Schömberg

Die Erinnerung wachhalten

15.11.2018

Der Arbeitskreis „Aktion Wüste“ der Verdi-Senioren besuchte den KZ-Friedhof in Schömberg.

Der Vorsitzende Salvatore Bertolino erinnerte daran, dass genau vor 100 Jahren am 11. November 1918 nach dem Waffenstillstand das Ende des 1. Weltkrieg eingeleitet wurde. Damals wie heute präge das Geschäft mit der Angst das politische Klima. Die Arbeitsgruppe Aktion Wüste der Verdi-Senioren Zollernalb engagieren sich seit Jahren, dass diese Erinnerungskultur wachgehalten wird.

Die Erinnerung wachhalten

© Privat

Für die Friedhofsbesucher war es unverständlich, dass auf dem Gelände des ehemalige KZ- Lagers Dautmergen keine Gedenk- oder Infotafel aufgestellt ist, die auf eines der schlimmsten Lager des Unternehmens Wüste hinweist.

Hans Martin aus Reutlingen ging auf die Geschichte des KZ- Friedhofes und der Gedenkstätte ein. Vom Dezember 1943 bis April 1945 bestand ein Außenkommando des KZ Natzweiler Struthof in Schömberg. Die Häftlinge waren beim Ölschieferabbau eingesetzt. Aufgrund der katastrophalen Bedingungen im Lager kamen insgesamt 1777 Häftlingen ums Leben. Sie wurden im Schönhager Loch in Massengräbern verscharrt. Im Oktober 1946 wurde der KZ-Friedhof Schömberg eingeweiht. Dort sind 1740 Tote aus den Lagern Schömberg, Dautmergen und Dormettingen beerdigt. Da unter den Toten auch viele jüdische Häftlingen waren, wurde ein Mahnmal für die toten Juden aufgestellt. Im Jahr 2005 und 2008 richtete die Initiative Eckerwald die KZ- Gedenkstätte mit Namenswürfel und vielen Infotafeln ein.

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