Dotternhausen

Der „Hirsch“ in Dotternhausen röhrt wieder

22.11.2018

von Daniel Seeburger

Am 1. Dezember eröffnen Nadine und Frank Bechtold die Traditionsgaststätte in Dotternhausen neu und beleben damit auch die Ortsmitte.

Der „Hirsch“ in Dotternhausen röhrt wieder

© Daniel Seeburger

Nadine und Frank Bechtold freuen sich auf den Hirsch.

Eineinhalb Jahre ist das Gasthaus Hirsch in Dotternhausen nun schon geschlossen. Am Samstag, 1. Dezember, wird dort eine neue Ära anbrechen. „Der Hirsch röhrt wieder“, sagt Nadine Bechtold (43) und schmunzelt.

Zusammen mit ihrem Ehemann Frank Bechtold (48) wird sie die Traditionsgaststätte neu eröffnen. Damit stemmen sich die beiden Vollblutgastronomen gegen einen landesweiten Trend. Immer mehr Dorfgasthäuser schließen. In den vergangenen Wochen haben allein vier Gastwirte im Oberen Schlichemtal angekündigt, dass ihre Wirtschaften geschlossen oder neu verpachtet werden.

Damit hat vor allem das Segment der gutbürgerlichen, deutschen Küche einen herben Rückschlag erlitten. Nadine und Frank Bechtold tragen mit ihrer Entscheidung, den Hirsch zu übernehmen, dazu bei, das Gaststättensterben in der Region aufzuhalten.

Die beiden Wirtsleute sind keine Unbekannten. Seit März 2017 bewirten sie die Plettenberghütte. Sie wollen im Hirsch die deutsche Küche pflegen und verfeinern. Neben schwäbischen Klassikern stehen auch kulinarische Besonderheiten, Vegetarisches und Veganes, Vesper oder Gerichte für Kinder auf der Speisenkarte.

Frank Bechtold hat seine Kochlehre im Hotel Thum in Balingen absolviert. Danach kochte er in renommierten Gaststätten im Remstal. „Ich habe einen eigenen Kochstil entwickelt“, verrät er. Ihm sei beim Kochen der Blick auf das Wesentliche wichtig. Er ist sich sicher: „Bei uns sind die Gäste gut aufgehoben“.

Die Übernahme der Wirtschaft biete für sie auch Synergieeffekte im Hinblick auf die Plettenberghütte, erklärt Nadine Bechtold. „Wir haben auch dort jetzt ganz andere Möglichkeiten“, sagt sie. Der Hirsch an der Ortsdurchfahrt in Dotternhausen kann auf eine lange gastronomische Geschichte zurückblicken. Nachweislich konnte dort schon Ende des 18. Jahrhunderts eingekehrt werden.

Nachdem das Gastlokal Ende Mai 2017 endgültig seine Pforten schloss, war das für die Dotternhausener ein echter Schock. Umso größer ist die Freude, dass der Hirsch nun wieder besucht werden kann. Für die Attraktivität der Dotternhausener Ortsmitte ist die Wiederbelebung der Dorfgaststätte äußerst wichtig.

In den vergangenen Tagen seien zahlreiche Dotternhausener gekommen und hätten gesagt, dass sie sich sehr freuen“, erzählt Frank Bechtold. „Und wir freuen uns natürlich auch“, pflichtet ihm Nadine Bechtold bei. Es gebe zwar im Augenblick noch sehr viel organisatorische Arbeit zu bewältigen, sagt die neue Hirsch-Wirtin. „Aber wir können es kaum erwarten“, führt sie aus.

Erste Reservierungen seien bereits eingetrudelt, sagt Nadine Bechtold, die sich zusammen mit ihrem Ehemann freut, an historischer Stätte etwas Neues zu schaffen.

 

Bei uns sind die Gäste gut aufgehoben.

Frank Bechtoldneuer Hirsch-Wirt

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