Geislingen

Giftköder in Geislingen gefunden

24.10.2018

von Claudia Renz

Die Stadt Geislingen warnt alle Tierbesitzer: Im „Hung“ wurde ein präparierter Hackfleischkloß ausgelegt. Dem Vierbeiner geht es dank schneller Hilfe gut.

Die Hundebesitzer in Geislingen sind entsetzt und sorgen sich um ihre Tiere: Im Wohngebiet Hung wurden Giftköder entdeckt. Die Stadt Geislingen informierte die Bevölkerung am Montagabend via Facebook mit folgender Mitteilung:

„Die Stadtverwaltung bittet Hundeführerinnen und Hundeführer derzeit verstärkt um Vorsicht. Nachdem heute ein Hund im Wohngebiet Hung in Geislingen Teile eines Giftköders gefressen hat, musste der Tierarzt aufgesucht werden.“

Weiter teilt die Stadt mit, dass der verletzte Hund zwischenzeitlich außer Gefahr ist. Der Fleischköder sei arglistig – ohne Kenntnis des Gebäudeeigentümers – im Garten eines Wohnhauses in der Riedstraße abgelegt worden. Zwar habe die Stadt Geislingen Anzeige gegen Unbekannt erstattet – dies helfe den verletzten Hunden allerdings nicht weiter. „Deshalb wird um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten“, so der städtische Appell.

Was ist geschehen: Beim Morgenspaziergang spürte eine Hündin in einen Gebüsch einen Kloß aus rohem Hackfleisch auf. Die junge Hundebesitzerin reagierte sofort und konnte ihrem Tier einen Teil der bereits verschlungenen „Beute“ entlocken. Das Tier wurde umgehend zum Tierarzt gebracht und sofort behandelt. Nach den Strapazen der Behandlung mit Entleerung des Mageninhalts und mehreren Injektionen durfte die Hundebesitzerin das Tier wieder mit nach Hause nehmen.

Giftköder in Geislingen gefunden

© Claudia Renz

Dieser mit Gift präparierte Hackfleischkloß wäre beinahe einem Hund zum Verhängnis geworden.

Der Hündin geht es soweit wieder, gut doch die Hundebesitzer sind sehr besorgt. In dem Fleischköder befand sich ein Pulver, dessen Substanz noch nicht genau bestimmt beziehungsweise untersucht werden konnte. Es könnte sich um Rattengift handeln. Solche Giftköder sind nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen oder andere Kleintiere gefährlich.

Hunde neigen dazu, zuerst zu fressen und danach erst zu prüfen, ob es auch gut war. Es kann also passieren, dass der Hund Rattengift frisst. Daher ist immer besondere Vorsicht geboten.

Als Rattengift wird eine ganze Reihe von Stoffen bezeichnet, die alle eine ähnliche Wirkung haben. Sie vermindern die Blutgerinnung, so dass es zu inneren Blutungen kommt, an denen die Tiere dann nach Stunden oder Tagen sterben. Als Gegengift wird Vitamin K verwendet, das, wenn es früh genug gegeben wird, die Giftwirkung zuverlässig aufhebt. Bei den meisten heute verwendeten Giften dauert es rund sechs Stunden, bis die Wirkung beginnt.

Wenn man also bemerkt hat, dass der Hund Rattengift gefressen hat, kann man mit einem sofortigen Tierarztbesuch das Schlimmste verhindern. Gefährlicher ist es, wenn man nichts bemerkt hat. Die Symptome der Vergiftung treten in abhängig von der Dosierung meistens erst nach mehreren Tagen auf. Wenn Blut im Urin ist, der Hund Zahnfleischbluten hat oder wenn der Hund matt und schläfrig ist, kann dies auf eine Vergiftung mit Rattengift hinweisen und der Hund muss schnellstens behandelt werden.

Bisher, bestätigt die Polizei, wurde aktuell kein weiterer Köder gefunden. Dennoch sei weiter erhöhte Wachsamkeit geboten. Die Hundebesitzer sind verunsichert, weil das Vorkommen keine Eintagsfliege ist. Immer wieder agieren Hunde- und Katzenhasser und legen bewusst Giftfallen und gefährden speziell die Tiere.

Wer Giftköder auslegt, macht sich strafbar. Eine Aufklärung dieser Straftaten ist leider fast unmöglich. Bleibt zu hoffen, dass Kommissar Zufall doch einmal zuschlägt und jemand einen Täter dabei erwischt, wie er die Köder auslegt. Weitere Untersuchungen sollen Licht ins Dunkel bringen, welche Substanz sich jetzt tatsächlich in dem Hackfleischklumpen befand. Die Hundebesitzer hoffen auf einen schnelle Aufklärung.

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