Balingen

Erste Balinger Krippenausstellung: Das Kernstück ist aus Glas

29.11.2018

von Lea Irion

Ab Sonntag präsentiert die Stadtkirche die erste Balinger Krippenausstellung. Zu sehen gibt es farbenfrohe Puppen und Dioramen aus Ton, Glas und Papier.

Zahlreiche Figuren und Requisiten befinden sich seit Montagmorgen in der Stadtkirche.

Erste Balinger Krippenausstellung: Das Kernstück ist aus Glas

© Lea Irion

Gerhard Breiser, Birgit Wurster und Volker Kolbus vor einer sogenannten Rupfenkrippe, die Mitte der 1980er-Jahre vom damaligen Frauenkreis Balingen-Ost angefertigt wurde.

„Ein paar Kleinigkeiten bei der Belichtung und Dekoration fehlen noch, aber im Großen und Ganzen sind die Aufbauarbeiten fertig“, berichtet Volker Kolbus, ehemaliger Mesner und Hausmeister des Johann-Tobias-Beck-Hauses und der Friedhofskirche.

Von Montag bis Mittwoch haben er, Mesner Gerhard Breiser, Pfarrerin Birgit Wurster, Hausmeister Frank Letsch und Kirchengemeinderatsmitglied Wolfgang Amann die vielen Krippen zur Stadtkirche gebracht, aufgebaut und dekoriert.

Die Idee dazu hatten die Kirchengemeinderatsvorsitzende Beate Thumm und Birgit Wurster. Ab Sonntag ist die erste Balinger Krippenausstellung der Stadtkirche auch für die Bevölkerung zugänglich.

Rupfenkrippe ist eine der größten

Eine der älteren Krippen steht auf der linken Seite der Kirche. Sie wurde in den 1980er-Jahren vom Frauenkreis Balingen-Ost angefertigt.

„Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Rupfenkrippe. Namensgebend ist das Material, aus dem die Puppen hergestellt wurden“, erörtert Volker Kolbus. Bei Rupfen handelt es sich um ein lockeres Gewebe aus Flachsgarnen, das mit Sackleinen verglichen werden kann.

Die Rupfenkrippe ist eine der größeren Krippen der Ausstellung und fällt besonders durch die gesichtslosen Puppen auf. Daneben befindet sich ein Kasten mit vielen kleinen Öffnungen, in denen kunterbunte Papierkrippen zu sehen sind.

Sie stellen unter anderem Nachbildungen bekannter Krippen aus Ton dar, deren Originale beispielsweise im Bayerischen Nationalmuseum ausgestellt sind. „Neu ist hingegen unsere Wurzelkrippe, die Figuren dazu sind handbemalt“, erklärt Birgit Wurster.

Transparenzpapier als Vorlage für Glas

Auf der rechten Seite der Kirche stehen vermehrt Papierkrippen, die auch als Armenkrippen bekannt sind. „Entstanden sind die Papierkrippen im 18. Jahrhundert. Arme Familien, die sich keine Krippen aus Holz oder anderen teuren Materialien leisten konnten, wichen auf selbstgebastelte Papierkrippen aus“, erzählt Birgit Wurster.

Eine der größeren Papierkrippen wurde vom österreichischen Maler Heinrich Kluibenschedl im 19. Jahrhundert entworfen.

Kernstück der Ausstellung ist die Glaskrippe hinter dem Altar, die der Balinger Mädchenkreis Ende der 60er-Jahre erstellt hat. „Vorlage hierfür waren zunächst Bilder aus Transparenzpapier, die später eigens für diese Kirche in eine farbenfrohe Glaskrippe umgewandelt wurden“, erörtert Volker Kolbus.

Die Glaskrippe stelle ein Highlight der Ausstellung dar, unter anderem auch dadurch, dass sie vor allem in ihrer Machart sehr außergewöhnlich ist.

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