Balingen

HBW will Defizite in Essener Defensive nutzen

30.11.2018

von Marcus Arndt

Beim Altmeister gehen die „Gallier von der Alb“ heute Abend auf die Platte. Der TUSEM schwächelte zuletzt, patzte beim Aufsteiger Großwallstadt.

Die Balinger Serientäter haben „Am Hallo“ Rang eins im Visier. Satte 10:0 Punkte holte der HBW in den vergangenen Wochen – gewann zuletzt in der „Hölle Süd“ gegen Primus Coburg. Saisonübergreifend der 15. Heimsieg in Folge.

HBW will Defizite in Essener Defensive nutzen

© Moschkon

Das Topspiel gegen Coburg hatten die „Gallier von der Alb“ am vergangenen Wochenende für sich entschieden. Nun wollen Martin Strobel & Co. auch gegen Essen überzeugen.

„Es war von beiden Seiten ein gutes Spiel“, blickt Jens Bürkle zurück, „beide Mannschaften haben jeden noch so kleinen Fehler sofort bestraft.“ Beim 31:26 über den Tabellenführer aus Oberfranken hat-ten die Kreisstädter weniger Defizite und die breitere Bank. „Wir drückten bewusst auf das Tempo“, verrät der Balinger Kommandogeber, „um den Gegner müde zu kriegen.“ Das gelang dem HBW, der in den Schlussminuten für die Entscheidung sorgte. Romas Kirveliavicius machte gegen seinen Ex-Klub den Deckel drauf, netzte im Ligagipfel sechs Mal und setzte auch in der Abwehr wichtige Akzente. „In Durchgang eins waren wir noch zu passiv in der Verteidigung“, moniert Bürkle, „nach der Pause haben wir mutiger verteidigt und uns in den Zweikämpfen mehr zugetraut.“ Im Kasten wurde Jonas Baumeister zum Faktor. Das sei sehr wichtig gewesen, betont der Sportwissenschaftler, „Tomas war trotz einer starken Anfangs-phase nie richtig im Spiel.“

Im Detail arbeitete der 38-Jährige den Heimsieg auf, ehe er sein Team auf das heutige Topspiel beim Verfolger Essen vorbereitet hat (19.30 Uhr, Sporthalle „Am Hallo“). Überraschend patzte der Traditionsklub von der Margarethenhöhe am vergangenen Sonn-tag in Großwallstadt, unterlag mit 33:36. Markant: 431 Gegentreffer kassierte der TUSEM bereits.

Gegen den Tabellen-16. stand die Truppe von Trainer Jaron Siewert in der Defensive nicht stabil. „Essen hat Probleme in der Abwehr, bekommt ein paar Sachen im Moment nicht verteidigt“, hat Bürkle beobachtet, welcher einen „unberechenbaren Kontrahenten mit hoher Tempobereitschaft“ ausmacht. Dieser besitzt durchaus Qualität und ist ausgeglichen besetzt. Im Rückraum tragen die erfahrenen Jonas Ellwanger und Dennis Szczesny (beide 55 Saisontore) die Verantwortung – bester Werfer der Westdeutschen aus der Distanz ist jedoch der 19-jährige Luca Witzke (56).

„Die Mannschaft ist sehr gut im Eins-gegen-Eins“, warnt der HBW-Coach vor einem „unbequemen Gegner“. Doch der 38-Jährige weiß um die Lösungen: „Wir müssen den Gegenstoß von Essen in den Griff bekommen und sie im Positionsangriff zu Fehlern zwingen.“

In Großwallstadt blieb der Altmeister vor Wochenfrist blass. „Ärger und Enttäuschung sind nach jeder Niederlage vorhanden und gerade jetzt, wo wir in der Tabelle oben stehen, ist es umso ärgerlicher, dass wir nicht gepunktet haben“, erklärt Siewert, der nach der Pleite Gesprächsbedarf sieht: „Wir haben Großwallstadt das Spiel überlassen und nicht die nötige Aggressivität dagegengesetzt. Wir müssen die Fehler analysieren und über die Grundfaktoren sprechen. Dazu zählen Aggressivität, Tempo und Einsatzbereitschaft. Ich mache mir aber keine Sorgen, dass wir im nächsten Spiel nicht die richtige Reaktion zeigen . . .“

Bereits gestern reiste der HBW an, hat unterwegs noch einmal in Kronau trainiert und am späten Nachmittag in Düsseldorf Quartier bezogen. „Wir haben ein paar taktische Dinge noch besprochen“, so Bürkle abschließend.

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