Messstetten

Hauser: Mit mir hat niemand gesprochen

15.12.2018

Die Meßstetter Kreisräte stehen in der Kritik, sie würden sich zu wenig für die Initiative des Landrats einsetzen.

Aus Meßstetten sitzen aktuell vier Kreisräte im Parlament: Der ehemalige Bürgermeister Lothar Mennig und Karl-Otto Gerstenecker als Mitglieder der Freien Wähler, außerdem Oliver Rentschler für die FDP und Andreas Hauser (Die Linke). Nachdem das Thema auf dem Großen Heuberg Wellen schlägt, meldet sich nun Andreas Hauser mit einer Stellungnahme zu Wort. Er schreibt:

Hauser: Mit mir hat niemand gesprochen

Andreas Hauser. Foto: Privat

„Es scheint wohl ein großer Aufreger im Meßstetter Gemeinderat gewesen zu sein, Meßstetter Kreisräte hätten ihre Stadt in der Frage zur Einrichtung von Außenstellen des Landratsamtes auf dem Geißbühl in beschämender Weise im Stich gelassen.

Nachdem Landrat Pauli diese Idee bei der Einbringung des Haushalts Ende Oktober kurz angerissen hatte, war ich gespannt auf den weiteren Verlauf der Diskussion. Da es im Zuge eines mehrwöchigen Auslandsaufenthalts schon mal passieren kann, dass Wichtiges übersehen wird, habe ich in der Vorbereitung auf die besagte Kreistagssitzung nichts gefunden, was auf eine aktuelle Brisanz dieser Frage hingedeutet hätte. Keine E-Mail, kein verpasster Anruf, kein Brief und kein Hinweis in den Sitzungsunterlagen. In den allermeisten Fällen ist das ein Indiz dafür, dass Fragestellungen aus irgendwelchen Gründen gerade nicht akut sind.“

Herr Dr. Foth, Fraktionsvorsitzender der FDP sei in seinem Redebeitrag kurz und kritisch darauf eingegangen und Landrat Pauli sah dies als Anlass für eine kurze Erwiderung, fährt Hauser fort. Mehr war es nicht. Auf dieser Grundlage nun sozusagen „den Mund weit aufreißen“ und den Meßstetter Kreisräten insgesamt fehlende Glaubwürdigkeit oder gar Schlimmeres vorzuwerfen, sei schlicht „unprofessionelles Kindergartenniveau“.

Was halten diejenigen, die sich jetzt hierzu mit großem Getöse aufregen denn grundsätzlich davon, im Vorfeld das Gespräch zu suchen, sachliche Argumente zu sammeln, um Unterstützung zu werben und auf diese Weise eine Mehrheit zu organisieren?, fragt Hauser nach.

„Ich wäre recht zuversichtlich gewesen, so zumindest einen formalen Prüfauftrag an die Kreisverwaltung hinbekommen zu haben. Die Chance ist noch nicht vorbei. . . – und die Meßstetter Gemeinderäte und engagierte Leserbriefschreiber dürfen gerne auch mit einem Linken reden.“

 

Der Stand der Dinge

Hintergrund Günther-Martin Pauli will, wie berichtet, prüfen lassen, ob sich die leer stehende Kaserne als Außenstelle des Landratsamtes eignet. Der Landrat will mit dieser Initiative ein Signal in Richtung Stuttgart senden, dass die Meßstetter immer noch auf die ihnen seitens der Landesregierung versprochene Unterstützung auf eine sinnvolle Nachnutzung des Kasernengeländes hoffen und auch warten. Der Landrat sucht aber auch nach Wegen und Lösungen, um der Raumnot in der Kreisbehörde in Balingen Herr zu werden.

Ernüchterung Doch der große Zuspruch blieb aus, als am Montag die Fraktionssprecher ihre Haushaltsreden hielten. Lediglich der CDU und der FDP war das Thema überhaupt eine Erwähnung wert. Die Christdemokraten signalisierten Verständnis und Unterstützung, die Liberalen bewerten den Vorstoß skeptisch: Das Setzen des Ankers mache nur Sinn, wenn weitere Behörden nachfolgen. gs

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