Zollernalbkreis

Langzeitarbeitslose erhalten mehr Förderung

11.01.2019

von Lydia Wania-Dreher

Die Verantwortlichen der Agentur für Arbeit in Balingen sind zufrieden mit den Zahlen für 2018. Auch in diesem Jahr erwarten sie noch keinen Einbruch.

Im Durchschnitt waren 3302 Personen im Zollernalbkreis im vergangenen Jahr arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent – der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Georg Link, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Balingen, spricht beim Pressegespräch trotzdem nicht von Vollbeschäftigung. „Wir haben gut 1000 Langzeitarbeitslose im Landkreis, um sie müssen wir uns noch mehr kümmern“, begründet Georg Link.

Langzeitarbeitslose erhalten mehr Förderung

© ly

Rolf Gehring, Sprecher der Agentur für Arbeit Balingen, Vanessa Appeltauer, Geschäftsführerin im operativen Bereich, und Georg Link (von links), Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, freuen sich über die positiven Zahlen.

Arbeitgeber erhalten Zuschuss

Das hat auch die Bundesregierung erkannt und so gibt es zum 1. Januar neue Gesetze, die die Eingliederung von Langzeitarbeitslosen – also Menschen, die mehr als ein Jahr arbeitslos gemeldet sind – in den regulären Arbeitsmarkt erleichtern sollen.

So können zum Beispiel die Lohnkosten für jemanden, der mehr als sechs Jahre ohne Job war, zu 100 Prozent von der Agentur für Arbeit übernommen werden. Gleichzeitig gibt es eine umfassende Begleitung. Das soll Hürden abbauen – von Langzeitarbeitslosen und von Arbeitgebern. Das neue Gesetz könnte in diesem Jahr zwischen 30 und 50 Menschen im Zollernalbkeis wieder zu Arbeit verhelfen, schätzt Link.

Langzeitarbeitslose erhalten mehr Förderung

© Grafik: Agentur für Arbeit

Im Jahr 2018 waren im Zollernalbkreis im Durchschnitt 3302 Personen arbeitslos gemeldet. Darunter waren 1010 Personen, die länger als ein Jahr ohne Arbeit sind. In den vergangenen sechs Jahren sank die Zahl der Arbeitslosen kontinuierlich.

Insgesamt sind die Verantwortlichen der Agentur für Arbeit sehr zufrieden mit dem heimischen Arbeitsmarkt. Die guten Werte des Vorjahres konnten 2018 sogar noch unterschritten werden. Die Arbeitslosenzahl sank im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 Prozent. Alle Personengruppen profitierten von dieser Entwicklung. Die Jugendarbeitslosigkeit ging um mehr als ein Zehntel zurück. Im Schnitt waren 300 Menschen unter 25 Jahren im vergangenen Jahr im Zollernalbkreis arbeitslos.

„Knapp die Hälfte aller Arbeitslosen hat keine abgeschlossene Ausbildung“, sagt Georg Link. Diese Zahl bleibt im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Auch in etwa gleich blieb die Entwicklung bei den älteren Arbeitslosen. „Sie konnten nicht so von dem Trend profitieren wie die anderen“, erklärt Link. Im vergangenen Jahr waren knapp 40 Prozent aller Arbeitslosen im Zollernalbkreis 50 Jahre und älter. Die Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge blieb laut Georg Link in den vergangenen Monaten relativ konstant. Die Statistik weist im Dezember 2018 genau 108 Asylsuchende ohne Arbeit aus.

Ein Blick in die Zukunft

Trotz der erfreulichen Entwicklung der vergangenen Jahre gehe die Arbeit in der Agentur nicht aus, betont Link. „Das Vermittlungsgeschäft wird individueller und zeitaufwendiger“, erklärt er. Und die Aufgaben würden sich ändern. Vieles wozu man früher in die Agentur für Arbeit kommen musste, geht heute zu Hause am Computer.

Der Chef der Balinger Agentur für Arbeit blickt optimistisch ins neue Jahr. „Ich gehe nicht davon aus, dass sich die Verunsicherungen in der Wirtschaft schon 2019 bei uns auswirken“, sagt er. Das liege daran, dass der Zollernalbkreis wirtschaftlich breit aufgestellt sei.

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