HBW: Fränkische Wundertüte

02.10.2018

von Marcus Arndt

Richtungsweisender Doppelpack für den Balinger Ex-Bundesligisten: Am Mittwoch kommen die Wölfe aus Rimpar, ehe es nach Dessau geht.

Drei Spiele in sieben Tagen. Das Programm ist straff in Liga zwei. Nach dem Sieg in Lingen erwartet der HBW am Mittwochabend die DJK Rimpar. Eine unbequeme, aber machbare Aufgabe für die „Gallier von der Alb“.

HBW: Fränkische Wundertüte

© Eibner

Siegreich kehrte der HBW Balingen-Weilstetten vom Auswärtsspiel in Lingen zurück. Morgen Abend wollen Jona Schoch & Co. nun gegen Rimpar nachlegen.

In der Nacht ging es am Sonntag noch zurück aus der Grafschaft nach Balingen, am Montag wurde das Duell mit der HSG Nordhorn-Lingen aufgearbeitet. „Wir haben schon im Bus ein paar Dinge besprochen“, blickt Bürkle auf den 29:26-Erfolg in Lingen zurück, „am Montag haben wir mit der Vorbereitung auf das Rimpar-Spiel begonnen.“ Gerade einmal zwei Einheiten blieben dem Sportwissenschaftler, um seine Truppe auf die Wölfe einzustellen. „Es ist, wie es ist“, sagt der 37-Jährige gewohnt pragmatisch, „ die Voraussetzungen sind für alle Mannschaften gleich.“

Auch die Unterfranken waren am Sonntag noch gefordert, unterlagen dem ASV Hamm-Westfalen mit 24:28. Schwach in die Saison gestartet – mit einer 26:34-Klatsche in Essen, hat sich das Team von Trainer Matthias Obinger stabilisiert und zweimal auswärts gewonnen: beim Aufsteiger Großwallstadt mit 26:24 und in Hagen (Endstand: 29:24). „Eine Wundertüte“, urteilt der HBW-Kommandogeber über seinen ehemaligen Arbeitgeber, welcher mit einem en gros unveränderten Kader in die Saison geht. Stefan Schmitt und Sebastian Kraus haben ihre Karrieren beendet – Kreisläufer Michael Schulz von Absteiger Saarlouis und Linksaußen Fin Backs aus Melsungen sind neu. Die DJK-Verantwortlichen räumen ein, „dass Schmitt so nicht zu ersetzen ist“. Aufgrund des schmalen Etats konnte der Abwehrspezialist nicht adäquat ersetzt werden. „Es fehlt die Breite im Kader“, meint Bürkle, „aber die Mannschaft ist eingespielt, hat eine Riesenstruktur und mit Max Brustmann einen der besten Keeper in der Liga.“

Im DHB-Pokal demonstrierten die Unterfranken bereits ihr Potenzial, besiegten den klassen-höheren TVB Stuttgart mit 29:25 und stehen nach dem 25:23 über den TSB Heilbronn im Achtelfinale. „Ich habe den Sieg über Stuttgart gesehen“, verrät Bürkle, „das war schon sehr gut.“ Entscheidend für den 37-Jährigen: „Wir müssen erneut Steffen Kaufmann in den Griff bekommen.“ Der Linkshänder hat bereits 18-mal in dieser Spielzeit getroffen, setzt neben Spielmacher Patrick Schmidt und dem Ex-Balinger Benedikt Brielmeier die Akzente im Rückraum der Wölfe, die auch auf den Außen und am Kreis gut besetzt sind. Allein die kurze Bank ist das große Handicap von Rimpar. „Wir hatten sie in der Vorsaison gut im Griff“, so Bürkle weiter, „von daher ist es für uns von Vorteil, dass sich in Rimpar nicht allzu viel verändert hat.“

Und nach dem Erfolg im Emsland gehen die Schwaben selbstbewusst in die Mittwochspartie gegen den Tabellen-14. (19.45 Uhr, SparkassenArena). „Die Abwehr im Zusammenspiel mit dem Torhüter war in der ersten Hälfte überragend. Was Tomas da zu fassen gekriegt hat, war unfassbar“, sagt der HBW-Coach nach dem dritten Saisonsieg zufrieden, „ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Bei der HSG werden nicht viele Mannschaften gewinnen.“ Bereits in Durchgang eins sorgten die „Gallier von der Alb“ für klare Verhältnisse auf der Platte, führten mit 14:6. „Nach der Pause haben wir die Tore zu schnell bekommen“, moniert der 37-Jährige, „aber wir mussten in der Abwehr viel durchwechseln, da einige Spieler mit Zeitstrafen vorbelastet waren und wir nicht zu viele rote Karten riskieren wollten. So haben wir an Aggressivität verloren.“ Am Ende hat es gereicht – und Balingen-Weilstetten mischt nach dem ersten Auswärtserfolg in dieser Spielzeit wieder oben mit.

HBW: Fränkische Wundertüte

© Eibner

Höhenflug gestoppt: Nach drei Siegen in Serie musste sich der VfL Lübeck-Schwartau (im Bild Dadi Runarsson) am vergangenen Wochenende dem Absteiger TuS N-Lübbecke mit 16:23 geschlagen geben.

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