Geislingen

„Geislinger App“ steht auf dem Wunschzettel

18.12.2018

Die ersten Bürgergespräche zur Gestaltung einer digitalen „Klimastadt“ brachten einen großen Strauß von Ideen und Vorschlägen hervor. Schüler könnten Senioren schulen.

Beinahe 100 Impulse liegen nach der dritten abendlichen Runde im Rahmen des Bürgerdialoges zur Digitalkommune auf dem Tisch.

„Geislinger App“ steht auf dem Wunschzettel

© Rosalinde Conzelmann

Geislingen zählt kreisweit zu den Vorreitern in Sachen Elektromobilität. Es gibt drei E-Tankstellen in der Stadt, zwei davon vor dem Geislinger Schloss. Die Bürger würden sich als Ergänzung eine App wünschen, in der alle Ladestationen aufgeführt sind.

Die Vorschläge sind in lebendigen und kreativen Gesprächen unter der Moderation von Welf Schröter zusammengetragen worden.

Die ersten Treffen kreisten um die Fragen: Wie kann das Leben in der Stadt mit Hilfe digitaler Technik leichter werden? Wie können wir uns gemeinsam mit dem digitalen Wandel unserer Lebens- und Arbeitsumwelt befassen?

Wie können wir die guten Möglichkeiten und die Chancen der Digitalisierung hervorheben sowie die Nachteile so gut es geht vermindern? Wie können wir im Dialog einen „Geislinger Weg“ in die neue Welt beschreiben und dann auch beschreiten?

Netz soll besser werden

Ein großer Wunsch, den die Bürger und vor allem die Gewerbetreibenden äußerten, ist eine bessere und belastbare Netzanbindung. Dabei wurden Anstöße gegeben für WLAN-Zugänge in öffentlichen Gebäuden, auf Sportplätzen sowie öffentliche „Hotspots“ und insbesondere auch schnelle Netzanbindungen für das Arbeiten zuhause.

Was den Hotspot betrifft, sieht es gut aus. Bürgermeister Oliver Schmid hatte ja, wie schon im ZAK berichtet, in seiner Haushaltsrede angekündigt, das die Stadt aus dem EU-Förderprogramm Wifi4EU einen Zuschuss bekommt und damit einen Hotspot einrichten wird.

Schüler könnten Senioren schulen

Die Geislinger wünschen sich aber auch Unterstützung beim Einstieg in digitale Welten. Vor allem die älteren Bürger hätten Nachholbedarf. Es sollte Kooperationsprojekte mit Schulen geben unter dem Tenor: Schüler schulen Senioren.

Gewünscht werden Angebote zum Erwerb der Fähigkeiten für Selbstdatenschutz (Schutz der Privatheit) und eine neutrale Anlaufstelle für die Beratung zur Nutzung und Beschaffung von IT-Technik.

Als drittes großes Thema wurden über Anwendungen gesprochen. Aus den Reihen der Zuhörer wurde zum Beispiel der Aufbau einer lokal nutzbaren Dienste- und Serviceplattform angeregt, über die man lokale Informationen finden, bei lokalem Handel online einkaufen und soziale Services sowie Eintrittskarten buchen kann.

Angebote über App bündeln

Eine „Geislinger App“ könnte Zugänge zu vielen Angeboten über einen Kanal bündeln. Von der medizinischen Beratung übers Netz für Menschen, die gehbehindert sind, bis zum bargeldlosen Zahlen per Handy reichen die Überlegungen.

Abends könnte der Heimweg im Dunkeln sicherer werden, indem man Straßenlaternen per mobilem Endgerät bedient.

Mit der Einzug der Digitalisierung erhoffen sich die Bürger eine Vereinfachung der Arbeitsabläufe zwischen ihnen und der Verwaltung. Zum Beispiel könnte man online Ankündigungen von Vereinen und Initiativen automatisieren und die Belegung öffentlicher Räume elektronisch ermöglichen.

Anträge auf Vereinszuschüsse ließen sich elektronisch leichter stellen. Diskutiert wurde über öffentliche Bürgerterminals für Onlineanfragen an die Kommunalverwaltung und für Onlineanträge.

Gewünscht werden elektronische Hilfen für das Ehrenamt und eine Möglichkeit, Jubilare und besondere Geburtstage zu melden. Hilfreich wäre eine elektronische Klimakarte Geislingens für die Schule und die Möglichkeit, Ladestationen für Elektroautos per App zu finden.

Wie geht es nun weiter? Der Dialog wird fortgesetzt und alle Interessierten sind eingeladen, sich an den weiteren Gesprächsforen bis zum Frühsommer aktiv zu beteiligen. Wer keine Zeit hat, kann seine Gedanken aufschreiben und per E-Mail (siehe Infokasten) an den Moderator schicken.

 

Digitale Agenda 2025

Dialog Das Bürgergespräch ist Teil des Bürgerdialoges „Von der Klimastadt zur smarten Klima-City 4.0 – Digitale Agenda 2025 – Bürgerinnen und Bürger gestalten die Zukunft der Digitalkommune“. Das Vorhaben ist Teil der Initiative der Landesregierung „Digitale Zukunftskommune“. Wer sich elektronisch informieren lassen möchte, kann sich für den Mailverteiler des Arbeitskreises Klimastadt melden, der schon mehr als 100 Teilnehmer, Frauen und Männer, umfasst. Kontakt: schroeter@talheimer.de

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