Geislingen

Passanten prangern in Geislingen Zwingerhaltung an

08.02.2019

von Rosalinde Conzelmann

Beim Geislinger Rathaus sind mehrere Beschwerden eingegangen. Das Veterinäramt verhängte Auflagen gegen den Halter.

Die Rottweiler Hundestaffel hat schon wieder einen Termin im Zollernalbkreis: Nachdem die Fachleute für Tierschutz erst jüngst das Verhalten und die Haltung eines Kangals in Bickelsberg überprüft hatten (der ZAK berichtete), kündigten sie nun einen Kontrollbesuch in Geislingen an, der wohl nächste Woche stattfinden wird.

Die Stadtverwaltung hatte sich in ihrer Funktion als Ortspolizeibehörde an die Polizei gewandt, nachdem mehrere Beschwerden beim Rathaus eingegangen sind.

Stein des Anstoßes ist eine etwas versteckt liegende Zwingerhaltung außerhalb des Ortes neben einer Koppel. Dort waren laut Angaben einer Spaziergängerin, die dort fast täglich unterwegs ist, noch vor einigen Wochen zwei Hunde untergebracht.

Bellen und Kälte sind Steine des Anstoßes

Die Tiere hätten oft gebellt und seien trotz der Kälte Tag und Nacht in dem eher behelfsmäßig gebauten Zwinger gehalten worden. Zudem sei nur ein zugefrorener Wassernapf zu sehen gewesen. Die besorgte Geislingerin wandte sich sowohl an die Stadt Geislingen als auch an das Veterinäramt beim Landratsamt, um ihre Beobachtungen mitzuteilen.

Das Veterinäramt war dann vor Ort, um, wohl im Beisein des Hundehalters, den Zwinger in Augenschein zu nehmen. Die Behörde teilt uns dazu mit: „Anlässlich einer Anzeige kontrollierte das Veterinäramt Ende Januar einen Hundezwinger in Geislingen. Hierbei wurde die Wärmeisolierung der Hundehütte und die Haltung eines kurzhaarigen Hundes bei winterlichen Witterungsbedingungen beanstandet.“

Dem Hundehalter wurde auferlegt, dass er die Tiere nachts nicht draußen lassen darf und die Hütte isoliert werden muss.

Veränderungen am Zwinger seien aber keine erfolgt, sagen die besorgten Tierfreunde, stattdessen seien die beiden Hunde dann weg gewesen und seither werde ein einzelner größerer, langhaariger Hund dort alleine gehalten.

Dieser jaule ständig und mache einen aggressiven Eindruck, sagt die Passantin. Sie bedauert das Tier, das 24 Stunden eingesperrt sei und hat Angst, dass es über den nicht sehr stabilen Zaun springen könnte. Gemeinsam mit einer Nachbarin hat sie den Tierhalter angesprochen. Das Gespräch artete in eine Auseinandersetzung aus.

Unklar, ob gefährlich

Dies ist auch Bürgermeister Oliver Schmid zu Ohren gekommen. Er machte sich persönlich ein Bild von der Zwingerhaltung und traf auch den Besitzer an. Ob der Hund aggressiv ist, vermag der Schultes nicht zu sagen. „Ich konnte auf ihn zugehen“, sagt Schmid.

Auf die niedrigen Temperaturen angesprochen, habe ihm der Hundehalter versichert, dass diese Rasse Kälte gut vertrage. Ob von dem Hund eine Gefahr ausgeht, könne er nicht einschätzen. Die Stadt nehme die Beschwerde ernst und habe deshalb die Hundestaffel informiert. „Das sind die Fachleute, die das beurteilen können.“

Wie viele Hunde sind es?

Auf dem Rathaus wiederum werde man überprüfen, wie viele Hunde der Geislinger hält. Auch hier gibt es wohl unterschiedliche Aussagen und auch Beschwerden von Seiten der Anlieger. Bis zu acht Tiere lebten im Haus des Paares, heißt es. Diese Zahl kann die Stadt nicht bestätigen. „Aber wir werden auch das überprüfen“, betont Schmid.

Für das Veterinäramt indes ist die Angelegenheit wohl erledigt. „Am Montag, 4. Februar, fand ein Kontrolltermin des Veterinäramtes statt. Im Zwinger wurde ein langhaariger Hund angetroffen. Der Zwinger erfüllte die Anforderung an die Hundehaltung. Derzeit sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich“, schreibt uns die Pressestelle.

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