Geislingen

Schaum verursacht Rutschpartie: Stadt Geislingen nimmt Fasnetswagen aus Umzug

07.03.2019

von Rosalinde Conzelmann

Die Feuerwehr musste am Samstag wegen eines Schaumteppichs, den eine Gruppe auf der Straße verteilte, in den Einsatz. Die Folgen für die Gruppe sind noch unklar.

Für eine Fasnetsgruppe endete am vergangenen Samstag der Geislinger Umzug früher als geplant: Auf Anordnung der Ortspolizeibehörde wurde der Wagen der Großfamilie aus Geislingen und Erlaheim aus Sicherheitsgründen im letzten Drittel der Umzugsstrecke aus dem Verkehr gezogen, weil der Badeschaum, den die „Duschkabinen“ über die Straße verteilt hatten, zur Rutschpartie wurde.

Schaum verursacht Rutschpartie: Stadt Geislingen nimmt Fasnetswagen aus Umzug

© Wolfgang Renz

Der Schaumteppich, den der Wagen dieser Fasnetsgruppe am Samstag produziert hat, hat nicht allen gefallen.

Ob für die närrische Gruppe mit 35 Personen, die ein tolles Bild abgab, die Geschichte noch ein finanzielles Nachspiel haben wird, wird laut Stadtverwaltung noch geprüft. Denkbar wäre, dass der Feuerwehreinsatz den „Schaumschlägern“ in Rechnung gestellt wird.

Gag kam bei Besuchern gut an

Schon kurz nach dem Umzug sorgte der Feuerwehreinsatz in den sozialen Medien für heftige Reaktionen. „Ich fand die Idee mega witzig, aber die Sauerei nicht und den Schmierfilm auch nicht“, kommentierte eine Fasnetsnärrin.

Eine Meinung, die auch Zunftmeister Uwe Geitlinger teilt. „Das war bestimmt keine Böswilligkeit“, sagt er. Der Gag sei toll gewesen und bei den Zuschauern super angekommen, allerdings sei sich die Gruppe wohl nicht bewusst gewesen, dass der Schaumteppich zur Gefahr werden könnte.

„Den Kindern hat's gefallen“, sagt er und kann sich an keinen ähnlichen Fall in Geislingen erinnern. Er sei noch während des Umzugs informiert worden. „Wir stehen natürlich hinter dieser Entscheidung der Stadt“, betont er.

Wagen wird aus dem Verkehr gezogen

Was war passiert? Der Bauhof hatte gegen 16 Uhr Alarm geschlagen, weil, so schreibt die Verwaltung auf ZAK-Nachfrage, „eine Gefahr für die nachfolgenden Personen nicht ausgeschlossen werden konnte, da in dem dichten Schaum Flaschen und andere Gegenstände auf der Straße nicht mehr erkennbar waren.“

Der Wagen wurde deshalb an einen Stellplatz geleitet. „Wir bedauern das, weil es sich um eine kreative und beständige Gruppe handelt“, heißt es von Seiten der Stadt.

Immerhin sei nun die Straße porentief rein, meint Schultes Oliver Schmid augenzwinkernd. Denn nach dem Umzug gab die Polizei die Straße aufgrund von Rutschgefahr nicht mehr frei und informierte die Feuerwehr, die laut Kommandant Hans Schenk mit zwei Autos und einer 15-Mann-Besatzung den Schaum wegspülte.

Gruppe bedauert den Vorfall

Die Gruppe selbst bedauert den „Aufruhr“, den der Schaumteppich ausgelöst hat. „Wir nehmen seit 20 Jahren am Umzug teil und noch nie gab es Probleme“, sagt eine Teilnehmerin.

Im ersten Moment habe sie die Reaktion der Stadt geärgert. „Wir haben aber danach miteinander geredet und sehen es ein“, sagt sie. Nach der Erfahrung in Geislingen hätten sie tags darauf in Erlaheim und Gruol weniger auf die Schaumdüse gedrückt.

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