HBW: Schwaben starten Serie

05.10.2018

von Marcus Arndt

Wird es die perfekte Englische Woche für Zweitligist Balingen-Weilstetten? Ein Sieg am Sonntag in Dessau fehlt dem HBW dazu noch.

Die „Gallier von der Alb“ mischen wieder in der Spitzengruppe der 2. Liga mit, katapultierten sich mit 7:1 Punkten auf Rang sechs. Bei den Bibern wollen die Balinger am Sonntagnachmittag den nächsten Schritt machen.

HBW: Schwaben starten Serie

© Moschkon

Tim Nothdurft machte am Mittwoch ein starkes Spiel, trug acht Treffer zum Sieg des HBW Balingen-Weilstetten gegen Rimpar bei. Nun wollen die Schwaben auch in Dessau überzeugen.

Von Pflichtaufgaben spricht Jens Bürkle nicht. „Dazu ist die Liga zu ausgeglichen“, betont der HBW-Coach, „jeder kann jeden schlagen.“ Unumwunden räumt der 37-Jährige allerdings ein: „Wenn wir oben dranbleiben wollen, müssen wir in Dessau punkten.“ Die Ostdeutschen blieben bislang hinter den Erwartungen zurück, belegen nach dem 24:28 in Hamm weiterhin einen Abstiegsplatz.

Der Start war mit 4:4 Punkten passabel, aber die Konkurrenz reichte die Biber in den vergangenen Wochen – nach drei Niederlagen in Folge – im Klassement durch. Für den Sportwissenschaftler aus Balingen keine Überraschung. „Der Sohmann-Abgang ist nicht zu unterschätzen“, urteilt Bürkle, „er hat das Dessauer Spiel geprägt und in der vergangenen Runde fast 200 Tore erzielt.“ Die individuelle Klasse des 23-Jährigen fehlt der Mannschaft von Coach Uwe Jungandreas, welche nach der Pleite beim ASV auf den 17. Platz zurückgefallen ist.

„Das war für uns der erwartet schwere Auftritt“, blickt der Dessauer Kommandogeber zurück, „ich glaube, dass wir es im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten im taktischen Bereich gut gemacht haben. Leider haben uns die individuellen Leistungen heute einen Strich durch die Rechnung gemacht.“ Blass blieb einmal mehr Slavomir Mlotek – wie Marek Vanco (2014) und Libor Hanisch (2017) vom tschechischen Meister Baník Karvina an die Mulde gewechselt – in der Rückraummitte, der Sohmann nicht adäquat ersetzen kann. Da ist es doppelt bitter, dass sich der Ex-Leipziger Jonas Hönicke im Training den Mittelfuß gebrochen hat – und dem Aufsteiger von 2016 eine weitere Alternative in der Schaltzentrale wegbricht. „Dennoch besitzt Dessau Qualität“, betont der Balinger Coach. In Hamm überzeugte einmal mehr Johannes Wasielewski auf Halbrechts sowie Hanisch am Kreis. „Wie Rimpar fehlt auch dem DRHV etwas die Breite im Kader“, meint Bürkle.

Was eine breite Bank ausmacht, demonstrierten die Balinger just in der Mittwochspartie gegen die DJK aus Würzburg. „Wenn man Rimpar schlägt, ist man erst mal glücklich“, sagt der frühere Bundesliga-Spieler erleichtert. Mit 31:20 fegten die „Gallier von der Alb“ die Unterfranken von der Platte, hatten in Durchgang eins allerdings große Probleme gegen bissige Wölfe. „Aber wir sind trotzdem ruhig geblieben“, erklärt Bürkle, „wir wussten, dass sie irgendwann müde werden und haben deshalb einfach immer weitergemacht.“ Zur Pause lagen die Kreisstädter bereits mit 14:8 vorne und machten es nach 47 Minuten zweistellig: beim 24:14. „Eine solche Leistung hatte ich nach der kurzen Vorbereitungszeit nicht erwartet“, gesteht Balingens Manager Wolfgang Strobel ein und fügt hinzu: „Wir hatten noch ein intensives Spiel vom Sonntag in den Knochen.“

Zeit zum Durchatmen bleibt den Balingern kaum. Nach einem regenerativen Donnerstag beginnt Bürkle heute mit der Vorbereitung auf das Duell in der Anhalt-Arena (Sonntag, 17 Uhr). Bereits morgen reisen die Schwaben nach Dessau, trainieren unterwegs noch in Rimpar. „Das war schon vor dem Spiel am Mittwoch so ausgemacht“, sagt Bürkle.

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