Schömberg-Schörzingen

Schörzinger Ortsvorsteherin Birgit Kienzler kündigt Rückzug an

04.12.2018

von Daniel Seeburger

Als Hauptgrund nennt die 52-Jährige ihre zunehmende berufliche Belastung. Zudem hat sie die Abschaffung der Unechten Teilortswahl zu diesem Schritt veranlasst.

Es ist die erste faustdicke Überraschung der kommenden Gemeinde- und Ortschaftsratswahlen im Oberen Schlichemtal: Die Schörzinger Ortsvorsteherin Birgit Kienzler (52) wird nach der Kommunalwahl, die am 26. Mai 2019 stattfindet, nicht mehr für das Amt kandidieren.

Schörzinger Ortsvorsteherin Birgit Kienzler kündigt Rückzug an

© Privat

Hört nach der Ortschaftsratswahl im Mai 2019 als Schörzinger Ortsvorsteherin auf: Birgit Kienzler.

Sie wird zudem ihr Amt als Gemeinderätin in Schömberg und Ortschaftsrätin in Schörzingen zur Verfügung stellen. Als Hauptgrund für diesen Schritt nannte die Zahntechnikerin, die in Balingen arbeitet, eine zunehmende berufliche Belastung. Es sei kaum mehr machbar für sie, flexibel zu sein.

Ihr Entschluss stehe schon seit geraumer Zeit fest. Die Gemeinde- und Ortschaftsräte habe sie bereits informiert. Ein weiterer Grund für den Rückzug: „Im Ortschaftsrat zieht man nicht immer an einem Strang“, sagt Birgit Kienzler.

Dazu kommt die Entscheidung des Schömberger Gemeinderats, die Unechte Teilortswahl abzuschaffen. Das habe aber für sie nicht den Ausschlag gegeben, sich nun aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen, so Kienzler.

Kienzler ist seit fünf Jahren im Amt

Erst vor wenigen Wochen schaffte der Schömberger Gemeinderat die Unechte Teilortswahl ab. Der Ortschaftsrat Schörzingen hatte sich mehrheitlich für die deren Beibehaltung ausgesprochen. Birgit Kienzler gehörte zu den Befürwortern der Unechten Teilortswahl.

Birgit Kienzler ist seit 2014 Ortsvorsteherin von Schörzingen. Bei der Wahl im Ortschaftsrat setzte sie sich damals gegen Tommy Geiger durch. Im Schörzinger Gremium arbeitet die 52-Jährige seit zehn Jahren mit, seit fünf Jahren ist sie Mitglied des Schömberger Gemeinderats.

Während ihrer Zeit als Ortsvorsteherin sind in Schörzingen wichtige Projekte in Angriff genommen oder umgesetzt worden. Ihr persönlich ist der Erhalt der Eigenständigkeit der Grundschule Schörzingen am Herzen gelegen. Als Alternative war die Umwandlung der Bildungseinrichtung zu einer Außenstelle der Schömberger Grundschule zur Diskussion gestanden.

Weiter sei für sie wichtig gewesen, die Straßen- und Kanalsanierungen voranzutreiben, erklärte Birgit Kienzler im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein vorrangiges Thema sei die Erschließung neuer Baugebiete gewesen, um Baugrund für junge Familien zu schaffen.

Das Gewerbegebiet Birkenweg werde gerade geplant und auch die örtliche Infrastruktur und Versorgungslage seien für sie wichtig, erzählt sie und fügt noch an: „Viele Dinge hier sind im Werden; Schörzingen steht nicht schlecht da.“

Während sich die Ortsvorsteherin bereits entschieden hat, läuft in Schörzingen gerade die Aufstellung der Listen für den Gemeinde- beziehungsweise Ortschaftsrat an. Und das scheint sich nicht einfach zu gestalten.

Im Gegensatz zur Wahl 2014 können dieses Mal alle Kandidaten auf einer Liste antreten. Bei der Wahl vor viereinhalb Jahren traten in Schörzingen insgesamt 14 Kandidaten auf zwei Listen für die elf Ortschaftsratssitze an.

Weitere Räte verzichten auf Kandidatur

Ob es bei der Ortschaftsratswahl im kommenden Mai wieder eine solch große Auswahl an Personen geben wir, die im Ortschaftsrat mitarbeiten wollen, steht noch in den Sternen. Klar ist jedoch, dass es bisher mehr Absagen als Zusagen gegeben hat, die Suche nach Kandidaten aber intensiv weitergeht.

Sicher ist wohl auch, dass außer Birgit Kienzler weitere Ortschaftsräte und Gemeinderäte aus Schörzingen auf eine erneute Kandidatur verzichten wollen, heißt es aus gut informierten Kreisen.

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