Balingen-Heselwangen

Wieder zu trocken und zu warm: das Wetter im November

03.12.2018

von Karl-Heinz Jetter

Der November ist der zehnte Monat in Folge, der in diesem Jahr zu trocken ausfällt. Trotz Vorboten auf den Winter fiel der Monat auch zu warm und überaus sonnig aus.

Zur Einordnung: Durchschnittlich (in der Vergleichsperiode 1981 – 2010) ist es bei uns im November 3,9 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 57,6 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 - 2010) 77,1 Stunden.

Wieder zu trocken und zu warm: das Wetter im November

© @mh.fotos.bl/Instagram

Im November hat sich ein traumhafter Blick vom Lochenstein geboten.

Der November 2018 weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 5,3 Grad, nur 11,8 (20,5 %) Liter pro Quadratmeter Niederschlag und stolzen 113,8 (147,6 %) Sonnenscheinstunden aus.

Der November startete in diesem Jahr mit für die Jahreszeit recht milden Temperaturen. In den ersten 10 Tagen gab es durchschnittlich jeden Tag 3,8 Stunden Sonnenschein, und die Tageshöchsttemperaturen bewegten sich um die 13 Grad Celsius.

Der November kann bis zu 16,5 Grad bieten

Am 7. des Monats wurde dann der Monatshöchstwert mit 16,5 Grad erreicht. Der gleiche Wert wurde dann am 12. November nochmals registriert.

Wieder zu trocken und zu warm: das Wetter im November

Der Witterungsverlauf im Monat November. Grafik: Karl-Heinz Jetter

Beim Niederschlag musste man sich in den ersten 10 Tagen mit 0,9 Litern pro Quadratmeter zufrieden geben. Für die Meteorologen müssen es mindestens 1,0 Liter Niederschlag sein, damit dieser Tag als Regentag zählt – und somit gab es nicht einen einzigen Regentag in der ersten Dekade.

Vom Niederschlag aus betrachtet war das zweite Monatsdrittel nicht viel besser – gerademal einen Regentag mit 1,4 Litern gab es am 11. November. Änderung stellte sich allerdings beim Temperaturgang ein.

Mitte des Monats kommt der erste Frost

Es kam Wind auf und mit der Temperatur ging es erstmals steil bergab. Den ersten Frosttag im November gab es dann am 14. des Monats.

Neun weitere Frosttage schlossen sich direkt an, und am 19. November schneite es auch etwas.  Zu einer geschlossenen Schneedecke reichte es aber auf Stationshöhe noch nicht.

Der Kälteeinbruch im zweiten Monatsdrittel zog aber die Monatsmitteltemperatur deutlich nach unten. War es im November in den ersten 10 Tagen noch durchschnittlich 8,6 Grad warm (und somit um 4,7 Grad zu warm), so war der Durchschnittswert bis zum 20. November auf 6,5 Grad gesunken.

Temperaturen fallen auf bis zu minus 6,5 Grad

Der tiefste Wert des Monats wurde dann in den frühen Morgenstunden des 21. Novembers registriert – am Boden (5 cm über unbewachsenem Boden) zeigte das Thermometer minus 6,5 Grad an – in der Luft (2 Meter über dem Boden) blieb die Anzeige bei minus 4,3 Grad hängen.

Da tagsüber die Temperatur nicht über minus 0,1 Grad hinaus kam, war der 21. November ein sogenannter „Eistag“ , das heißt die Temperatur blieb den ganzen Tag im Frostbereich.

Obwohl es mit der Temperatur im letzten Monatsdrittel wieder etwas nach oben ging, war es das kühlste, trübste und auch das „regenreichste“ Drittel. Am 26. fiel wieder Schnee, und es bildete sich kurzzeitig eine dünne Schneedecke aus.

So sonnig war es schon sehr lange nicht mehr

Letztendlich kamen trotzdem nochmals 31,7 Sonnenscheinstunden zusammen, was dann den November mit insgesamt 113,7 Sonnenscheinstunden zu einem der sonnenscheinreichsten innerhalb der vorausgegangenen 30 Jahren machten.

Bei der Temperatur blieb ein Wärmeüberschuss von plus 1,4 Grad, und beim Regen und Schnee blieb trotz den 3,2 Litern am Monatsletzten ein Fehl von 45,8 Litern im November. Aufs ganze Jahr gerechnet müsste es im Dezember 308,9 Liter regnen, damit  die durchschnittliche Jahresniederschlagssumme von 871,6 Litern erreicht würde.

Soviel hat es in einem Dezember allerdings bisher noch nicht geregnet – der niederschlagsreichste Dezember war der von 1981 mit 177,0 Litern/Quadratmeter. Doch warten wir ab.

Herbst ist zu Ende

Mit dem November geht für die Meteorologen auch der Herbst zu Ende. Ein Herbst in dem alle Monate zu warm, extrem zu trocken und überdurchschnittlich sonnig waren.

Mit Zahlen belegt: Bei der Temperatur stehen sich in den Herbstmonaten September, Oktober und November 10,5 Grad gegenüber durchschnittlich 8,8 Grad – beim Niederschlag 78,4  gegenüber durchschnittlich 200 Litern und beim Sonnenschein 544,7  gegenüber durchschnittlich 368 Sonnenscheinstunden gegenüber.

Noch ein paar weitere Zahlen für die Statistik: Die Monatsdurchschnittstemperatur des Novembers 2017 betrug plus 5,3 Grad Celsius. Vergangenes Jahr war es plus 4,8 Grad und im Durchschnitt der Vergleichsperiode (1981 bis 2010)  ist es bei uns im November plus 3,9 Grad warm/kalt.

Insgesamt wurden in diesem Monat 12 Frosttage – darin enthalten 1 Eistag - registriert. Regentage (Regen oder Schnee) mit einem oder mehr als einem Liter pro Quadratmeter wurden nur 4 gezählt und in der Summe kamen auch nur 11,8 Liter zusammen.

Im Jahr 2017 waren es 78,5 Liter,  und seit 1981 - 2010 regnete (schneite) es bei uns durchschnittlich 57,6 Liter/Quadratmeter. Geschneit hat es auf Stationshöhe im diesjährigen November an 3 Tagen - eine geschlossene Schneedecke kam aber auf Stationshöhe kurzfristig nur an 1 Tag zusammen.

Nebel wurde heuer an 6 Tagen registriert, und der Wind frischte an 3 Tagen bis auf Windstärke 6 (39 und mehr km/h) auf. Die Sonne schien an der Beobachtungsstation beachtliche 113,8 Stunden lang – vergangenes Jahr waren es nur 43,4 Stunden und im Zeitraum von 1991 bis 2010 schien die Sonne im November bei uns durchschnittlich 77,1 Stunden.

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