Mit Kraft und Konzentration

Zu ungewohnter Zeit muss der HBW Balingen-Weil-stetten 2 am 13. Spieltag auf die Platte. Heute Abend sind die „Jung-Gallier“ beim SV Salamander Kornwestheim gefordert – und kämpfen dabei wieder mit Personalsorgen.

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Die Rumpftruppe des Balinger Perspektivkaders konnte sich zuletzt gegen den VfL Pfullingen behaupten. Auch ohne Kapitän Julian Thomann hatte sich der HBW 2 mit 32:27 gegen den ehemaligen Erstligisten durchgesetzt. „Wir haben gekämpft und immer wieder aufgeholt“, blickt HBW 2-Trainer André Doster auf die positiven Dinge der Partie. „Aber wir haben auch blöde Fehler gemacht – Fehler, die uns egal in welcher Konstellation einfach nicht passieren dürfen. Wenn wir uns das in Kornwestheim erlauben, werden wir überrannt.“

Während der HBW 2 Rang zwei belegt, sind die Salamanderstädter Neunter. Dennoch sieht Doster seine Mannschaft im heutigen Duell (20 Uhr, Sporthalle Ost) nicht in der Favoritenrolle. „Dort ist es immer schwierig zu bestehen“, gibt der A-Lizenzinhaber zu bedenken, „außerdem stehen sie mit dem Rücken zur Wand.“ 12:12 Punkte hat der amtierenden Meister bislang verbucht, auf den ersten Blick keine besonders erfreuliche Ausbeute. Aber nur auf den ersten Blick. „Sie haben die Spiele gewonnen, die sie gewinnen müssen“, weiß Doster. „Und auch gegen viele der Topmannschaften haben sie nur knapp verloren.“

Überraschend ist das nicht, schließlich stellt Kornwestheim einen starken Kader, mit Peter Jungwirth kommt der zweitbeste Schütze der Liga vom SVK. „Er ist der Rechtsaußen schlechthin in der Liga“, betont Doster, der außerdem auf Julius Emrich, Christopher Tinti und Jan Reusch sowie die ehemaligen Balinger Christian Wahl, Axel Steffens, Nico Hiller, Fabian Kugel und Felix Beutel verweist. „Eine Mannschaft auf Topniveau, jede Position ist zweimal richtig gut besetzt.“ Da ist es doppelt bitter, dass die Kreisstädter nur einen dezimierten Kader aufbieten können.

Das war nämlich schon im Aufeinandertreffen im März der Fall. Über Wochen hatte der HBW 2 zuvor mit kleiner Kapelle für Überraschungen gesorgt. Und auch gegen Kornwestheim lief es zunächst eigentlich ganz gut – doch am Ende ging die Kraft aus. Mit 32:31 gewann der SVK, für die „Jung-Gallier“ war anschließend die Luft raus. Nur ein Spiel wurde bis zum Saisonende noch gewonnen, von Rang zwei ging es runter auf Platz fünf. „Es geht jetzt nicht um Wiedergutmachung“, betont Doster. „Aber dieses Spiel hängt mir schon nach.“

So wird es auch heute wieder eine Frage der Kraft – und der Konzentration. „Sie haben im Angriff viel Raffinesse, weisen eine hohe Spielintelligenz auf“, warnt der Balinger Kommandogeber. „Das ist vom Kopf her sehr anstrengend, da muss man jede Sekunde hellwach sein. Sonst hat einer der starken Gegenspieler einen Geistesblitz.“ Ebenfalls stark beim SVK: das Umschaltspiel und die variable Defensive.

Doster hat deshalb den gleichen Anspruch wie in der Vorwoche. „Ich habe schon vor dem Spiel gegen Pfullingen gesagt, dass ich zufrieden bin, wenn wir alles geben – unabhängig vom Ergebnis“, so Doster. „Das gleiche gilt auch für diese Partie.“