„Die Enttäuschung über das Resultat ist groß“

30.10.2018

von Marcus Arndt

Hinter Spitzenreiter Mannheim hat Steinbach Haiger Rang zwei gefestigt. Im Verfolgerduell trennten sich Ulm und Saarbrücken nach zwei späten Toren unentschieden. Das Remis bringt keine der beiden Mannschaften wirklich weiter.

Die Tabelle in Liga vier gewinnt weiter an Kontur – an der Spitze und im Tabellenkeller. Die Mannheimer bleiben trotz personeller Turbulenzen abseits des Platzes vorne, setzten sich in Elversberg mit 2:0 durch.

Was sich in den vergangenen Tagen angedeutet hat, wurde am Sonntag offiziell: Die Waldhof-Präsidiumsmitglieder Klaus-Rüdiger Geschwill, Alexander Rudnick und Markus Ritzmann haben ihren zeitnahen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat der Spielbetriebs GmbH angekündigt (wir berichteten). Unbeeindruckt von der Unruhe im Umfeld des Aufstiegsaspiranten sagte Trainer Bernhard Trares lapidar: „Ich bin nur für den sportlichen Bereich zuständig. Dies ist nicht meine Baustelle.“ Auf dem Platz machen die Kurpfälzer einen richtig guten Job, gewannen bei der kriselnden SV Elversberg ungefährdet. „Wir brauchten heute viel Geduld, um Lücken zu finden gegen eine gut organisierte Mannschaft“, erklärte der Waldhof-Übungsleiter, „mit unserer ersten Chance des Spiels haben wir dann gleich die Führung erzielt.“ Die war wichtig und Valmir Sulejmani (59. Minute) machte früh den Deckel drauf. Nach dem zwölften Sieg im 15. Spiel bleiben die Kurpfälzer weiter Tabellenführer (34 Punkte).

Mit drei Zählern Rückstand folgt der TSV Steinbach Haiger, der Rang zwei zementierte. Die Hessen stellen ligaübergreifend die beste Defensive. Seit nunmehr sieben Begegnungen und über zehn Stunden ist die Mannschaft von Coach Matthias Mink schon ohne Gegentreffer. In Walldorf setzte sich der Tabellenzweite mit 1:0 durch. „Wir sind tabellarisch der Favorit gewesen, aber ich wusste, dass es ein ganz schweres Spiel wird“, betonte Mink. Die Erklärung lieferte er gleich nach: „Sowohl für den FCA wie auch für uns gab es in den letzten Wochen viele enge Ergebnisse.“ Sein Gegenüber Matthias Born zog trotz der neunten Niederlage ein positives Fazit: „Ich habe keinen Unterschied gesehen, dass der Tabellenzweite gegen den Tabellenvorletzten gespielt hat. Wie wir uns in der Schlussviertelstunde gegen die Niederlage gestemmt haben, macht mich positiv, dass wir in den nächsten Wochen bessere Ergebnisse erzielen.“

Die braucht Astoria Walldorf (10) auch, um in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen zu bleiben. Im unteren Tabellendrittel haben einzig Hessen Dreieich (2:1 gegen FSV Frankfurt/ 14) und Eintracht Stadtallendorf (12) gepunktet, die beim FSV Mainz 2 nach fünf sieglosen Spielen mit 2:1 erfolgreich war. „Der Sieg tut uns richtig gut“, gab Eintracht-Manager Norbert Schlick einen Einblick in sein Seelenleben. „Vielleicht können wir den Schwung und das Selbstvertrauen jetzt in die Partie gegen Ulm mitnehmen.“

Die Spatzen ließen im Verfolgerduell mit Meister 1. FC Saarbrücken zwei Zähler liegen. Nach 90 Minuten stand es noch 1:0 für die Ulmer, doch in der Nachspielzeit netzte Saarbrückens Abwehrspieler Steven Zellner aus spitzem Winkel zum 1:1. Mit Blick auf die Tabelle bringt das Unentschieden beide Mannschaften (beide 27) nicht entscheidend weiter. „Wir waren das aktivere Team. Deshalb ist die Enttäuschung über das Resultat groß“, bilanzierte Ulms Kommandogeber Holger Bachthaler.

„Die Enttäuschung über das Resultat ist groß“

© Eibner

Durch die Niederlage in Homburg rutschte die TSG Balingen auf den zehnten Platz der Regionalliga-Tabelle ab. An elfter Stelle reiht sich der nächste Gegner SV Elversberg ein. Der präsentierte gestern einen neuen Trainer.

Hinter dem Quartett aus Mannheim, Steinbach, Saarbrücken und Ulm folgt der FC 08 Homburg. Gegen den Balinger Branchenneuling verbuchte der Ex-Erstligist einen schmeichelhaften 1:0-Erfolg. „Ich will und werde mit meinen Jungs nicht hart ins Gericht gehen. Aber in gewissen Bereichen ist es dann letztlich einfach eine Qualitätsfrage“, erklärte TSG-Trainer Ralf Volkwein nach der Pleite beim Mitaufsteiger. Die Bereiche, welche er meinte: die Abschlussschwäche seiner Truppe, die wieder ein klares Chancenplus in Durchgang eins hatte, aber nicht traf. „Und so stehen wir nach einer guten Leistung und einem Spiel, in dem wir enorm viel Aufwand betrieben haben, mit leeren Händen da“, sagte der Coach. „Wieder mal.“

Trotz der Niederlage rangieren die Rot-Schwarzen (18) an zehnter Stelle, umrahmt vom FK Pirmasens (1:1 in Worms/19) und Elversberg (18). Nach der Heimpleite gegen den Waldhof haben sich die Saarländer am späten Sonntagabend von Trainer und Sportvorstand Roland Seitz getrennt. Neuer Übungsleiter beim Tabellenelften ist Horst Steffen, der zuletzt beim Chemnitzer FC unter Vertrag stand.

 

Schockierende Attacke auf FK-Trainer Peter Tretter

Zu einem Eklat kam es im Südwest-Klassiker zwischen Wormatia Worms und dem FK Pirmasens: FKP-Trainer Peter Tretter wurde von einem „Fan“ der Gastgeber attackiert. Lange sah es auch danach aus, als sollte Wormatia durch das Elfmetertor von Dimitrios Ferfelis in der 36. Minute den dringend benötigten „Dreier“ einfahren können, ehe Marco Steil in der Schlussphase doch noch für „die Klub“ zum 1:1 traf. Nun lagen die Nerven blank und ein Wormser Anhänger kletterte über den Zaun, stürm-te auf Tretter zu und schlug diesem gegen den Kopf. Die Begegnung wurde daraufhin unterbrochen, die Gäste spielten später nur unter Protest weiter. „Der Fan ist an den Ordnern vorbei und auf Peter drauf gesprungen. Peter hat einen leichten Kratzer, er hat einen Schlag auf den Kopf bekommen. Er war kurz benommen, hat sich aber wieder gefangen. Das war auch der Schock“, sagte FKP-Co-Trainer Jens Schaufler in einem von Pirmasens bei Facebook veröffentlichten Video. „Unfassbar!“, twitterte Pirmasens, die Wormaten waren nach der Aktion „selbst noch sprachlos“. Die Partie wurde zwar zu Ende geführt, wird aber sicherlich noch ein Nachspiel haben.ar

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