Rosenfeld

Das Land ehrt Rosenfelder Historiker für seine Verdienste

11.10.2018

von Dr. Ingrid Helber

Christoph Seeger nimmt für seine Forschungsarbeit von Landwirtschaftsminister Peter Hauk die Staatsmedaille in Gold entgegen.

Im Rahmen des 100. Landwirtschaftlichen Hauptfestes in Stuttgart erhielt der aus Rosenfeld stammende Historiker Christoph Seeger (56) am 5. Oktober von Landwirtschaftsminister Peter Hauk die Staatsmedaille in Gold. Diese hohe Landesehrung für herausragende Verdienste erhält nur ein kleiner ausgesuchter Kreis von Persönlichkeiten Baden-Württembergs.

Das Land ehrt Rosenfelder Historiker für seine Verdienste

© Dr. Ingrid Helber

Christoph Seeger (links) durfte die Staatsmedaille von Minister Peter Hauk entgegennehmen.

Unter den 23 Geehrten findet man mit Seeger auch einen Vertreter mit Bezug zum Zollernalbkreis. Eine ganz besondere Auszeichnung stellt die Verleihung gerade 2018 dar, da die Staatsmedaille zusammen mit dem Landwirtschaftlichen Hauptfestes, dem Cannstatter Volksfest und der landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim vor genau 200 Jahren vom württembergischen Königspaar gestiftet wurde.

Königin Katharina von Württemberg (1788-1819) hatte 1818 bei der Gründung und Vorbereitung des Landwirtschaftlichen Festes ihrem Gatten, König Wilhelm I., unter anderem zu Ehrungen von Menschen mit besonderen Verdiensten geraten. Zu Zeiten der Monarchie bedeutete die Goldene Staatsmedaille gleichzeitig die Verleihung des persönlichen Adelstitels.

In seiner Laudatio hob Minister Hauk hervor, dass sich Christoph Seeger weit über das Berufliche hinaus für das Erbe und die Erinnerung an den Gründer der Bausparkasse Wüstenrot, Georg Kropp (1865-1943), verdient gemacht habe. Christoph Seeger, der Betriebsratschef und Firmenhistoriker bei der Wüstenrot Bausparkasse AG in Ludwigsburg ist, habe die historische Dimension des Bausparens hervorragend aufgearbeitet, das Bausparmuseum im Ort Wüstenrot im Schwäbischen Wald aufgebaut und eine Schriftenreihe zum Bausparen initiiert.

Der dritte Band erscheint in wenigen Wochen als komplett neu überarbeiteter Führer durch das Bausparmuseum in Wüstenrot. Außerdem habe der Geehrte, so der Landwirtschaftsminister, auch in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsarchiv an der Universität Hohenheim wichtige historische Dokumente zur Unternehmensgeschichte der Wüstenrot- und Württembergische-Gruppe gesichert. Schließlich engagiere sich Seeger auch besonders für die Würdigung und für den Erhalt von Kulturgütern des Landes, so Peter Hauk.

Christoph Seeger ist 1962 in Rosengeld geboren. Schon als Zwölfjähriger setzte er sich für den Erhalt des ehemaligen Kaiserbahnhofes Zollern bei Bisingen ein. Nach dem Abitur studierte er an den Universitäten Tübingen und Heidelberg Kunstgeschichte und Geschichte. In seiner über 350 Seiten starken Magisterarbeit erforschte er die nach der Reformation typische Ausgestaltung von evangelischen Kirchen in Württemberg.

Nach der Magisterprüfung ging Seeger zur Bausparkasse Wüstenrot. Dort ist er seit vielen Jahren Betriebsrat und aktuell Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats. Seine Eltern leben in Rosenfeld. Auch Vater Manfred Seeger hat immer historisches Interesse gezeigt und leitete im Heubergstädtchen viele Jahre das Museum für Ofenplatten im ehemaligen Fruchtkasten.

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