Heselwangen

Wetter im Oktober: Der Schnee kommt mit der Zeitumstellung

05.11.2018

von Karl-Heinz Jetter

Der Oktober 2018 war zu warm, zu golden und viel zu trocken. Der „Altweibersommer“ lockte ins Freie und lud die Menschen zu Spaziergängen ein.

Pünktlich zur Umstellung von Sommerzeit auf die Winterzeit setzte auch der Winter mit Schnee und Frost ein. Davor war der Oktober viel zu warm, golden und extrem trocken, und er war bis über die Monatsmitte hinaus auf bestem Wege, der wärmste, der sonnigste und der trockenste Oktober seit Bestehen der Station zu werden.

Wetter im Oktober: Der Schnee kommt mit der Zeitumstellung

Der Tag, als der Regen kam war der 27. Oktober und zum Sonntag, 29. Oktober ging dann der Regen in Schnee über. Grafik: Karl-Heinz Jetter

Nach Kälteeinbruch zum Monatsende hin mit Regen und Schnee muss sich der Oktober 2018 nun witterungsmäßig bei nachgeordneten Plätzen einreihen. In der Gesamtbilanz fiel aber der Monat immer noch zu warm, überaus sonnig und auch viel zu trocken aus.

Zur Einordnung: Durchschnittlich (Vergleichsperiode 1981 - 2010) ist es in Balingen-Heselwangen im Oktober 9,2 Grad warm, an Niederschlag fallen im Monat 73,8 Liter auf den Quadratmeter, und die Sonne scheint (1991 – 2010) 125,2 Stunden.

Der diesjährige Oktober weist dagegen eine Durchschnittstemperatur von plus 10,6 Grad, nur 36,4 Liter Niederschlag aber 174,8 Sonnenscheinstunden aus.

Der diesjährige Oktober begann mit etwas Regen und verhaltener Temperatur. Der Regenmesser zeigte 3,6 Liter pro Quadratmeter an, die Tageshöchsttemperatur betrug 12,7 Grad. Danach ging es mit der Temperatur steil bergan – wieder in Richtung Sommer.

Bei der Niederschlagsmenge vom Monatsersten blieb es aber und sollte es bis zum 26. Oktober auch bleiben. Nicht einen Tropfen regnete es bis dahin mit der Folge, dass die Natur weiter unter der schon seit Februar andauernden Wasserknappheit litt und teils katastrophale Auswirkungen hatte.

Altweibersommer liefert massig Sonne

Was an Wasser fehlte, das lieferte die Sonne dagegen reichlich: eitel Sonnenschein. Der jetzt einsetzende „Goldene Oktober“- auch „Altweibersommer“ genannt, trieb die Menschen ins Freie und lud zu Spaziergängen ein.

„Altweibersommer“ nennt man eine Wärmeperiode, die sich fast regelmäßig in der zweiten Septemberhälfte mit trockenem und heiterem Hochdruckwetter bis in den Oktober einstellt. Der Name kommt von den vielen, durch den Tau sichtbaren, Spinnfäden, an denen jetzt junge Spinnen durch die Luft segeln. Nach altem Volksglauben, sind dies Lebensfäden, die die Nornen, die alten Weiber, gesponnen haben.

Das erste Monatsdrittel brachte 56,4 Stunden Sonnenschein, das zweite 86,6 Stunden und im letzten Drittel immer noch 31,7 Stunden. In der Summe kamen dann die besagten 174,8 Sonnenscheinstunden. Mit diesem Wert wurde der Oktober 2018 zum drittsonnenscheinreichsten nach dem von 2006 mit 178,5 und dem von 2011 mit 187,7 Stunden.

Zudem gab es im Oktober noch drei Sommertage mit über 25 Grad Celsius. Mit diesen kamen im ganzen Jahr 87 Sommertage zusammen. Gleich viel gab es im Jahr 2003, und so teilen sich 2003 und 2018 den Rekord mit den meisten Sommertagen seit dem Jahr 1980. Der 14. Oktober war übrigens mit 25,9 Grad der wärmste Oktobertag.

Zur Monatsmitte war der Monat noch um 4,2 Grad zu warm und schien zum wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden. Es kam aber anders. Die Temperatur ging zurück – am 20. war das Plus nur noch 3,6 Grad und mit der Temperatur ging es weiter bergab.

Überdurchschnittlich lange frostfreie Zeit endet

Am 22. Oktober gab es dann den ersten Frost nach dem Sommer. Am Morgen an diesem Tag bedeckte dicker Reif das Gras, und die Thermometer zeigten am Boden (5 Zentimeter über dem Boden) minus 3,2 Grad und in der Luft (2 Meter über dem Erdboden) minus 1,4 Grad an.

Damit endete die frostfreie Zeit, die in diesem Jahr die vom 7. April bis 21. Oktober also 198 Tage dauerte. Der Durchschnitt der frostfreien Zeit ist 170 Tage. Eine Zahl, die mal wieder mehr verdeutlicht, dass es bei uns in der Hälfte des Jahres Frost geben kann. Zum Frost sollte sich noch Schnee gesellen. Wer hätte das in diesem Oktober gedacht.

Der 26. Oktober brachte noch 8,8 Sonnenscheinstunden und eine Tageshöchsttemperatur von 18,6 Grad. In der Nacht zum 27. regnete es dann zum ersten mal wieder nach dem Monatsersten – 3,8 Liter kamen zusammen und es regnete heftig weiter – 17,3 Liter sollten es zum Messtermin am folgenden Tag sein und dann zum Morgen des Sonntags, 29. Oktober, ging der Regen in Schnee über – zwei Zentimeter Neuschnee bedeckten am Sonntagmorgen die Flur und es schneite weiter.

Auf den Höhen der Alb kamen da zehn bis 20 Zentimeter zusammen – an der Station stieg die Gesamtschneedecke nur auf drei Zentimeter an – mehr ließ der doch noch warme Boden nicht zu. Die letzten Tage im Monat waren mehr trübe als sonnig. Der Schnee war wieder abgeschmolzen, dafür kam etwas Regen und Wind auf.

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© Frank Schlotter

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