Bisingen

Private Exponate der Hohenzollern

16.10.2018

Eine Sonderausstellung zum 120. Jahrestag der Kaiserreise 1898 widmet sich dem Engagement Preußens im Heiligen Land.

Die evangelische Landeskirche, der Verein für württembergische Kirchengeschichte sowie die Burg Hohenzollern präsentieren im Torturm der Burg die Sonderausstellung „Das Haus Hohenzollern und das Heilige Land – Die Reise des deutschen Kaiserpaares 1898“. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 13. Januar, täglich von 11 bis 16 Uhr. Konzipiert wurde die Sonderausstellung zum 120. Jahrestag der Kaiserreise. Sie widmet sich dem Engagement des Hauses Preußen im Heiligen Land. Es werden Originalgegenstände aus Jerusalem, Bethlehem sowie Gegenstände aus Privatsammlungen gezeigt. Darunter Exponate aus den privaten Beständen des Hauses Hohenzollern.

Private Exponate der Hohenzollern

© Beck

Interessante Stücke sind im Torturm der Burg zu sehen.

Ein Geschenk vom Sultan

Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts lag Palästina als eine Provinz des weit gespannten Osmanischen Reiches am Rande des Interessengebietes der europäischen Mächte. Nur die traditionellen Schutzmächte der lateinischen und orthodoxen Christenheit, wie Frankreich und Russland, waren im Land präsent. Durch das Engagement des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. begann im Land eine Zeit der Reformen. Er konnte die englische Königin Victoria überzeugen, in Jerusalem 1841 ein gemeinsames englisch-preußisches Bistum zu errichten.

Der preußische König gründete ein Hospital, das Preußische Hospiz (das spätere Hospiz des Johanniterordens), eine wissenschaftliche Bibliothek, die erste Mädchenschule im Land und er stiftete Gelder für den Bau der ersten protestantischen Kirche in Jerusalem. Das Engagement des Hauses Hohenzollern endete jedoch nicht mit der Stiftung dieser Institutionen.

Im Jahre 1869 erhielt Kronprinz Friedrich Wilhelm das Grundstück des „Muristans“ (das Areal des Krankenhauses des Johanniterordens zur Zeit der Kreuzfahrer) mitten in Jerusalem vom Sultan als Geschenk. 30 Jahre lang wurden Gelder gesammelt, um dort eine deutsche evangelische Kirche zu bauen. Der Wunsch Friedrich Wilhelms IV. wurde mit der Reise des Kaiserpaares ins Heilige Land und der Einweihung der Erlöserkirche am 31. Oktober 1898 erfüllt.

Diesen Artikel teilen: