Dotternhausen

Glasabfall bei Holcim: NUZ schickt Empfehlung an Gemeinderäte

10.12.2018

von Daniel Seeburger

Der Verein empfiehlt, der geplanten Nutzung von Glasabfällen bei Holcim das Einvernehmen zu versagen.

Am Mittwochabend um 18 Uhr berät der Dotternhausener Gemeinderat über das Vorhaben des Zementherstellers Holcim, zukünftig in einer bereits bestehenden Lagerhalle für Dachpappen auch 625 Tonnen Glasabfall lagern zu können.

Diese bis zu drei Millimeter große Glasabfälle, die nicht mehr recycelt werden können und die der Zementhersteller von einer Aufbereitungsanlage für Altglas in Bad Wurzach bezieht, will Holcim als Ersatzrohstoff in der Zementklinkerproduktion nutzen.

Auch hierzu muss die Gemeinde Dotternhausen von der zuständigen Behörde, dem Regierungspräsidium Tübingen, angehört werden.

Der Verein Natur und Umweltschutz Zollernalb (NUZ) hat einen Brief an alle Mitglieder des Gemeinderats geschickt – mit konkreten Forderungen für die Sitzung.

 

Holcim soll erst Filter installieren

„Der Gemeinderat sollte an Holcim klare Ankündigungen weitergeben, dass seitens der Gemeinde Dotternhausen keine Einvernehmen mehr erteilt werden, bevor nicht Holcim taugliche Filteranlagen wie die Müllverbrennungsanlagen installiert hat, wenn Holcim Abfälle oder gar Sonderabfälle in ihre Produktionsprozesse mit einbezieht“, heißt es im Wortlaut.

Den Sitzungsunterlagen hat Holcim unter anderem die Ergebnisse von zwei Messungen, eine vom 15. März 2017 mit dem Zusatz von Glas, die zweite vom 29. Juni 2017 ohne Zusatz von Glas, beigelegt.

 

Messungen sollen Feinstaubbelastung belegen

Dabei zeigt das Messergebnis mit Glas eine annähernd doppelt so hohe Feinstaubbelastung als die Messung vom 29. Juni.

Die Erklärung in der Sitzungsunterlage für die Gemeinderäte: „Dies liegt daran, dass die erste Messung vor Austausch der Schlauchfilter erfolgte“.

NUZ kritisiert unter anderem diesen Punkt: „Taugen die bisher jahrelang als guter Stand der Technik in Dotternhausen eingesetzten Schlauchfilter nichts oder haben nichts getaugt?“ Laut Angabe von Holcim liegen allerdings auch die höheren Werte noch deutlich unter dem Grenzwert.

Bemängelt wird von der NUZ auch, dass die Werte für Thallium und Cobalt angestiegen sind. Zudem hat sich der Anteil von Dioxinen und Furanen vom 15. März gegenüber den Werten vom 29. Juni nahezu verdoppelt.

Aber auch hier liegt der höhere Wert um ein Vielfaches unter dem Grenzwert.

Holcim soll heimischen Sand benutzen

Der Verein setzt sich weiterhin dafür ein, dass Holcim einheimischen Sand aus den Sand- und Tonbrüchen nutzt.

Abschließend bittet der NUZ die Räte darum, den Verein in seinen Bemühungen, die Luftschadstoffbelastung zu verringern zu unterstützen.

„Nur wenn Holcim auch etwas politischen Druck bekommt, werden die notwendigen Filter wie Katalysatoren SCR oder Aktivkohlefilter oder Schwefelgasreinigungsanlagen eingebaut“, heißt es seitens des Vereins.

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