Bisingen

Die Folgen der Arisierung durch die Nationalsozialisten

30.10.2018

Der Verein Gedenkstätten KZ Bisingen lädt ein zum Vortrag von Christiane Fritsche am 9. November um 19.30 Uhr im Museum, Kirchgasse 15.

Am 9. November 2018 jährt sich zum achtzigsten Mal die „Reichskristallnacht“. Sie bildete den vorläufigen Höhepunkt antisemitischer Ausschreitungen im Nationalsozialismus, die am 1. April 1933 mit dem Boykott jüdischer Geschäfte begonnen hatten. „Arisierung“ ist ein schillernder Begriff, der oft verschleiert wird, was sich konkret ereignet hat, als das Deutsche Reich eine gewaltige und rücksichtslose Raubaktion gegen die jüdischen Mitbürger durchgeführt hat. Das Thema Arisierung gewinnt erst Gestalt, wenn man für einen konkreten Ort untersucht, wem wann was, unter welchen Bedingungen weggenommen wurde und wer davon profitiert hat. Eine solche Untersuchung läuft seit Jahren für Württemberg und Hohenzollern. Sie wird ihren Abschluss im Januar 2019 mit der Veröffentlichung eines Sammelbandes finden. Unter anderem hat die Bisinger Museumsbeauftragte Doris-Astrid Muth einen Aufsatz zum erzwungenen Verkauf der Zwirnerei und Nähfadenfabik J. Levi in Hechingen beigetragen.

Eine grundlegende Forschungsarbeit zum Thema Arisierung hat Christiane Fritsche für die Stadt Mannheim erstellt. Dabei zeigt sie an konkreten Beispielen die vielen Facetten der Arisierung: soziale und berufliche Diskriminierung, finanzielle Ausplünderung, Grundstücksraub und Versteigerung von Besitz. Christiane Fritsche wird ihre Forschungsergebnisse zur Ausplünderung der Mannheimer Juden im Nationalsozialismus vorstellen. Der Eintritt ist wie immer frei.

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