Albstadt

Von Ungarn nach Albstadt und zurück

27.11.2018

Im Jahr 2016 verbringt der ungarische Student Péter Juhász ein Auslandssemester an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen. Gut zwei Jahre später, den Abschluss in der Tasche, kehrt er zurück.

Der Grund für seine Rückkehr ist ein ganz einfacher: Péter Juhász gefiel es in der Region rund um Albstadt so gut, dass er sich hier einen Job suchte. In Burladingen ist der Maschinenbauer in einem Unternehmen, das Spannwerkzeuge herstellt, untergekommen.

Von Ungarn nach Albstadt und zurück

© Hochschule

Péter Juhász (rechts) ist zu Besuch an seiner alten Wirkungsstätte in der Hochschule in Albstadt. Seit Anfang November arbeitet der junge Ungar in Burladingen – für Prof. Dr. Hans-Joachim Illgner, Dekan der Fakultät Engineering, eine Erfolgsgeschichte.

Ihren Anfang nimmt die Geschichte bereits 2014. Im ungarischen Kecskemet ist der heute 25-jährige Péter Juhász Mentor für Studierende, die im Zuge des Erasmus-Austauschs an seine Hochschule kommen. Er ist selbst im fünften Semester, als er drei Maschinenbaustudierende aus Albstadt kennenlernt, die ein Auslandssemester in Ungarn absolvieren. „Damals konnte ich kaum Deutsch“, sagt Péter Juhász. „Aber ich habe mir alles notiert und sehr viel Zeit mit den dreien verbracht.“

Bessere Chancen

Weil er ein großes Auto hat, machen sie gemeinsam Ausflüge in die Umgebung. Die Freundschaft zwischen den Studierenden wird enger. „Schließlich haben sie mich überredet, dass ich ebenfalls ein Auslandssemester machen soll – natürlich in Albstadt.“

Einige Zeit später ist es so weit, Péter Juhász macht sein Versprechen wahr. Im Studiengang Maschinenbau belegt er einige Vorlesungen, macht eine Projektarbeit. Daneben nutzt er das vielseitige Angebot der Hochschule, nimmt an zahlreichen Exkursionen teil. Auch seine Freundschaften intensiviert er weiter: „Weil ich mein Auto in Deutschland dabeihatte, waren wir viel unterwegs.“

Wieder zurück in Ungarn, beendet er sein Studium – doch die Jobaussichten in seinem Heimatland erscheinen dem jungen Mann nicht gerade verlockend. „Die Arbeits- und Lebensbedingungen sind in Deutschland viel besser“, sagt er. Um seine Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu verbessern, macht Péter Juhász jeden erdenklichen Führerschein, darf große schwere Lastwagen fahren.

Mit Erfolg: Im Juni 2018 fängt er bei einer Spedition in Ludwigsburg an. Dann lädt ihn eine seiner früheren Kommilitoninnen zu einer privaten Geburtstagsfeier ein; sie empfiehlt ihm, sich auf eine Stelle in der Burladinger Firma zu bewerben, in der sie selbst inzwischen arbeitet. Es klappt: Seit November ist der Maschinenbauingenieur dort angestellt.

Für die Hochschule sind Erfolgsgeschichten wie diese die Bestätigung für die hohe Qualität in der Lehre, aber auch für die Attraktivität des Standorts. „Mich freut es sehr, wenn Studierende zurückkommen“, sagt Conny Bast, die das International Office leitet. So sieht es auch Prof. Dr. Hans-Joachim Illgner, Dekan der Fakultät Engineering.

„Ich würde mich freuen, wenn Péter Juhász sich dazu entschließen würde, bei uns seinen Master zu machen.“ Conny Bast hat Péter Juhász bei der Wohnungssuche geholfen. Letztlich hat er seine Bleibe selbst gefunden. Doch die Adresse hat etwas von Vorsehung: Er wohnt in unmittelbarer Nähe der Hochschule in Albstadt.

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