HBW klärt die Torhüterfrage

01.02.2019

von Marcus Arndt

Konsequent treibt der Zweitliga-Spitzenreiter aus Balingen seine Personalplanun-gen voran. Mit dem Dänen Mike Jensen präsentieren die „Gallier von der Alb“ einen weiteren Neuzugang.

Zielorientiert und zeitnah klärten die HBW-Verantwortlichen die Torhüterfrage. Nach dem routinierten Vladimir Bozic verpflichtete der Ex-Erstligist den 23-jährigen Schlussmann von Nordsjaelland Haandbold.

HBW klärt die Torhüterfrage

© Imago

Mike Jensen steht aktuell noch bei Nordsjaelland Haandbold in der ersten dänischen Liga zwischen den Pfosten.

Mike Jensen stellte sich bereits im Dezember bei den Kreisstädtern vor und hinterließ einen guten Eindruck. Schnell wurden sich Spieler und Verein einig – und der junge Däne kündigte seinen Abschied in Nordsjaelland an. „Ich möchte dem Verein für drei sehr lehrreiche Jahre danken, wo es mir möglich war, meine Torhüterfähigkeiten zu entwickeln“, erklärt Jensen und fügt hinzu: „Dadurch fühle ich mich nun bereit für eine neue und größere Herausforderung. Ich fühle, dass es jetzt an der Zeit in meiner Karriere ist, es im Ausland zu versuchen und mehr auf eigenen Beinen zu stehen.“

Diese startet der sympathische, über zwei Meter große Skandinavier im beschaulichen Balingen. Nach dem Wechsel von Tomas Mrkva ins Bergische Land setzen die Schwaben in der kommenden Spielzeit auf ein Torhüterduo, „ohne eine klassische Nummer eins“, wie es Manager Wolfgang Strobel formuliert. „Uns war klar, dass wir den Abgang von Tomas nur mit einem starken Kollektiv kompensieren können“, betont der 35-Jährige, „mit zwei unterschiedlichen Typen.

‘Vladi‘ strahlt als erfahrener Spieler sehr viel Ruhe aus, kommt in den Spielen aber auch über seine Emotionalität und Präsenz. Mike ist noch ein junger Torhüter, hatte aber in Nordsjaelland schon lange Einsatzzeiten.“ Gefühlt habe der frühere dänische Juniorennationalspieler 58 Minuten pro Partie zwischen den Pfosten gestanden, sagt Trainer Jens Bürkle, „mit über 30 Prozent gehaltenen Bällen – auch gegen die dänischen Top-Klubs.“

In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich die Protagonisten neben der Platte intensiv mit der Torhüterfrage beschäftigt – und mehrere Möglichkeiten diskutiert. „Es gab noch zwei, drei weitere Kandidaten“, konkretisiert der HBW-Coach, der von einer sehr guten Lösung spricht. „Es ist eine andere ‘Schule‘ bei Mike“, so der Sportwissenschaftler weiter, „ich denke, dass wir ein sehr gutes, aber auch unterschiedliches Gespann haben werden.“

Nach der Jensen-Verpflichtung steht auch fest, dass der Vertrag mit Jonas Baumeister nicht verlängert wird. „Es war keine Entscheidung gegen ihn“, versichern die Verantwortlichen, „aber wir wollten langfristig und ligaunabhängig planen.“ Der 27-Jährige absolviert die Ausbildung zum Steuerberater und wird 2019 diese abschließen. „Er will sich verstärkt auf seinen Beruf konzentrieren“, verrät Wolfgang Strobel.

Er ergänzt: „ Jonas ist ein super Typ, der immer vollen Einsatz bringt. Wir können uns vorstellen, ihn in einer anderen Funktion beim HBW zu halten.“ Aber Baumeister kann keine konkreten Zusagen machen, „und deshalb müssen wir abwarten“, sagt der frühere Bundesliga-Spieler, welcher eine weitere Verpflichtung bis Ende der Wechselfrist (15. Februar, Anm. d. Red.) nicht kategorisch ausschließt.

Der Aufstiegsaspirant sondiert den Markt, um auf den langen Ausfall von Kapitän und Spielmacher Martin Strobel (Kreuzbandriss) zu reagieren. „Es ist richtig, dass wir uns nach einem Ersatz für Martin umschauen“, räumt der Balinger Manager unumwunden ein, „aber die Konstellation ist nicht einfach – und die Auswahl überschaubar.“ Ein Transfer müsse Sinn machen, sind sich die Entscheidungsträger einig. „Wir haben vollstes Vertrauen in die Mannschaft“, hebt Wolfgang Strobel hervor, „aber wir müssen uns auch für alle Eventualitäten absichern ...“

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