HBW: Hagen ist keine Laufkundschaft

14.12.2018

von Marcus Arndt

Am Freitagabend gehen die „Gallier von der Alb“ in Hagen auf die Platte. Die Eintracht arbeitet sehr solide in der Defensive und überrascht im Angriff.

Sieben Siege in Serie haben die Schwaben im Bundesliga-Unterhaus verbucht, taten sich am vergangenen Spieltag aber sehr schwer gegen den TV Emsdetten. Ähnlich unbequem sind die Grün-Gelben zu bespielen.

HBW: Hagen ist keine Laufkundschaft

© Moschkon

Gegen Emsdetten tat sich der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Gregor Thomann) zuletzt enorm schwer, fuhr aber dennoch den siebten Sieg in Folge ein. Bei der Eintracht Hagen soll nun die Erfolgsserie weiter ausgebaut werden.

Er sei immer noch im Zwiespalt, verrät Jens Bürkle nach dem 31:29 über die Münsterländer, „zu Anfang haben wir zu passiv und ohne Tempo agiert – und lagen zu Recht hinten.“ Unumwunden spricht der Sportwissenschaftler von „einem schlechten Tag“ seiner Truppe. Diese habe aber auch Stärke bewiesen, so der 38-Jährige weiter, „und holte in 40 Minuten nicht nur einen Sieben-Tore-Rückstand auf, sondern hat am Ende mit zwei Treffern Vorsprung gewonnen. Das ist dann eben auch ein Zeichen von Stärke.“

Der Ex-Erstligist präsentiert sich ohne Zweifel auch in kritischen Phasen stabil, „und hat sein Glück erzwungen“, wie es der Trainer formuliert. Der musste in der Analyse allerdings auf Kapitän Martin Strobel verzichten, welcher nach dem DHB-Lehrgang nun wegen muskulärer Probleme wohl ausfällt. „Wir haben das Emsdetten-Spiel aufgearbeitet“, erklärt der frühere Bundesliga-Kreisläufer, „wissen, dass wir in der Abwehr ein paar kleine Baustellen haben.“ Bereits in Essen ließ der HBW zu viele Gegentore zu – und wackelte auch gegen den TVE.

Heute Abend gehen die Balinger in Hagen auf die Platte (20 Uhr, Krollmann-Arena). „Ein unangenehmer Gegner“, urteilt Bürkle über die Eintracht. Diese hat sich vor Wochenfrist etwas Luft im Ab-stiegskampf verschafft, setzte sich beim Schlusslicht Rhein Vikings klar mit 28:23 durch. „Wir haben das Spiel über weite Strecken bestimmt“, betont VfL-Kommandogeber Niels Pfannenschmidt, „ent-scheidend war die sehr gute Abwehr mit einem guten Nils Dresrüsse im Tor.“ Bereits zur Pause lagen die Grün-Gelben mit 17:12 vorne und verwalteten den Vorsprung unaufgeregt. „Wir haben das gut über die Bühne gebracht“, bilanziert der Ostwestfale, der mit Rang zwölf und 15:19 Punkten nicht zufrieden ist.

Bürkle sieht die Eintracht, „die viele gute Leute hat“, dennoch im gesicherten Mittelfeld des Klassements. Top-Torschütze ist Linkshänder Jan-Lars Gaubatz (89 Saisontore), der nach seinem Kreuzbandriss wieder zu den Besten der Liga zählt. Taktgeber im Rückraum ist Sören Kress (60) – auf der Königsposition bilden Neuzugang Tim Stefan und der polnische Nationalspieler Bartosz Konitz ein solides Gespann.

„Hagen spielt viele Sachen sehr präzise“, hat der HBW-Coach beobachtet, „ist sehr gut auf den Gegner eingestellt und hat immer einen klaren Plan.“ In Düsseldorf rührte der VfL Beton an und überrannte die Wikinger: mit zwölf Treffern aus der ersten und zweiten Welle heraus. „Sie werden uns im Angriff Fallen stellen und Druck machen“, prognostiziert Bürkle, „wir dürfen die Eintracht nicht ins Rollen kommen lassen.“ Nur allzu präsent sind die Erinnerungen an den Februar, als Hagen in der „Hölle Süd“ die Schwaben mit 37:33 düpierte.

Bereits gestern reiste der HBW ins Ruhrgebiet, hat unterwegs in Kronau noch einmal an der Taktik gefeilt. Während Matthias Flohr und Jona Schoch zu Wochenbeginn nur dosiert übten, ist Romas Kirveliavicius bereits am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. „Bei allen Untersuchungen war nichts zu finden“, sagt Bürkle erleichtert. Gegen Emsdetten klagte der Österreicher über Schmerzen am Wadenbein.

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