus nicht. „Die beiden besten Mannschaften der vergangenen Monate im direkten Vergleich“, betont Jens Bürkle, welcher trotz personeller Probleme ein „geiles Spiel“ erwartet.

HBW vor Spiel gegen Grafschafter mit Personalproblemen

© Moschkon

Der HBW Balingen-Weilstetten will morgen Abend seine Heimserie fortsetzen. Mit der HSG Nordhorn-Lingen kommt allerdings der Tabellendritte in die SparkassenArena.

Die schwäbische Siegesserie – mit makellosen 26:0 Punkten – riss vor Wochenfrist in der „Stählerwiese“. Erst zwei Sekunden vor dem Abpfiff gelang René Zobel der Ausgleich (Endstand: 23:23).

„Ich bin zufrieden mit dem Punkt“, sagt der HBW-Coach, „mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, bin ich es nicht.“ Ohne Zweifel tat sich der Tabellenführer schwer, „ist im Angriff in einen Zweikampf nach dem anderen hineingerannt“, kritisiert der Sportwissenschaftler.

Dennoch egalisierten die „Gallier von der Alb“ in der Crunchtime noch einen 21:23-Rückstand. „Da haben wir dann Stärke gezeigt“, urteilt der 38-Jährige, „und gezeigt, dass man uns an einem schlechten Tag erst einmal schlagen muss.“

Das gelang auch den Siegerländern nicht – und nach dem Remis in Kreuztal führt der Ex-Erstligist weiter das Klassement im Unterhaus an: mit drei respektive vier Zählern Vorsprung auf die Verfolger aus Coburg und Nordhorn.

Morgen (19 Uhr, SparkassenArena) kommen die Grafschafter in die „Hölle Süd“. Nach dem 30:22-Sieg über den TV Großwallstadt „sind sie weiter an den Aufstiegsplätzen dran“, wie es Balingens Kommandogeber formuliert.

Dieser erwartet einen „körperlich sehr präsenten Gegner“, welcher zu den besten fünf Teams in der Liga zähle. Im Südwesten Niedersachsens verfolgen die Protagonisten ehrgeizige Ziele. „Sie wollen hoch“, weiß der frühere Kreisläufer. Seit Ende der Hinrunde ruft die top verstärkte HSG ihr Potenzial ab, ist seit nunmehr acht Spielen ohne Punktverlust. Für Bürkle keine Überraschung: „Sie haben sich sehr gut verstärkt.“

In den vergangenen Jahren bediente sich die HSG aus unteren Ligen – im Sommer nicht. Markant steigerte Nordhorn die Qualität im Kader, holte von den Ligarivalen Julian Possehl (Hamm) und Georg Pöhle (Emsdetten) sowie den niederländischen Nationaltorhüter Bart Ravensbergen. Dieser spielte zuletzt in Frankreich (Sélestat). „Das ist eine gewachsene Mannschaft, die seit Jahren zusammenspielt“, erklärt Bürkle, „mit großen, starken und richtig schweren Jungs.“

Die Grafschafter bringen zweifelsohne eine unglaubliche Physis auf die Platte, spielen aber dennoch einen schnellen und präzisen Ball. Neben Pöhle (153 Saisontore) setzen der Niederländer Patrick Miedema sowie die Linkshänder Possehl und Philipp Vorlicek im Rückraum die Akzente. Auch auf den Außen – mit dem Tschechen Pavel Mickal auf der linken Seiten – und am Kreis ist die Truppe von Heiner Bültmann exzellent besetzt.

Der 47-Jährige, welcher seit 2006 in der Grafschaft wirkt, formte in den vergangenen Jahren ein echtes Top-Team, das auswärts stabil auftritt und liefert. 15:9 Zähler holte die HSG in fremden Hallen – nur einen weniger als die Schwaben.

Klar, dass Bürkle ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Da ist es bitter, „dass wir aus der Schlacht gegen Ferndorf einige Blessuren davongetragen habe“, sagt er besorgt. Neben Oddur Gretarsson, der krank passen musste, sind Zobel und Lars Friedrich angeschlagen – „Kiwi“ kann nur Abwehr spielen. „Ich weiß nicht, ob es für Oddur und René reicht“, gesteht der Balinger Coach ein, „wir müssen abwarten.“

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