Mink-Truppe lässt Vorlage ungenutzt

04.12.2018

von Matthias Zahner

Saarbrücken verkürzte den Abstand zu Tabellenführer Mannheim auf fünf Punkte und profitierte zudem von der 0:1-Derbyniederlage des TSV Steinbach Haiger gegen Kellerkind SC Hessen Dreieich.

Zwei Überraschungssiege hielt der 19. Spieltag der Regionalliga Südwest bereit. Für einen war die TSG Balingen am Freitagabend zuständig, den anderen schaffte der SC Hessen Dreieich beim TSV Steinbach Haiger.

Mink-Truppe lässt Vorlage ungenutzt

© Moschkon

Die TSG Balingen liegt nach dem 2:0-Sieg gegen den SSV Ulm auf Rang neun. Zwei Plätze könnte das Team aus der Eyachstadt mit einem „Dreier“ im finalen Spiel des Jahres in Hoffenheim noch gutmachen.

Tabellenführer SV Waldhof Mannheim hatte dem vormaligen Zweiten Steinbach mit dem 3:3-Unentschieden am Freitag gegen die TSG 1899 Hoffenheim 2 die Vorlage gegeben, den Abstand auf zwei Punkte zu verringern. Doch das Team um TSV-Coach Matthias Mink patzte gegen Kellerkind Dreieich, verlor mit 0:1. „Das war unser stärkstes Auswärtsspiel, taktisch und spielerisch. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass wir das, was wir vergangene Woche gegen Stadtallendorf haben liegen lassen, mit nach Hause nehmen können“, sagte ein zufriedener Rudi Bommer.

Dabei hatte der SC-Trainer vor der Partie „kein gutes Gefühl“, da Dominic Rau und Zubayr Amiri verletzt ausfielen. Bommers Elf trat allerdings ganz und gar nicht wie ein Abstiegskandidat auf, war auf Augenhöhe mit dem hessischen Nachbarn, alleine an der Chancenverwertung haperte es in Durchgang eins. Kurz nach der Pause ließ Toni Reljic den Aufsteiger jubeln – und der überstand auch die Schlussoffensive der Hausherren unbeschadet. „Wenn du wie wir eine Spitzenmannschaft sein willst, musst du offensiv wie defensiv mehr Qualität aufs Feld bringen“, haderte Mink mit seiner Mannschaft, die vom 1. FC Saarbrücken auf Rang drei verdrängt wurde.

Der Vorjahresmeister zwang die U 23 des SC Freiburg mit 3:0 in die Knie und ist jetzt Mannheim-Jäger Nummer eins. FC-Trainer Dirk Lottner machte seinem Team „ein Riesenkompliment“, da es „eine ganz schwierige Aufgabe“ gewesen sei. „Und es ist keine Selbstverständlichkeit, diese spielstarke Mannschaft mit 3:0 zu besiegen“, fügte der ehemalige Bundesliga-Profi hinzu, der nach einer „schweren Phase zu Beginn“ das System umstellte.

„Damit sind wir dann überhaupt nicht mehr zurechtgekommen“, merkte Freiburgs Defensivmann Ivan Sachanenko an. „Ab dann hatten wir alles im Griff“, kommentierte Lottner seinen Schachzug. Für sein Gegenüber Christian Preußer fiel das Ergebnis zwar deutlich aus, „wir erkennen aber an, dass Saarbrücken effektiver war und daher unter dem Strich auch verdient gewonnen hat“, sagte Preußer. Die Breisgauer liegen nun nur noch zwei Zähler vor den Balingern (25 Punkte).

Nach dem 2:0-Derbysieg gegen den SSV Ulm könnte die Elf um Coach Ralf Volkwein mit einem Erfolg am Samstag (14 Uhr) im letzten Spiel des Jahres in Hoffenheim sogar an Freiburg 2, das zeitgleich den Vorletzten Eintracht Stadtallendorf zu Gast hat, vorbeiziehen und auf Rang sieben überwintern. Allerdings bestünde bei einer Niederlage auch die Gefahr, auf Platz zwölf abzurutschen.

Die SV Elversberg (2:0-Auswärtssieg gegen Worms/24), der FK Pirmasens (0:0 gegen Mainz 2/24) und der FSV Frankfurt (1:0-Erfolg in Stadtallendorf/23) liegen nur knapp hinter den Eyachstädtern. „Es war eben ein kampfbetontes Spiel, in dem Stadtallendorf am Anfang ein paar Möglichkeiten hat liegen lassen. Das war unterm Strich ein glücklicher Sieg“, gab FSV-Coach Alexander Conrad nach dem 1:0-Erfolg gegen die Eintracht zu. Arif Güclü hatte kurz nach seiner Einwechslung in der 77. Minute per Kopf getroffen. In Durchgang eins verbuchten die Hausherren allerdings mehr Chancen. „Da musst du einfach ein Tor machen. Das ist unser Problem“, monierte Eintrachts Trainer Dragan Sicaja.

 

Jan Ferdinand verletzt sich bei VfB 2-Pleite

Weiter in der Krise befindet sich die U 21 des VfB Stuttgart. Die Zweitvertretung der Schwaben verlor zu Hause gegen den FC Homburg mit 0:2. „Es war seit Wochen unsere stärkste erste Hälfte. Wir haben uns gut reingearbeitet, auch fußballerisch hatten wir gute Momente, haben es den Homburgern schwer gemacht und hatten durch David Tomic die große Chance zur Führung“, lobte VfB 2-Trainer Marc Kienle seine Mannschaft, die nunmehr seit elf Spielen sieglos ist und in der 52. Minute das 0:1 durch Kevin Maek nach einem Eckball hinnehmen musste. Nur sechs Minuten später legte Alexander Hahn per Elfmeter nach. „Durch eine Standardsituation geraten wir in Rückstand und bekommen kurz darauf das zweite Gegentor durch den Handelf?meter. Danach hatten wir Schwierigkeiten, uns gegen die Niederlage zu stemmen, Homburg hat es dann clever runtergespielt“, erkannte Kienle, der im letzten Spiel des Jahres gegen Saarbrücken auf den Ebinger Jan Ferdinand verzichten muss. Der Stürmer zog sich eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zu. „Wenn wir das Personal haben, dann sind wir konkurrenzfähig“, merkte Kienle an, „doch das war zuletzt selten der Fall.“ In der Winterpause sollen nun Lösungen gefunden werden, um die junge U 21 vor dem Abstieg zu bewahren. mz

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