Winterlingen

Retten, löschen und bergen

31.10.2018

Die Gesamtwehr Winterlingen hielt ihre Hauptübung als nächtlichen Einsatz auf dem Gelände einer Baufirma in Benzingen ab und stellte sich dabei mehreren Herausforderungen.

Unterstützung erhielten die Einsatzabteilungen durch die DRK Bereitschaften Harthausen und Winterlingen. Kurz vor 19.30 Uhr hatten sich viele Zuschauer auf dem Parkplatz der Firma Artelt in der Weinstetterstraße in Benzingen eingefunden.

Retten, löschen und bergen

© Privat

Menschenrettung, technische Hilfeleistung, Brandbekämpfung und der Aufbau einer Wasserleitung: Die nächtliche Übung stellte die Feuerwehraktiven aus Winterlingen, Benzingen und Harthausen und die DRK-Helfer vor ein stattliches Aufgabenpaket.

Bürgermeister Michael Maier, Kommandant Heinz Rieber, Hauptamtsleiter Ludwig Maag sowie die beiden Ortsvorsteher Ewald Hoffmann und Emil Osswald und weitere Gemeinde- und Ortschaftsräte wollten sich ebenfalls von der Schlagkraft der Winterlinger Hilfsorganisationen überzeugen.

Groß angelegtes Szenario

Die Übungsannahme ging von einem technischen Defekt an der Hackschnitzel-Heizung aus. Dadurch kommt zu einem Rückbrand in den Lagerraum des Hackgutes, der sich dann schnell auf Werkstatt und Bürogebäude ausbreitet. Durch die starke Rauchentwicklung im Keller sind mehrere Personen Durch eine Verpuffung im Lagerraum kommt es zu einer Explosion, bei der ein Loch in die Außenwand gerissen wird.

Ein Nachbar, der das Feuer bemerkt hat und sich einen Überblick über die Lage verschaffen will, wird dabei unter den Trümmerteilen verschüttet. Im hinteren Bereich des Hofes ist eine mobile Brechanlage in Betrieb und recycelt den angefahrenen Bauschutt. Ein Autofahrer, der den Brand bemerkt, will die Arbeiter alarmieren. Er wird dabei aber vom Fahrer des Radladers übersehen. Es kommt zu einem Zusammenstoß, bei dem der Vater mit seinen beiden Kindern im Fahrzeug eingeklemmt wird. Aufgrund des starken Funkenfluges greift das Feuer auf das gegenüberliegende Hackschnitzellager über und droht, auf das Nachbargebäude überzugreifen.

Die Einsatzabteilung Benzingen war als erste am Unglücksort und leitete sofort die Menschenrettung ein. Parallel hierzu bauten die Aktiven die Wasserversorgung auf und leuchteten die Einsatzstelle aus.

In kurzen Abständen trafen das Führungsfahrzeug der Abteilung Winterlingen sowie die weiteren Fahrzeuge aus Harthausen und Winterlingen ein. Die Harthauser unterstützten die Benzinger Kollegen bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung. Die Besatzung des LF 16/12 aus Winterlingen übernahm die Rettung des verschütteten Nachbarn unter den Trümmerteilen.

Mit mehreren Hebekissen, dem Spreizer und verschiedenen Unterbaumaterialien konnte der Verletzte zügig befreit werden. Gleichzeitig wurde der Bereich großflächig ausgeleuchtet und die Kühlung eines Gastanks übernommen. Die DRK Bereitschaften richteten währenddessen einen Sammelplatz für die Verletzten ein. Die Besatzung des Multistars baute eine Riegelstellung zum Nachbargebäude auf. Die Teams des LF 16 TS und des Schlauchwagens legten eine Wasserversorgung vom Wasserturm Benzingen an das Übungsobjekt.

Wasserreservoir reicht aus

Im Führungsfahrzeug liefen die Funksprüche aller eingesetzten Trupps zusammen und wurden in einem Übungstagebuch dokumentiert. So konnte sich der Einsatzleiter über den Fortschritt informieren und das Geschehen dementsprechend weiter koordinieren.

Die Einsatzkräfte konzentrierten sich auf die Brandbekämpfung. Die Wasserversorgung aus dem Hydranten Netz und der zusätzlich verlegten Leitung vom Wasserturm wurde über einen längeren Zeitraum getestet und für den Ernstfall als ausreichend befunden.

Zum Schluss konzentrierte sich das Geschehen auf den Unfall. Für eine schonende Rettung wurden Fensterscheiben entfernt und das Dach abgenommen. Mit einem Spineboard (Trage) und vereinten Kräften wurden die drei Insassen befreit.

Nach gut eineinhalb Stunden endete die Übung. Michael Maier und Kommandant Heinz Rieber zogen, ebenso wie die drei Abteilungskommandanten, ein durchweg positives Fazit.

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