Balingen

HBW-Coach Jens Bürkle: „Gute Ausgangsposition“

03.11.2018

von Marcus Arndt

Der Balinger Zweitligist ist zurück in der Erfolgsspur. Nach der Pleite am Wiehen-gebirge besiegte der HBW den EHV Aue deutlich.

Damit bleiben die „Gallier von der Alb“ weiter in Schlagdistanz zu den beiden Aufstiegsplätzen in der 2. Handball-Bundesliga. So richtig zufrieden waren die HBW-Protagonisten neben der Platte allerdings nicht.

HBW-Coach Jens Bürkle: „Gute Ausgangsposition“

© Moschkon

Der HBW Balingen-Weilstetten (im Bild Jona Schoch) bleibt in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen. Mit 34:26 setzten sich die Schwaben bereits am Mittwoch gegen den EHV Aue durch.

„Nein“, winkt Balingens Coach Jens Bürkle nach dem 34:26-Erfolg ab, „wir waren keine acht Tore besser.“ Die Sachsen präsentierten sich als adäquater Spielpartner für die Schwaben, welche zunächst keinen richtigen Zugriff bekamen. Vorne ließen sie viele Möglichkeiten liegen – und auch die Abwehr wackelte Mitte der ersten 30 Minuten bedenklich. „Ich hatte in manchen Szenen schon ein wenig den Eindruck, dass nicht alle die Aufgabe zu 100 Prozent ernstgenommen haben“, sagt HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel, „mir hat es dann aber wieder gut gefallen, wie wir das wieder gepackt haben – und das Spiel kippen konnten . . .“

Nach einem 0:5-Negativlauf und über sieben torlosen Minuten schaffte der Ex-Erstligist die Ergebniswende, baute eine knappe 17:16-Pausenführung nach dem Seitenwechsel kontinuierlich aus. „Ich hatte Respekt vor Aue, da waren in den vergangenen Spielen ein paar Topleistungen dabei“, erklärt Bürkle, der im Vorfeld der richtungsweisenden Heimpartie auf die Nationalspieler (Strobel, Mrkva und Kirveliavicius, Anm. d. Red.) und Lars Friedrich verzichten musste. „Wir hatten als Team nur einen Tag zur Vorbereitung auf das Spiel“, verrät der Sportwissenschaftler, „und dann steht es auf einmal 6:9. Aber wir haben die Ruhe behalten, die Mannschaft hat sich in der Halbzeit noch einmal aufgerappelt. Beim 19:19 lösen wir es gut, nutzen unsere Überzahl und die Gegenstoßsituationen.“ Mit fünf Treffern in Folge setzte sich der Fusionsklub aus Balingen und Weilstetten schließlich mit 24:19 in der 39. Minute ab. Am Ende wurde es richtig deutlich.

„In der zweiten Halbzeit haben wir verdammt schwierige acht Minuten“, gesteht EHV-Trainer Stephan Swat ein, „und wenn man dann mal hier zurück liegt, wird es vom Kopf schwierig zurückzukommen.“ Zumal den Ostdeutschen auch die personellen Alternativen fehlten. „Die Höhe der Niederlage ärgert mich trotzdem“, so der 45-Jährige weiter, „die breitere Bank des HBW war am Ende auch entscheidend, da waren bei uns Kopf und Beine nicht mehr da. Wir haben uns dann ein paar Undiszipliniertheiten geleistet.“

Nach der Niederlage rutschte der Traditionsverein aus dem Erzgebirge (9:13 Punkte) auf Rang 13 ab, während die Schwaben (15:7) in Schlagdistanz zur Spitze bleiben. „Eine gute Ausgangsposition“, nennt dies Bürkle, der sein Team vor dem schwierigen Doppelspieltag bei Aufsteiger Bayer Dormagen (Freitag, 19.30 Uhr, Bayer Sportcenter) und gegen Absteiger TV Hüttenberg (Sonntag, 17 Uhr, SparkassenArena) warnt. Der Werksklub spiele bislang wenig konstant, hat der Sport-wissenschaftler beobachtet, „und Hüttenberg hat sich nach der ersten Ernüchterung stabilisiert.“ Erst am Sonntag sind die Rheinländer beim HSV Hamburg gefordert. Die Hessen um den früheren Balinger Markus Stegefelt waren bereits gestern Abend in Essen am Ball. Vor dem Duell der beiden ehemaligen Erstligisten geht die Kurtagic-Truppe am kommenden Freitag gegen den TuS Ferndorf auf die Platte. „Die ziehen ihr Ding konsequent durch“, sagt Bürkle über die Siegerländer, „und werden auch in Hüttenberg alles reinhauen.“

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