Dotternhausen

Ein historischer Moment: Dotternhausen lässt Polonaise wieder aufleben

04.03.2019

von Rolf Schatz

Der Musikverein Dotternhausen erweckt den Brauch der Rosenmontagspolonaise, der bis in die 1970er-Jahre zur Dorffasnet gehörte, wieder zum Leben.

Ein historischer Moment: Dotternhausen lässt Polonaise wieder aufleben

© Rolf Schatz

Ein schönes, buntes Bild bot sich am Montag den Zuschauern vor dem Dotternhausener Rathaus.

Der Dorfplatz war am Rosenmontag Schauplatz eines besonderen, närrischen Spektakels: eine Schar von Mondstupfern, Musikern sowie kleine und große Narren führte eine Polonaise mit einfachen Formationen auf.

Musikverein lässt Brauch wieder aufleben

Hierzu hatte der Musikverein Dotternhausen mit seiner Vorsitzenden Tanja Kammerer und Zunftmeister Michael Röder eingeladen. Eine Idee, die im Zuge der Feierlichkeiten zum 140-jährigen Bestehen des Musikvereins geboren wurde.

„Mit dieser Veranstaltung wollen wir den alten Brauch aufleben lassen“ meinte Kammerer und begrüßte alle mit einem dreifachen „Mond-Stupf“. Auch Bürgermeisterin Monique Adrian wohnte dem Schauspiel bei.

Kammerer sprach von einem historischen Moment. Es habe bereits im Jahre 1955 in Dotternhausen vor der ehemaligen Gaststätte Traube den Fasnetsbrauch einer Polonaise gegeben; die Musik dazu hatte der frühere Dirigenten Alois Hahn komponiert.

Manche haben Erinnerungen an Anfänge der Narrenzunft

So mancher aus der Narrenzunft könne sich noch an die Anfänge der Narrenzunft erinnern unter dem damaligen Vorsitzenden Johannes Rebstock, genannt Hannes. Bis in die 1970er-Jahre habe man diese Tradition gepflegt, die eine Bereicherung für das Fasnetsgeschehen war.

Zum Auftakt spielte der Musikverein die von Alois Hahn komponierte Melodie für die Polonaise auf.

Mondstupfer, Musiker sowie kleine und große Einzelnarren hüpften nach der Aufstellung vor der Bäckerei Milles in Richtung Rathausplatz. Die Polonaise führten die Musikerinnen in schwarzem Frack, rotem Halstuch und Zylinder an. Zahlreiche Besucher säumten den Rathausplatz und beobachteten das närrische Spektakel mit den unterschiedlichen Formationen.

Narrenmarsch und Strohbär

Im Anschluss spielte der Musikverein den Narrenmarsch und die Kinder tanzten ihre eigene Polonaise in abgespeckter Form. Auch der Strohbär tanzte mit seinen Treibern über den Rathausplatz. Im Anschluss zog das närrische Volk weiter in die Narrenscheune in der Hinteren Gasse zu Rainer Hämmerl, um dort den Rosenmontag gemeinsam ausklingen zu lassen.

Kammerers Dank galt Ellen Zimmermann und Frank Baumgartner für die tolle Choreografie.

An dem bunten Treiben erfreuten sich nicht nur die Akteure mit Larve, Gschell und Instrument – auch die Zuschauer waren begeistert von der tollen Atmosphäre. „Es wäre schön, wenn die Tradition weiterleben würde“, zogen einige Narren dieses positive Resümee.

Diesen Artikel teilen: