TSG kassiert empfindliche Niederlage gegen Walldorf
12.11.2018
Das ist ein echter Dämpfer: Ausgerechnet beim bisherigen Tabellenschluss- licht FC Astoria Walldorf hat die TSG Balingen am Samstag ihre sechste Saisonniederlage kassiert. Diese fiel deutlich aus.
Im letzten Hinrundenspiel der Fußball-Regionalliga Südwest unterlag die Mannschaft von Trainer Ralf Volkwein in der Kurpfalz mit 0:3 – der erste Heimsieg der Walldörfer. Und der war auf das ganze Spiel gesehen verdient.
© Eibner
Andreas Schön (links) erzielte das erste von drei Treffern für den FC Astoria Walldorf und leitete damit die 0:3-Niederlage der TSG Balingen ein. Es war die sechste Pleite für die Eyachstädter in dieser Saison.
Die Schwaben steigerten sich zwar im zweiten Durchlauf deutlich, konnten den 0:1-Pausenrück-stand aber nicht mehr einholen. Stattdessen gelang den Gastgebern eine Viertelstunde vor dem Ende das zweite Tor – die Entscheidung. „Wir haben in der ersten Halbzeit nur reagiert“, meinte Balingens stellvertretender Abteilungsleiter Ralph Conzelmann, der sich unter den lediglich rund 360 Zuschauern, gut die Hälfte davon aus Balingen, im Dietmar-Hopp-Sportpark befand.
Nach der Pause erkannte Conzelmann ein Aufbäumen der TSG. „Da waren wir spielerisch richtig gut. Der Gegner schien kurzzeitig beeindruckt.“ Das 2:0 durch Marcus Meyer in der 76. Minute bezeichnete Balingens Funktionär derweil als Schlüsselszene – im doppelten Sinne: Zunächst, weil das baden-württembergische Derby danach gelaufen und das Balinger Aufbäumen vergeblich gewesen war.
Ferner, weil die Kreisstädter vor dem Meyer-Treffer ein Foul im Mittelfeld an Balingens Offensivmann Patrick Lauble reklamierten. Schiedsrichter Cristian Ballweg ließ jedoch weiterlaufen, Walldorfs Außenbahnstürmer dribbelte sich an der halben Balinger Abwehr vorbei und tunnelte schließlich TSG-Keeper Marcel Binanzer. „Die Niederlage aber an dieser strittigen Szene auszumachen, wäre vermessen“, stellte Conzelmann klar. „Der Gegner war stark, stärker als es die Tabellensituation womöglich hatte vermuten lassen.“
Einen Dämpfer gab es für Marc Pettenkofer (links) und die TSG Balingen beim Gastspiel in Walldorf. Gegen den Vorletzten setzte es eine 0:3-Schlappe, für die Kreisstädter war es die fünfte Niederlage auf fremden Platz. Foto: Eibner
Von Beginn an merkte man den Walldörfern an, dass sie gewinnen müssen. Mehr Spielanteile, mehr Zug zum Tor konnte man dem FC Astoria attestieren. Torchancen gab’s in der Anfangsphase dennoch für beide Mannschaften nicht. Einzig Daniel Seemann hatte in der achten Minute FCA-Torwart Jürgen Rennar geprüft. Der faustete den Schuss aus spitzem Winkel ins Aus. Zusehends erhöhte Walldorf danach den Druck und ging durch Andreas Schön in der 34. Minute in Führung. Schön war von Pascal Pellowski geschickt worden und vollendete aus sieben Metern zum 1:0. Gegen den auch in der 42. Minute frei stehenden Torschützen zeigte Binanzer noch eine Riesenparade.
Nach der Pause gab die TSG den Ton an, offensiv kam der finale Pass aber zu oft nicht an. Und die Blauen konterten: Nicolai Groß lief alleine auf Binanzer zu, der konnte Walldorfs Angreifer aber stellen (64. Minute). Und nach Meyers Treffer ließ auch die Balinger Entschlossenheit nach. Matthias Schmitz foulte in der Nachspielzeit im eigenen Strafraum noch Meyer, Tim Grupp verwandelte den Elfmeter zum 3:0-Endstand.
Der schwäbische Aufsteiger beendet damit die erste Viertliga-Hinrunde in der Vereinsgeschichte mit 21 Punkten auf dem neunten Platz. Noch drei Begegnungen hat die Volkwein-Elf vor der Brust, ehe die Südweststaffel in die Winterpause geht. Kommendes Wochenende pausiert die Liga. Erst am 25. November (Sonntag) sind die Kreisstädter wieder im Einsatz, dann bei der U 23 des 1. FSV Mainz 05. Dieser unterlag Herbstmeister Waldhof Mannheim ebenfalls mit 0:3 und bleibt 15.
TSG Balingen: Binanzer; Gil, Manuel Pflumm, Schmitz, Lauble, Adrian Müller (81. Scherer), Eisele, Akkaya (68. Kurth), Schuon, Pettenkofer, Seemann (56. Vogler).
Tore: 1:0 Schön (34.), 2:0 Meyer (76.), 3:0 Grupp (90.+2/Elfmeter).
Schiedsrichter: Cristian Ballweg (Berg-straße).
Zuschauer: 358.
„In der ersten Halbzeit war es eine indiskutable Leistung“
Balingens Trainer Ralf Volkwein sprach nach der 0:3-Niederlage der TSG am Samstag beim FC Astoria Walldorf von einem „absolut verdienten 'Dreier'“ des vormaligen Regionalliga-Letzten. „Leider ging heute die falsche Serie zu Ende“, erklärte Volkwein – und meinte: Für Walldorf war es der erste Heimsieg, die TSG wartet derweil noch immer auf den ersten Auswärtserfolg. „In der ersten Halbzeit war es eine indiskutable Leistung von uns. Wir haben nur lange Bälle nach vorne gehauen, hatten keine Torchance. Das war nicht der Plan.“ Nach der Pause „war der Wille da“, so Volkwein, der mindestens einen Punkt aus der SAP-Stadt hatte entführen wollen. „Aber eine gute Halbzeit reicht in dieser Liga nicht, uns fehlte die Durchschlagskraft und auch die arrivierten Kräfte waren heute neben der Spur.“ Sein Gegenüber Matthias Born meinte: „In der ersten Halbzeit war beiden Teams die Angst anzumerken. Keiner wollte in Rückstand geraten.“ In den entscheidenden Szenen sei seine Mannschaft präsenter gewesen und habe das „nötige Quäntchen Glück“ gehabt, so der FCA-Trainer. „Es ist nicht leicht gegen diesen starken Aufsteiger zu spielen, insofern sind wir sehr glücklich, dass wir nun endlich mal gewonnen haben.“ Ein Sieg für das Kellerkind – für Born fühlte sich das „ganz ungewohnt an“, wie er sagte.MAS
