HBW holt zwei wertvolle Zähler im Aufstiegsrennen

12.02.2019

von Marcus Arndt

Der HBW Balingen-Weilstetten hat die Tabellenführung in der 2. Bundesliga verteidigt, setzte sich beim Aufsteiger HSV Hamburg ungefährdet mit 28:23 durch. Hinter den Schwaben reihen sich Coburg, Nordhorn-Lingen und N-Lübbecke ein.

Nach der WM-Pause starteten die Top-Klubs im Unterhaus erfolgreich. Der Spitzenreiter erarbeitete sich zwei wertvolle Zähler in der Hansestadt, drehte nach einem Stolperstart in Durchgang zwei einen knappen Rückstand.

HBW holt zwei wertvolle Zähler im Aufstiegsrennen

© Fishing4

Mit einem 28:23(15:13)-Auswärtserfolg beim HSV Hamburg erkämpften sich Oddur Gretarsson (im Bild) & Co. am Sonntagnachmittag den elften Sieg in Folge.

„Ich bin sehr zufrieden“, erklärt Jens Bürkle, „wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt – haben es aber verpasst, den Vorsprung größer zu gestalten. So waren wir statt mit vier eben nur mit zwei Toren vorne. Das gab ein bisschen ein negatives Gefühl.“ Das wurde nach dem Seitenwechsel nicht besser. Der HSV präsentierte sich als adäquater Gegner, egalisierte und legte vor (19:17/42.).

„Nach der Pause lagen wir dann plötzlich sogar hinten“, sagt der HBW-Coach. Zu passiv sei seine Mannschaft gewesen, moniert der 38-Jährige, „und Hamburg wirft dann eben auch gut.“ Mit einer starken Defensivabteilung (O-Ton Bürkle: „Wir haben die Abwehrqualität wieder erhöht“) leiteten die „Gallier von der Alb“ die erneute Ergebniswende ein, zogen mit einem 4:0-Lauf davon (24:20/51.). Fünf Minuten vor dem Abpfiff machte Jannik Hausmann schließlich den Deckel drauf, netzte zum 26:21. „Wir haben uns wieder gesteigert und das Spiel für uns entschieden“, analysiert der Sportwissenschaftler, der natürlich noch „Potenzial nach oben“ sah.

Dennoch: Der Start in die Restrunde gelang den Schwaben (35:7 Punkte), welche weiterhin knapp vor dem HSC Coburg (33:9) liegen. Die Vestestädter deklassierten Schlusslicht Rhein Vikings (Endstand: 37:22). In Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen liegen weiter die HSG Nordhorn-Lingen (30:12), die mit 28:25 in Hüttenberg erfolgreich war, und der ambitionierte TuS N-Lübbecke (28:14).

Der Bundesliga-Absteiger hat seine Negativserie beendet, erstmals nach vier sieglosen Auswärtsspielen wieder in fremden Gefilden doppelt gepunktet. Beim akut abstiegsbedrohten Wil-helmshavener HV setzte sich das Team von Trainer Aaron Ziercke ungefährdet durch. „Das war eine klare, sehr verdiente Sache für uns“, betont der ehemalige Nationalspieler nach dem 31:24. Er fügt zufrieden hinzu: „Von der ersten Minute an haben sich die Jungs sehr präsent gezeigt.“

Hinter dem Quartett an der Tabellenspitze reihen sich der ASV Hamm-Westfalen, Aufsteiger TuS Ferndorf und Altmeister TUSEM Essen ein (alle 27:15). Die Westfalen, welche am Samstag in Balingen auflaufen, gewannen beim TV Großwallstadt mit 30:26. Überraschend düpierte Ferndorf den kriselnden VfL Lübeck-Schwartau. „In der ersten Hälfte waren wir übermotiviert und dadurch verkrampft“, meint Torge Greve.

Der VfL-Coach, welcher ein Angebot der klassenhöheren SG BBM Bietigheim abgelehnt hat, sah seine Truppe zwischen der 30. und 40. Minute besser, „aber am Ende standen wir uns etwas selbst im Weg, konnten Chancen nicht nutzen und haben manchmal auch nur die zweitbeste Abschlussmöglichkeit gewählt.“ Damit rangiert die Hansekogge (23:19) weiter an achter Stelle, hinter Essen.

Die Westdeutschen haben nach der WM-Pause ihren Abwärtstrend gestoppt – und nach sechs Niederlagen in Folge wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden: mit einem 33:22 über den Dessau-Roßlauer HV. „Der Sieg war wichtig“, urteilt Jaron Siewert. Der TUSEM-Kommandogeber ergänzt: „Wir haben viel dafür investiert und auch das Selbstbewusstsein vom Anfang der Saison gehabt. Wir wurden belohnt und das war der erste Schritt. Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen, sondern auch in den vielen weiteren Spielen hart arbeiten.“

Der nächste Sieg soll am kommenden Spieltag in Dresden folgen. Die Sachsen (16:26) rangieren an 14. Stelle – haben mit dem 30:28-Erfolg in Hagen die Abstiegsplätze verlassen. Unter dem Strich stehen Bayer Dormagen (16:26), Großwallstadt, Dessau-Roßlau (beide 15:27) sowie Wilhelmshaven (12:30) und die Wikinger aus dem Rheinland (5:37).

 

Hamm auf jeder Position erstligareif besetzt

Nach dem 28:23-Sieg in Hamburg erwarten die „Gallier von der Alb“ am kommenden Samstag (19 Uhr, SparkassenArena) den fünftplatzierten ASV Hamm-Westfalen. „Eines der Topteams“, sagt HBW-Trainer Jens Bürkle über den Tabellenfünften. Der startete am Wochenende mit einem Arbeitssieg beim Aufsteiger TV Großwallstadt in die Restrunde. Vor der Saison handelte die Branche die top besetzten Westfalen neben dem TuS N-Lübbecke als Aufstiegskandidaten, doch das Team von Trainer Kai Rothenpieler bringt sein Potenzial nicht immer auf die Platte. In fremden Hallen holten die Westfalen allerdings 11:9 Zähler, reihen sich in der Auswärtstabelle an vierter Stelle ein. „Auf jeder Position ist Hamm erstligareif besetzt“, betont der Balinger Kommandogeber, welcher sich beeindruckt von dem Tempo des ASV zeigt. Kurze Angriffszeiten zeichnen die Westfalen aus, welche fünf der vergangenen sieben Spiele gewonnen haben. Einzig dem HSC Coburg unterlag Hamm deutlich mit 23:28, gegen den VfL Lübeck-Schwartau wurden die Punkte geteilt (Endstand: 28:28).ar

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