Balingen

Optimale Aufgabe als TSG-Scout

12.11.2018

von Marcel Schlegel

Für Trainer Ralf Volkwein ist er ein „Glücksgriff“: Reiner Scheu hat sich der TSG Balingen als Scout angeschlossen.

Der frühere Coach vom langjährigen Oberliga-Konkurrenten des Kreisstadtklubs, FC 08 Villingen, arbeitet nun als Scout für TSG-Kommandogeber Ralf Volkwein. Anders gesagt: Der Lehrer hilft nun seinem früheren Schüler aus. Denn während Volkweins aktiver Zeit als Fußballer in Rottweil coachte Reiner Scheu den ehemaligen Stürmer. Und nun arbeiten die beiden im Team.

„Wir kennen uns viele Jahre, tauschten uns regelmäßig aus“, sagt Scheu. Scheu, der im Sommer beim FC Bad Dürrheim als Coach aufgehört hat, hatte Volkwein angerufen, ihm zur Oberliga-Meisterschaft gratuliert. „In unserem Gespräch kamen wir darauf, dass ich die Balinger Konkurrenten SC Freiburg 2 und VfB Stuttgart 2 beobachten könnte“, erzählt der 63-Jährige, der unter anderem für den FC 08 spielte.

Ein weiterer Austausch folgte: mit Abteilungs-Vize Ralph Conzelmann, den Scheu ebenfalls schon lange kennt, sowie mit Schatzmeister Martin Kath, welchen Scheu als sehr konstruktiv beschreibt. „Sie waren aufgeschlossen, so kamen wir zusammen.“ Ohnehin habe er die TSG immer als einen sympathischen Verein kennengelernt, aller badisch-württembergischen Rivalität zum Trotz. „Die Duelle mit Balingen waren zwar umkämpft, doch das Verhältnis war stets freundschaftlich“, sagt der Villinger Pädagoge. Den Regionalliga-Aufsteiger aus der Kreisstadt beschreibt Scheu so: „Das ist ein gut geführter Klub, bei dem jeder mit anpackt.“

Jahrzehntelang war Scheu als Trainer tätig. Doch zuletzt verlor er die Lust an diesem Job. „Ich wollte, zumindest in diesem Jahr, kürzer treten“, sagt er. „Der Druck, den der Trainerjob mit sich bringt und den man sich auch selber macht, zermürbt einen irgendwann.“ Dem habe er zuvorkommen wollen. „Ich wollte wieder mehr Freiraum – und dem Fußball gleichzeitig verbunden bleiben.“ Die Aufgabe als Scout sei daher ideal.

Das findet auch Volkwein. „Ich schätze mich glücklich, Reiner an unsere Seite zu wissen“, sagt der Balinger. „Er arbeitet akribisch, seine Analysen sind sehr hilfreich.“ Und ohnehin: „In der Spielvorbereitung hatten und haben wir noch Luft nach oben.“

Scheu indes schaut sich nun auch regelmäßig die Spiele der TSG an. „Das ist eine kompakte Mannschaft, die kämpft und auch spielerisch einiges zu bieten hat“, lautet sein Urteil. Er glaube, dass die Balinger die Liga halten können. Einerseits, weil die Truppe die nötige Qualität besäße. Anderseits weil die Konkurrenz auch nur mit Wasser koche. „Die Stuttgarter, Freiburger und so weiter – das sind zwar Profis. Aber die haben den Fußball auch nicht neu erfunden.“

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