TSG: Der Blick geht nach vorne

12.10.2018

von Marcel Schlegel

In Offenbach will die TSG Balingen am Samstag „das Unmögliche möglich machen“, sagt Trainer Ralf Volkwein.

Ralf Volkwein hätte sich gerne geirrt. Doch vor dem Auswärtsspiel (14 Uhr) bei den Kickers Offenbach ist die TSG Balingen an dem Punkt angekommen, vor dem sich der Trainer schon gefürchtet hatte.

TSG: Der Blick geht nach vorne

© Moschkon

Die volle Konzentration gilt den Kickers Offenbach. Kaan Akkaya (rechts) und die TSG Balingen gastieren morgen beim Tabellensechsten, der zuletzt dem Spitzenreiter Mannheim eine 1:3-Niederlage zufügte.

Die schwäbischen Fußballer sind ausgelaugt. Elf Spieltage konnten die Balinger mit der renommierten Viertliga-Konkurrenz mithalten, weil sie auf dem Feld den einen Schritt mehr machten als der Gegner, manchmal entschlossener und sogar fitter wirkten als die Kontrahenten. So glichen die Württemberger über Kampf, Leidenschaft und Laufbereitschaft aus, was ihnen im spielerischen Bereich zu manchem Teams fehlte, blieben daheim saisonübergreifend 26 Spiele ungeschlagen und stellten eine der besten Defensivreihen der Südweststaffel. Doch zuletzt schwanden die Kräfte, damit fehlte in den entscheidenden Situationen die geistige Frische und so auch die Genauigkeit.

Nach einem guten Saisonstart wartet die TSG seit fünf Spielen auf einen Sieg. Immerhin: Über die Leistung seiner Jungs hatte sich Volkwein meistens nicht beschweren können – die stimmte. Einzig die Siege, oder besser, die Belohnung fehlte. Vor Wochenfrist mündete dieser schleichende Abwärtstrend nun jedoch in zwei markanten Rückschlägen: Erst schied die TSG beim Verbandsligisten FC 07 Albstadt sang- und klanglos aus dem württembergischen Verbandspokal aus – und das ausgerechnet beim Dauerrivalen.

Das verlorene Achtelfinale war in Art und Weise beschämend. Danach kassierte der Viertliga-Aufsteiger im Kellerduell gegen den FK Pirmasens ein weiteres 0:3 – die erste Heimniederlage der Saison, die erste Pleite daheim seit März 2017. Entscheidend: Bei allen drei Gegentoren stand die TSG quasi Spalier, drei Blackouts, drei Gegentore – schon zur Pause. Ausgerechnet die arrivierten und routinierten Kräfte patzten, also jene Spieler, die dem Aufsteiger bis dahin seinen insgesamt guten Regionalliga-Start beschert hatten. Nicht nur die Offensive offenbarte nun Lücken, sondern auch die bisher so solide agierende Defensive.

„Wir haben die Szenen aufgearbeitet“, sagt Volkwein, „in der ersten Halbzeit haben wir kein gutes Spiel gemacht, haben Geschenke verteilt.“ Vorne nutzte die TSG die Möglichkeiten nicht, Volkwein zählte im zweiten Abschnitt zwölf Chancen für sein Team, fünf davon seien Hochkaräter gewesen, zweimal scheiterten die Eyachstädter am Aluminium. „Das Manko ist derzeit die Chancenverwertung“, weiß der A-Lizenzinhaber. Trotzdem, so Volkwein weiter, gelte es jetzt den Blick nach vorne zu richten. Morgen geht es nach Offenbach, die Kickers rangieren auf Platz sechs, haben fünf Punkte mehr auf dem Konto als die Balinger und sind aktuell in blendender Form. Vor Wochenfrist bezwang Offenbach Tabellenführer SV Waldhof Mannheim mit 3:1, es war erst die zweite Saisonniederlage der „Buwe“.

„Wenn alles normal läuft, geht Offenbach als Sieger vom Platz“, stapelt Volkwein gewohnt tief. Dennoch gibt er sich kämpferisch: „Wir versuchen die Räume eng zu machen und werden alles abrufen.“

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