Schlichemtal

Kommentar: Lotterie auf den Baustellen

20.10.2018

von Daniel Seeburger

Dotternhausens Gemeinderäte um Bürgermeisterin Monique Adrian sind zufrieden, Hausens Bürgervertreter und Bürgermeister Heiko Lebherz verärgert.

Die Baumaßnahmen in Dotternhausen laufen perfekt. Das Ausschreibungsergebnis für die Buchenstraße, die von der Firma Stumpp aus Balingen und der Firma Eger aus Albstadt saniert wird, brachte ein 80.000 Euro günstigeres Ergebnis, als von der Gemeindeverwaltung berechnet. Und die Firmen sind voll im Zeitplan.

Derweil wartet man in Hausen seit Monaten auf den Straßensanierer, der die größten Schlaglöcher auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen der Gemeinde und dem Lochenparkplatz schließen soll. Doch auch in Dotternhausen hing vor sechs Wochen der Haussegen schief. Die Sanierung der Schlossbergschule stockte, weil die beauftragte Baufirma nur sporadisch auf der Baustelle erschienen war.

Nachdem man den Auftrag an die Firmen Teufel aus Straßberg und Löffler aus Albstadt neu vergeben hatte, wird dort jetzt mit Hochdruck gearbeitet. Der Boom im Baugewerbe lässt die Preise explodieren und verlangt von den Kommunen bei den Wartezeiten oft viel Geduld.

Einige Unternehmen signalisieren den Gemeinden schon im Vorfeld, dass ihre Auftragsbücher voll sind und sie Aufträge nur zu entsprechend hohen Preisen annehmen. So geschehen beim Bau einer neuen Brücke zum Fischweiher in Ratshausen.

Dort musste die Gemeinde das günstigste Angebot annehmen, das bei über 115.000 Euro lag. Angesicht der Schätzung eines Fachingenieurs ging die Gemeinde von Kosten in Höhe von 70.000 Euro aus. Die Beispiele zeigen: Die kommunalen Bauvorhaben sind gerade ein Lotteriespiel. Die Fachplaner brauchen ein gutes Näschen, um hier mitspielen zu können.

Kommentar: Lotterie auf den Baustellen

ZAK-Redakteur Daniel Seeburger.

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