Zollernalbkreis

Hilfsfristen: zwei zusätzliche Rettungswachen in Burladingen und Haigerloch

22.01.2019

Die Eintreffzeiten der Helfer im Zollernalbkreis haben sich verbessert. DRK und andere Verantwortliche planen trotzdem Maßnahmen, Fristen noch weiter zu optimieren.

Der Bereichsausschuss hat ein Standortgutachten in Auftrag gegeben. Mit dem Ergebnis, dass zusätzliche Wachen-Standorte sollen in Burladingen-Hausen und Haigerloch-Owingen installiert werden sollen.

Hilfsfristen: zwei zusätzliche Rettungswachen in Burladingen und Haigerloch

© Adobe Stock / M. Tomczak

Im Notfall zählt jede Minute. Das DRK Zollernalb will deshalb zwei weitere Wachen etablieren: in Owingen und Hausen.

Die Verantwortlichen des Landratsamtes, der Hilfsorganisationen wie auch der Krankenkassen wollen sich noch im Januar besprechen, wann und in welcher Form die Erweiterungen starten sollen.

Trotzdem möchte DRK-Vorsitzender Heiko Lebherz die Qualität nicht nur im Bereich der Hilfsfristen sehen. Im gesamten Zollernalbkreis verkürzen „Helfer vor Ort“ des DRK die Zeit zwischen dem Notfall und dem Eintreffen des Rettungsdienstes.

Über 2500 Mal im Schnitt werden die freiwilligen Helfer pro Jahr alarmiert. Sie geben sofort Rückmeldung zur Leitstelle und führen die ersten lebensrettenden Maßnahmen aus.

Albstadt und Balingen entlastet

Um die Herausforderungen künftig auch personell zu bewerkstelligen, hat das DRK umfangreiche Maßnahmen zur Personalrekrutierung für den Rettungsdienst auf die Beine gestellt. „Fachkräftemangel ist auch bei uns ein Thema“, so Lebherz.

Ein Schwerpunkt der Verbesserungsmaßnahmen sei das Standortgutachten. Dies schlägt weitere Standorte, gerade in der Peripherie, vor.

Dem Ergebnis ging eine grundlegende Datenanalyse des Rettungsdienstes durch ein externes Unternehmen voraus.

Ein Jahr lang wurden die Daten der Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge überprüft und ausgewertet.

Derzeit sind im Bereichsgebiet vier Rettungswachen: zwei in Albstadt, eine in Balingen und eine Hechingen. Die Durchführung des Rettungsdienstes liegt beim DRK-Kreisverband Zollernalb und der Malteser Hilfsdienst gGmbH.

Notarzteinsatzfahrzeuge stehen parat in Ebingen, Balingen und Hechingen. In Schlatt ist ein selbstfahrender Notarzt in die notärztliche Versorgung eingebunden.

Die Analyse zeigt für Burladingen: Notfälle können damit rechnen, dass der Rettungsdienst innerhalb von 16:17 Minuten (Mittelwert) eintrifft. In Einzelfällen war der Notarzt schneller als der Rettungswagen vor Ort. Im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung, wie es in einer DRK-Pressemitteilung heißt.

Trotzdem sollen die Hilfsfristen im Zollernalbkreis optimiert werden. Ergänzend zur bisherigen Struktur soll nach dem Gutachten eine zusätzliche Rettungswache in Burladingen-Hausen eingerichtet werden.

Die Vorhaltung im Bereich Burladingen dient der Absicherung des eigenen Bereiches rund um Burladingen ebenso wie der Entlastung der Rettungswagen im benachbarten Albstadt.

Der Raum Albstadt ist in Nord-Süd-Ausrichtung zu weiträumig, um durch die Standorte Ebingen und Tailfingen abgedeckt zu werden. Burladingen-Hausen würde die Versorgungslücke schließen.

Auch für Haigerloch-Owingen sollen zusätzliche Rettungsmittel gestellt werden. Die Vorhaltung im Bereich Haigerloch dient der Absicherung des eigenen Bereiches rund um Haigerloch, ebenso wie der Entlastung der Rettungswagen im benachbarten Balingen. Zu dieser Erkenntnis kommt das Gutachten.

 

Wer möchte bei der Notfallnachsorge mitmachen?

117 Einsätze verzeichnete der Notfallnachsorgedienst (NND) des DRK Kreisverbandes Zollernalb 2018. Die ehrenamtlichen Helfer waren zu jeder Tages- und Nachtzeit gefordert. Doch gerade zur Tageszeit hat das DRK die besondere personelle Herausforderung, allen Hilfsanforderungen gerecht zu werden.

Tagsüber werde es immer schwerer, die Einsätze zu bewerkstelligen, weiß die Leiterin des Notfallnachsorgedienstes, Heike Rau, aus langer Erfahrung. Obwohl 30 ehrenamtliche Mitglieder der Organisationen angehören, bringen Einsätze zur Tageszeit eine aufwendige Personalrekrutierung mit sich. Da kann es schon auch vorkommen, dass Helfer für Ad-hoc-Einsätze längere Strecken durch den Zollernalbkreis fahren müssen. „Wir suchen deshalb Menschen, die tagsüber im Bereich der Notfallnachsorgedienst tätig sein können“, sagt Rau.

NND-Mitarbeiter im Zollernalbkreis betreuten 2018 mehr als 100 Menschen nach schweren Schicksalsschlägen. Der lokale Schwerpunkt der Betreuungsmaßnahmen lag im Bereich Albstadt (54 Einsätze). Auch bei Sucheinsätzen betreuen die NND-Mitglieder die Angehörigen während des Einsatzes - und wenn notwendig auch darüber hinaus. Oft übernehmen Helfer praktische Arbeiten.

Helfer werden dringend gesucht.

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