Albstadt

Der erste Schritt zum Frieden liegt 100 Jahre zurück

13.11.2018

Eine Albstädter Delegation gedachte in Chambéry den Schrecken des Ersten Weltkrieges und feierte im Rahmen der Otto Dix-Ausstellung 100 Jahre Kriegsende.

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „14-18, La guerre et après – Otto Dix et ses contemporains“, die vom 3. November bis zum 24. Februar im Musée des Beaux Arts in Chambéry zu sehen ist, reiste eine Albstädter Delegation nach Chambéry. Sie bestand aus Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, seiner Partnerin Sylvie Prigent, Kulturamtsleiter Martin Roscher, den Stadträten Ralf Keppler und Dr. Hans-Joachim Hofmann – gleichsam Vorsitzender des Arbeitskreises Chambéry – sowie aus Mitgliedern des Arbeitskreises.

Der erste Schritt zum Frieden liegt 100 Jahre zurück

© Stadt

Die Albstädter Delegation zu Besuch in der Partnerstadt Chambéry: Anlässlich der Otto-Dix-Ausstellung mit 100 Leihgaben des Kunstmuseums Albstadt feierten die Partnerstädte 100 Jahre Kriegsende.

In seiner Rede, auf Französisch gehalten, ging OB Konzelmann auf die Bedeutung der Ausstellung ein. Gezeigt werden 100 Werke von Otto Dix aus den Beständen des Kunstmuseums Albstadt. Dabei blickte Konzelmann auch auf die Entstehung der Kooperation zurück: Im Gedenkjahr 2014, 100 Jahre nach Beginn des Kriegs, hatte das Kunstmuseum in Albstadt den Krieg ins Zentrum seiner Ausstellungen gerückt. „Vier Jahre später blicken wir heute abermals zurück auf die Ereignisse vor 100 Jahren, als im November 1918 der Waffenstillstand ausgerufen wurde – der erste Schritt hin zu einem Frieden, um den die Politiker noch lange ringen mussten“, so Konzelmann.

Otto Dix hat die Schrecken des Krieges vor allem in Frankreich erlebt. Das erste Bild der Ausstellung, eines der kostbarsten Werke aus der Sammlung, wirkt wie eine Befreiung: „Das Erwachen“ (Le Reveil) trägt deutlich die Jahreszahl 1918. Damit es in diesem Jahr nach Frankreich reisen kann, in jenes Land, wo es entstanden ist, wurde es eigens restauriert.

Oberbürgermeister Konzelmann ging abschließend auch auf das anstehende 40-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft im Jahr 2019 ein. Sie sei ein wichtiger Bestandteil für die deutsch-französische Freundschaft. So wurde neben zahlreichen Begegnungen auch bereits das Programm für das nächstjährige Jubiläumsprogramm ausgelotet: Im April besuchen die französischen Freunde Albstadt. Der Gegenbesuch der Albstädter wird im Oktober folgen.

Der Kammerchor Ebingen reiste ebenfalls mit nach Chambéry und gedachte musikalisch des Kriegsendes 1918. Für Franzosen ist heute noch der Erste Weltkrieg das traumatische Erlebnis des 20. Jahrhunderts. Dass 100 Jahre nach Ende des Großen Krieges ein deutscher Chor in Chambéry ein Programm gegen den Krieg und für den Frieden sang, war etwas Besonderes. Der Kammerchor gestaltete unter der Leitung von Brigitte Wendeberg eine bewegende Stunde mit Musik und Lesungen.

„Dieser Krieg ist nicht unser Krieg“ – mit diesem Aufschrei endet ein eindrucksvolles Chorwerk von Hans Eisler. Den musikalischen Gegenpol dazu bildete Palestrinas Bitte um den Frieden, „Dona nobis pacem“, in ruhigen, schönen Harmonien vorgetragen. Zum Abschluss erklang eine Hymne des zeitgenössischen, estnischen Komponisten Urmas Sisask. Dazu bewegte sich der Chor durch den Raum und ließ die Musik leise mit der Bitte um Frieden ausklingen.

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