HBW trifft auf Aufsteiger mit viel Erfahrung

21.12.2018

von Marcus Arndt

Heim-Doppelpack für die „Gallier von der Alb“. Erst kommt Altmeister Großwallstadt, ehe es im finalen Spiel des Jahres gegen Schwartau geht.

Die Bilanz spricht für den Ex-Erstligisten aus Balingen. Nach saisonübergreifend 16 Siegen in Serie in der „Hölle Süd“ gehen die Schwaben am Samstag mit klaren Vorteilen in das Duell gegen die Mainfranken.

HBW trifft auf Aufsteiger mit viel Erfahrung

© Moschkon

Gegen Großwallstadt und Schwartau wollen Lukas Saueressig & Co. die Heimserie ausbauen. Zudem kann sich der HBW eine gute Ausgangsposition für das neue Jahr schaffen.

HBW-Coach Jens Bürkle drückt allerdings kräftig auf die Euphoriebremse. „Da ist viel Erfahrung drin“, sagt der Sportwissenschaftler über Großwallstadt, „mit guten Leuten auf einem vernünftigen Niveau.“ Herausragend ist zweifelsohne Routinier Michael Spatz – der vielleicht beste Rechtsaußen der Liga. Vor Wochenfrist setzten sich die Mainfranken ungefährdet im Aufsteigerduell gegen den HSV Hamburg durch. „Wir haben das abgerufen, was wir uns vorgestellt hatten“, sagt TVG-Trainer Florian Bauer, „ein temporeiches Spiel mit zumindest in der ersten Halbzeit sehr guter Abwehr.“

Mit 31:25 gewann der frühere Europapokalsieger, welcher mit fünften Heimerfolg wieder zum hinteren Tabellenmittelfeld aufgeschlossen hat. „Es war ein Spiel, in dem alles für uns gepasst hat“, resümiert Bauer zufrieden. Dieser ließ in der Endphase kräftig auf der Platte rotieren, schonte einige Leistungs- träger für den finalen Doppelpack des Jahres.

Auch in der Breite sei Großwallstadt gut besetzt, meint Bürkle, der von „einer interessanten Truppe“ spricht, „die das Potenzial hat, um die Klasse zu erhalten.“ Das Gros des Kaders sei erfahren, „bringt aber auch sehr viele Emotionen auf die Platte“, warnt der Sportwissenschaftler und fügt hin-zu: „Wir müssen die Zweikämpfe besser annehmen als in den vergangenen Spielen.“

Gegen Emsdetten (Endstand: 31:29) und in Hagen (25:24) wackelte die Phalanx der „Gallier von der Alb“, doch die Serie hielt – und mit 16:0 Zählern zementierte der Ex-Erstligist, hinter Spitzenreiter HSC Coburg, Rang zwei (beide 29:7 Punkte). „Wir waren auch an einem schlechten Tag auswärts erfolgreich“, so Bürkle weiter, „in der vergangenen Runde hätten wir nicht gewonnen . . .“

Ohne Zweifel wirkt der Tabellenzweite stabiler, ließ aber wie die Konkurrenz viele Körner liegen. Da ist es für den HBW in den beiden letzten Heimspielen 2018 gegen Großwallstadt (Samstag, 19 Uhr) und den VfL Lübeck-Schwartau (26. Dezember, 17 Uhr) doppelt bitter, dass vier Akteure ausfallen. Neben den Langzeitverletzten Diogo Oliveira und Benjamin Meschke fehlt das Rückraumduo Strobel/Zobel. Der Kapitän laboriert an einer Bauchmuskelzerrung – der Linkshänder an einem Infekt, der sogar mit Antibiotika behandelt werden musste.

„Für Martin und René reicht es gegen Großwallstadt auf keinen Fall“, verrät Bürkle, „und ich bin auch für die Partie gegen Schwartau am zweiten Weihnachtsfeiertag nur verhalten optimistisch.“ So zählen Moritz Strosack und Niklas Diebel am Samstagabend zum Aufgebot.

Nach dem Großwallstadt-Spiel wird der HBW noch am Sonntagvormittag sowie am 25. Dezember am Abend trainieren, um sich auf den Rückrundenauftakt gegen den VfL vorzubereiten. Nach einem November-Tief mit drei Niederlagen in Folge hat es die Norddeutschen aus dem Aufstiegsrennen gespült. Und auch neben der Platte tut sich einiges.

Neben Antonio Metzner (O-Ton Bürkle: „Der beste Halbrechte der Liga.“), der zum HC Erlangen wechselt, wird Übungsleiter Torge Greve den Klub am Saisonende verlassen. Ungeachtet der Personalien und der Verletzungsmisere erwartet Bürkle einen körperlich unglaublich robusten Kontrahenten, „der an einem guten Tag jeden Gegner schlagen kann.“

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