Zollernalbkreis

Der Zollernalbkreis und die Textilindustrie – die schöne Seite einer Branche im Wandel

19.02.2019

Der Zollernalbkreis war schon immer eine Hochburg der deutschen Textilindustrie. Aber was kommt aktuell noch aus der Region oder wird sogar noch hier gefertigt?

Eine Antwort hierauf gibt eine Sammlung regionaler textiler Schaustücke, die von der Fachvereinigung Wirkerei-Strickerei Albstadt zusammengestellt wurde.

Der Zollernalbkreis und die Textilindustrie – die schöne Seite einer Branche im Wandel

© Fachvereinigung

Was die Region an Stoffen, Fasern und Hightech-Materialien zu bieten hat und zu hochmoderner Kleidung verarbeitet, zeigt eine Ausstellung auf der Ausbildungsmesse der Arbeitsagentur.

Mehr als zehn Firmen haben jeweils ein Produkt ihres Unternehmens ausgewählt und zur Verfügung gestellt. Insgesamt ergibt sich damit ein Rundumblick auf die Vielfältigkeit der textilen Anwendungen.

Einige Firmen haben sich auf Bekleidung und Wäsche spezialisiert

Ein Schwerpunkt wurde im Bereich Bekleidung und Wäsche gebildet. Hier haben Firmen wie Nina von C., Marc Cain, Speidel, Mey und Peter Müller besondere Kleidungsstücke limitiert in Miniaturform produziert.

So sieht man einen spitzenbesetzten Slip aus Modalfaser, ein Hemdchen aus Algenfasern oder auch einen Stringtanga – alles produziert auf neuesten Strick-, Stanz- und High-Tech-Nähmaschinen.

Auch ein Pulli gehört zu den Schaustücken, der im 3D-Knit & Wear-Strickverfahren in einem einzigen Arbeitsschritt hergestellt wird. Abgerundet wird dieser Bereich mit einer Knöchelbandage aus der Aquarius-Faser für den medizinisch-sportlichen Einsatz.

Textilien und Technik im Fokus

Der zweite Schwerpunkt liegt auf den technischen Textilien: Ein Strickschlauch aus hochverfestigtem Polyestergarn wird in der ingenieurstechnischen Anwendung der Geothermie zum Schutz der Sonden eingesetzt.

Ein Polyester-Fleece-Schlauch wird im Inlinerverfahren in kaputte Rohrleitungen eingebracht, mit Polypropylen durchtränkt und ausgehärtet.

Anwendung im täglichen Leben sind flammbeständige, schnitt- und abriebfeste ICE-Sitzbezug, der ebenso in der Region hergestellt wird wie der Teppich der Boing 787, der sich wiederum durch eine besondere, rückstandsfreie Selbstklebebeschichtung auszeichnet.

Auch Heizen, Schalten und Leiten mit Strom wird auf einem beschichteten Textil gezeigt, ebenso wie der Einsatz von textilen Wandsystemen bei der Innenraumbeleuchtung.

Die Firmen Eschler, Carl Meiser, Textildruckerei Mayer, Mattes & Ammann sowie Edelweiss und Händel + Diller haben Schaustücke angefertigt.

„Die Zusammenstellung dieser regionalen Schaustücke zeigt repräsentativ die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Textil“, betont Kai-Uwe Götz, Geschäftsführer der Fachvereinigung Wirkerei-Strickerei.

„Wir haben noch viele ausbildende Textilbetriebe in der Region, die hochklassige Wäsche nachhaltig fertigen oder spannende Anwendungen beim Thema Textil gefunden haben.“

Sammlung ist in der Arbeitsagentur ausgestellt

Die Sammlung kann am 23. Februar vormittags auf der Messe Textil & Technik in der Arbeitsagentur in Balingen begutachtet werden.

Die Pädagogische Hochschule Freiburg hat fachdidaktische Infokarten erstellt.

Die Schaustücke sind regional textil verpackt: Der Stoff der textilen Taschen wurde von der Firma Eschler bereitgestellt, Zuschnitt und Näharbeiten erfolgten durch die Firma Kubetex, der Aufdruck durch die Textildruckerei Mayer.

 

Wir geben Stoff: Messe informiert über Perspektiven

Messe Am Samstag, 23. Februar, findet in der Agentur für Arbeit Balingen von 9.30 bis 12 Uhr eine Ausbildungsmesse statt. Dabei dreht sich alles um Berufe in der Textilbranche. Rund um den Vortrag „Wir geben Stoff - Textile Ausbildungsberufe“ um 10.30 Uhr präsentieren heimische Betriebe eine Branche im Wandel. Gerade im Textilbereich ist die technische Entwicklung rasant.

Bandbreite Ob handwerkliche Arbeit, Produktion in hochmodernen Maschinenparks, kreative und innovative Lösungen mit technischen Textilien, Kundenbetreuung oder Qualitätskontrolle – die Branche bietet laut Arbeitsagentur zukunftssichere Berufsaussichten. Nirgendwo sonst in Baden-Württemberg ist der Anteil der Textil- und Bekleidungsberufe höher als in der Region.

Aussteller Die Agentur für Arbeit, die Fachvereinigung Wirkerei-Strickerei Albstadt und die Philipp-Matthäus-Hahn-Schule wollen mit der Börse Interesse wecken für die Ausbildungsberufe in der Region. Folgende Textilbetriebe präsentieren sich: Eschler Textil, Interstuhl, Marc Cain, Mayer & Cie., Textildruckerei Mayer, Carl Meiser, Firma Mey, Peter Müller, Nina von C. und Trigema.

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