Schwaben holen erneut Tages-Tabellenführung

17.12.2018

von Marcus Arndt

Die „Gallier von der Alb“ bleiben Zweiter in der 2. Bundesliga. Punktgleich mit dem HSC Coburg führt das Team von Trainer Jens Bürkle die Konkurrenz an. Nun folgt der Heimdoppelpack gegen Großwallstadt und Schwartau.

Der HBW hat die Hürde Hagen genommen. Am Freitagabend setzten sich die Schwaben bei der Eintracht knapp, aber nicht unverdient mit 25:24 durch – und für 24 Stunden an die Spitze im Bundesliga-Unterhaus.

Schwaben holen erneut Tages-Tabellenführung

© Eibner

Lars Friedrich (Mitte) erzielte in kritischen Situationen wichtige Tore für die „Gallier von der Alb“. Die rangieren nach dem Arbeitssieg in Hagen weiter an zweiter Stelle im Bundesliga-Unterhaus.

„Wir machen es wieder unnötig spannend“, sagt Jens Bürkle, der eine ereignisreiche Partie beim Tabellen-13. erlebte. Nach dem Seitenwechsel baute Hagen eine 12:11-Pausenführung auf 18:15 aus (37. Minute). Einen Konter verwertete der Ex-Balinger Dragan Tubic.

Die Schwaben – ohne den verletzten Martin Strobel (Bauchmuskelzerrung) – taten sich sehr schwer, blieben aber in Schlagdistanz. „Man merkt, dass die Runde lang ist und die Spieler gefordert sind“, erklärt der Balinger Coach. Unumwunden räumt Bürkle ein: „Es war sportlich nicht unser bestes Spiel.“ Aber das Ergebnis sei trotz des kurzfristigen Strobel-Ausfalls da, so der 38-Jährige weiter, „und das ist entscheidend.“

Nach dem Arbeitssieg rangierten die „Gallier von der Alb“ für 24 Stunde an erster Stelle, ehe der HSC Coburg wieder vorbeizog. Mit 36:33 gewannen die Oberfranken gegen Absteiger TuS N-Lübbecke. Punktgleich führen die Schwarz-Gelben und der Kreisstadt-Klub (beide 29:7 Zähler) das Klassement an, allerdings hat die Gorr-Truppe die deutlich bessere Tordifferenz (+71).

„Wichtig ist, dass wir gewonnen haben“, betont Bürkle. Wie schon beim 31:29 gegen den TV Emsdetten steigerte sich der Ex-Erstligist in Durchgang zwei. „Wir haben mehr Tempo gemacht und in der Abwehr mehr gepresst“, analysiert der Sportwissenschaftler, „und dann kommen eben ein paar Momente zusammen. Lars Friedrich hat in der zweiten Hälfte die Initiative ergriffen, nachdem ‘Luki‘ Saueressig nicht seinen besten Tag hatte. Und als wir ins Zeitspiel gekommen sind, hat Jona Schoch ein paar schwierige Würfe gemacht.“ Schoch war es auch, der beim 25:23 (57. Minute) für die vermeintliche Entscheidung sorgte.

Doch es wurde noch einmal eng für den HBW. VfL-Regisseur Sören Kress warf den Anschlusstreffer – und Friedrich scheiterte auf der Gegenseite in Zeitnot. „Die Schiedsrichter haben vorher schon passives Spiel angezeigt und gesagt, dass wir noch fünf Pässe haben. Dann haben sie noch mal darauf hingewiesen, dass es die letzte Aktion ist, weil wir uns etwas zu viel Zeit gelassen haben“, verrät der vierfache Balinger Torschütze. Er fügt hinzu: „Ich habe versucht, so weit wie möglichen zu springen und werfe sogar noch um den Block rum, aber der Torwart hat den Braten gerochen. Zum Glück hat es dann am Ende ge-reicht . . .“

Damit sind die Kreisstädter weiter ungeschlagen, verbuchten in Hagen – vor dem finalen Heimdoppelpack des Jahres gegen Aufsteiger TV Großwallstadt (22. Dezember, 19 Uhr) und den VfL Lübeck-Schwartau (26. Dezember, 17 Uhr) – den achten Sieg in Serie. Dennoch bleiben die Schwaben bescheiden, lassen das Thema Rückkehr in die erste Liga bewusst außen vor.

„Dazu werde ich mich nicht groß äußern“, so Friedrich, „denn wir haben gesagt, dass wir wirklich nur von Spiel zu Spiel denken wollen. Man sieht auch, dass das erste halbe Jahr sehr lang war und alle Mannschaften so langsam Körner lassen. Es wird Zeit, dass es in die wohlverdiente Pause geht. Wir haben Gott sei Dank noch zwei Spiele in unserer ‘Hölle Süd‘ und wollen die noch erfolgreich gestalten. Dann hätten wir uns eine gute Position für die Rückrunde geschaffen und dann schauen wir weiter.“

Vor dem Saisonfinale in der Hinrunde am Samstag festigten die Balinger Rang zwei. Mit vier Punkten Rückstand folgt der TuS Ferndorf (25:11 Zähler), der in Emsdetten mit 29:26 erfolgreich war. Altmeister Essen (23:13) büßte zwei Plätze ein, ist nach der 31:33-Heimpleite gegen Hamm-Westfalen Fünfter. An vierter Stelle reiht sich die HSG Nordhorn-Lingen (24:12) ein. Die Grafschafter triumphierten gestern beim Aufsteiger Dormagen.

 

Spitzenreiter für 24 Stunden

Punktgleich mit dem HSC Coburg führt der Balinger Ex-Bundesligist die Tabelle im Unterhaus an. Wie schon vor zwei Wochen, als der HBW am Freitagabend in Essen erfolgreich war, zogen die Oberfranken am Samstag gleich. 24 Stunden nach dem schwäbischen Sieg in Hagen gewannen die Schwarz-Gelben gegen den TuS N-Lübbecke mit 36:33 und zogen wieder an den Balingern in der Tabelle vorbei. Mit einem 4:0-Lauf nach der Pause sorgte der Primus früh für die Entscheidung in der Veste. „Unser größtes Problem war – neben dem kleinen Kader – die Abwehr. Wir haben alle nur denkbaren Varianten ausprobiert, 36 Gegentore sind einfach viel zu viel“, analysiert TuS-Coach Aaron Ziercke. Mit Blick auf das Klassement räumt der Ex-Nationalspieler unumwunden ein: „Sieben Punkte Abstand in der Tabelle bis oben sind für uns eine Menge Holz. Wir wollen noch möglichst viele Spiele gewinnen – und dann schauen, was die Konkurrenz macht.“ Die steht am kommenden Wochenende vor lösbaren Aufgaben: Coburg ist am Sonntag beim Tabellen-17. Dessau gefordert, der HBW am Vortag gegen Großwallstadt. Erneut können die Schwaben mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen.ar

Diesen Artikel teilen: