Als der Liederkranz ein Orchester hatte

Singen ist gesund und hält jung. Ein Beispiel dafür ist der Schömberger Sänger Manfred Besenfelder. Er musiziert seit 65 Jahren ununterbrochen im Liederkranz und ist damit eine Sängerpersönlichkeit, die auch einiges aus der Geschichte des Vereins erzählen kann.

Besenfelder kann nicht nur Histörchen aus dem Vereinsleben erzählen – er ist gleichwohl selbst ein Teil Vereinsgeschichte. In der jüngsten Hauptversammlung wurde er im Kreise seiner Sangeskollegen ausgezeichnet. Es ist eine Ehrung, die es im Liederkranz Schömberg in dieser Form noch nie gegeben hat.

1954 ist Manfred Besenfelder mit 15 Jahren in den Liederkranz eingetreten und singt seither ohne jede Unterbrechung im ersten Tenor. Als er sich vor 65 Jahren dem Chorgesang verschrieb, hatte der Liederkranz einen Männer-, einen Frauen- und einen gemischten Chor sowie ein Orchester mit insgesamt 126 aktiven Mitgliedern.

Geblieben davon ist ein Männerchor, der es aber in sich hat. Im vergangenen Jahr konnte das Ensemble voller Sangeskraft und Singfreude seinen 175. Geburtstag feiern.

Chorleiter war 1954 der Schulleiter Adolf Schiller, geführt wurde der Liederkranz von Matthäus Koch. Zwischenzeitlich hat Manfred Besenfelder unter zehn Dirigenten gesungen. Aktuell dirigiert Oliver Bayer den Chor.

In seinem Eintrittsjahr 1954 hat Manfred Besenfelder in Schömberg ein vom Liederkranz Schömberg ausgetragenes Gausängertreffen mit Festzelt oberhalb des Stausees auf dem jetzigen Campingplatz miterlebt. Teilgenommen haben damals 40 Gauvereine mit rund 2000 Sängerinnen und Sängern.

Ehrenmitglied im Liederkranz Schömberg ist Manfred Besenfelder seit 1980, die Ehrungen für 20, 30 und 40 Jahre Singen wurden vom Zollernalb Sängergau 1974, 1984 und 1994 ausgesprochen, die Ehrung für 50 Jahre Singen vom Schwäbischen Chorverband wurde ihm 2004 in Schömberg verliehen. Die Ehrung für 60 Jahre Singen erfolgte 2014 in Obernheim.

Das Singen hat in Manfred Besenfelders Familie Tradition, ein handgeschriebenes Liederbuch von 1831 befindet sich in seinem Besitz. Von seinem Vater gibt es auch noch eine alte Sängernadel, nach dessen Vorlage der jetzige Verein im Jahr 1991 die derzeitige Sängernadel reproduzieren konnte.

Manfred Besenfelder ist ein Beweis dafür, dass Singen jung hält. Auf seinen guten ersten Tenor konnten und können sich Chorleiter und seine Sängerkameraden immer verlassen.

Die übergeordnete Ehrung durch den Schwäbischen Chorverband erfolgt am Samstag 30. März in der Festhalle in Laufen.

Der Vorsitzende Hans Steiner wünschte Manfred Besenfelder bei der Hauptversammlung viel Gesundheit und weiterhin viel Freude beim Singen. Seine Sangeskollegen pflichteten ihm natürlich aus vollem Herzen bei.