Balingen

HBW vor Ligagipfel im Unterhaus

23.11.2018

von Marcus Arndt

Am Samstagabend geht Spitzenreiter HSC Coburg beim Verfolger aus Balingen auf die Platte. Jens Bürkle prognostiziert ein „geiles Spiel“.

Im Duell der beiden Ex-Erstligisten erwarten die drittplatzierten „Gallier von Alb“ den Tabellenführer. „Es geht auch nur um zwei Punkte“, sagt der HBW-Coach mit Nachdruck, „wir müssen schauen, dass wir Tempo reinkriegen.“

HBW vor Ligagipfel im Unterhaus

© Moschkon

Vier Siege in Folge verbuchte der HBW Balingen-Weilstetten zuletzt in der 2. Handball-Bundesliga und ist auf Tuchfühlung mit dem Tabellenführer HSC Coburg. Dieser gastiert morgen (19 Uhr) in der SparkassenArena.

In Rimpar heißt es: „Gegen Schwarz-Gelb verliert man nicht.“ Jens Bürkle, der seine Trainerlauf-bahn bei den Wölfen begonnen hat, verinnerlichte das DJK-Credo – und blieb in seiner Karriere neben der Platte gegen die Veste-städter ungeschlagen. In der Vorsaison setzten sich die Schwaben mit 27:22 in der „Hölle Süd“ durch, starteten just gegen die Oberfranken ihre imponierende Heimserie von saisonübergreifend 14 Siegen. „Wir wollen natürlich gewinnen“, so der Sportwissenschaftler weiter, welcher nach dem 36:29-Erfolg in Wilhelmshaven zufrieden konstatiert: „Es war ein richtig gutes Spiel von uns – das Beste im Angriff in diesem Jahr.“ Es habe richtig Spaß gemacht, die Auswärtspartie noch einmal auf Video anzuschauen, verrät der 38-Jährige.

Der frühere Bundesliga-Kreisläufer richtete nach der Analyse (O-Ton: „18 Gegentore nach der Pause sind schon sehr viel, aber nach der klaren Führung auch ver-ständlich.“) den Fokus auf die brisante Partie gegen den Primus (Samstag, 19 Uhr, SparkassenArena). Dieser klagte zuletzt über personelle Probleme, musste beim hart umkämpften Heimerfolg über Aufsteiger HSV Hamburg auf Sebastian Weber, Florian Billek und Lukas Wucherpfennig verzichten.

„Die werden mit ihrer stärksten Mannschaft auflaufen“, ist sich Bürkle sicher, „Billek wird fehlen. Es ist nur die Frage, ob Weber spielen kann.“ Der Routinier setzt aus der Nahdistanz die Akzente – in einem en gros rückraumlastigen HSC-Spiel. Das überrascht nicht, schließlich sind die Schwarz-Gelben exzellent im Rückraum aufgestellt: mit dem Weißrussen Anton Prakapenia und Ösi-Bomber Christoph Neuhold, welche sich die Spielanteile auf Halblinks teilen, sowie dem Schweden-Duo Tobias Varvne (Mitte) und Pontus Zettermann (Halbrechts).

„Coburg ist schon sehr gut besetzt“, urteilt Bürkle, „mit ganz unterschiedlichen Spielertypen.“ Einen kennen sie in Balingen ganz genau: Rechtsaußen Billek, der von 2012 bis 2014 beim HBW spielte. Nach seiner Meniskusoperation fehlt der 30-Jährige im Topspiel – und damit der beste HSC-Angreifer. 77 Tore erzielte der Linkshänder bereits in dieser Saison – 64 gelangen Zettermann. Beim knappen 32:28 über die Hanseaten sorgte allerdings Prakapenia mit vier Treffern in der finalen Spielphase für die Entscheidung. „Es war ein enges, intensives Spiel“, blickt Jan Gorr zurück. Der Übungsleiter des Tabellenführers wollte nicht von einem Arbeitssieg sprechen: „Das hat ein bisschen was Negatives.“

Nach einem radikalen Umbruch im Sommer hat sich Coburg überraschend schnell gefunden und in den vergangenen Wochen auch viele enge Spiele gewonnen. „Die machen das schon richtig gut“, räumt Bürkle unumwunden ein, „allerdings hatte Coburg – gerade auswärts – nicht das schwierigste Programm.“ Trotz der vielen Ausfälle meisterten dies die Oberfranken, welche zwei Zähler Vorsprung auf die „Gallier von der Alb“ haben. „Wir kriegen es hin, dass wir von Woche zu Woche denken“, betont der HBW-Coach, „machen Schritt für Schritt.“ Gegen den Spitzenreiter soll am Samstagabend der nächste folgen – denn gegen Schwarz-Gelb verliert man nicht ...

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