Winterlingen

Tankstelle in Winterlingen rückt in greifbare Nähe

20.12.2018

von Anne Retter

Das Industriegebiet Weinstetter Straße auf Gemarkung Winterlingen soll im Frühjahr 2019 erschlossen werden.

Um für einen zügigen Arbeitsbeginn gerüstet zu sein, brauchte die Gemeindeverwaltung das O.K. des Gemeinderats vorab. Daher wurde in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres entschieden, dass ein Ingenieurbüro beauftragt und die Ausschreibungen zu gegebener Zeit vorgenommen werden dürfen. Die notwendigen Ausgaben sind bewilligt.

Anfang Oktober hatte die Gemeinde Winterlingen mit der Firma Herecon ein „Angebot auf Abschluss eines Kaufvertrages“ unterzeichnet. Gegenstand ist der Kauf von rund 4200 Quadratmetern Fläche zum Bau einer Tankstelle im Industriegebiet Weinstetter Straße.

Laut Vertrag behält sich das Unternehmen vor, bis zur Ausräumung rechtlicher Unwägbarkeiten vom Kaufvertrag zurückzutreten. Diese Unwägbarkeiten könnten sich im Bereich der Genehmigung des Bebauungsplans und des Baugesuchs oder der Betriebsgenehmigung für die Tankstelle ergeben.

Bevor es ans Eingemachte geht, muss im Zuge des Bebauungsplanverfahrens nur noch ein öffentlich rechtlicher Vertrag bezüglich der Ausgleichsmaßnahmen geschlossen werden. Die Flächen seien landwirtschaftlich betrachtet nicht die hochwertigsten, führte Bürgermeister Michael Maier in der Sitzung des Gemeinderates aus.

Zu schützen sei in diesem Bereich vor allem die Feldlerche, und um diese werde man sich über Ausgleichsmaßnahmen kümmern. Die Gemeinde geht davon aus, dass der Bebauungsplan von Seiten des Landratsamts im Februar oder März 2019 genehmigt werden kann.

Das Landratsamt muss aber nicht nur dem Bebauungsplan zustimmen, sondern auch eine Betriebsgenehmigung für die Tankstelle der Firma Herecon erteilen. Der Antrag dafür ist bereits vollständig eingereicht. Das Baugesuch wird in Kürze beim Landratsamt vollständig vorliegen.

Winterlingen rechnet deshalb mit Erteilung der notwendigen Baugenehmigungen bis März/April 2019. Herecon hat bereits eine beschränkte Ausschreibung für den Bau der Abbiegespur gemacht, die das Unternehmen selbst herstellen muss.

Bauamtsleiter Frank Maier informierte, dass die Firma Herecon in Eigenregie bereits einige Aufträge vergeben habe: „Dort möchte man die Maßnahme soweit abklären, dass mit Abschluss des Kaufvertrags klar ist, was insgesamt an Kosten auf die Firma zukommt“. Klar sei aber: Sobald alle notwendigen Genehmigungen vorliegen, wir das Unternehmen zügig loslegen wollen. Deshalb möchte die Gemeinde gerüstet sein.

Die Baukosten für die Erschließung durch die Gemeinde belaufen sich aller Voraussicht nach auf insgesamt etwa 608 000 Euro. Davon fallen für den Straßenbau 215 000 Euro an, die Straßenbeleuchtung wird rund 28 000 Euro kosten.

Wasserleitungen kommen mit 115 000 Euro dazu, der Kanal mit 215 000 Euro und weitere 35 000 Euro werden für die Glasfaseranbindung fällig. Da das Albstädter Büro Czerwenka die kompletten Ingenieurleistungen für die Abbiegespur übernimmt, soll es auch von der Gemeinde beauftragt werden (Kosten: rund 45 000 Euro).

„Es ist sicher besser, diese Maßnahmen jetzt auszuschreiben, wenn die Straßenbauer noch nicht komplett voll sind“, erklärte Gemeinderat Pfersich. „Die Preise sind allerdings für mein Empfinden der Hammer“. Der Gasversorger werde Leitungen mitverlegen und in diesem Zuge über die Straße rüber bestehende Betriebe anschließen, die bisher nicht am Netz sind, sagte der Bürgermeister.

Diesen Artikel teilen: