Mannheimer Tiki-Taka beeindruckt Balingen

25.09.2018

von Marcus Arndt

Mit einem 2:1-Erfolg über den schwäbischen Branchenneuling konservierte Tabellenführer Waldhof Mannheim seinen Sechs-Punkte-Vorsprung. Die Verfolger aus Ulm und Homburg bleiben dran.

Die Konkurrenz reicht den Aufsteiger aus der Kreisstadt durch. Nach der Pleite beim Primus rangiert das Team von Trainer Ralf Volkwein vor dem württembergischen Derby in Stuttgart an zwölfter Stelle.

Mannheimer Tiki-Taka beeindruckt Balingen

© Eibner

Der Eindruck und das Ergebnis täuschen. Regionalliga-Aufsteiger TSG Balingen war bei der 1:2-Niederlage in Mannheim nicht auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter.

„Das Resultat hört sich irgendwie knapp an, aber der Sieg war hochverdient für den Waldhof“, gestand der TSG-Kommandogeber ein, welcher einen spielstarken Spitzenreiter sah: „Das war ja schon ein bisschen Tiki-Taka.“ Am Ende hieß es aber nur 2:1 für den Favoriten. Klar, dass Bernhard Trares ein wenig haderte. „Wir waren nicht effizient genug“, kritisierte der Mannheimer Coach. Auch der Auftritt von Schiedsrichter Dennis Meinhardt war für den 53-Jährigen nicht in Ordnung. „Man hat ihm eine Antipathie gegen uns angemerkt“, meinte Trares. Nach dem achten Sieg im zehnten Spiel führt der Vizemeister weiter komfortabel das Klassement an (25 Punkte), liegt noch sechs Zähler vor dem SSV Ulm.

Die Spatzen haben in die Erfolgsspur zurückgefunden. „Einen tollen Fußballabend unter Flutlicht“ (O-Ton Holger Bachthaler) beendete der Tabellenzweite am Freitag mit einem 2:1-Heimerfolg über den VfB Stuttgart 2. „Uns hat wieder einmal die letzte Klarheit gefehlt. Ich muss aber der Mannschaft auch ein Kompliment machen, wir waren sehr präsent“, sagte Bachthaler und sein Konterpart Marc Kienle fügte hinzu: „Ulm hat uns viel beschäftigt, der Sieg geht in Ordnung.“

Vor dem Saar-Derby gegen den 1. FC Saarbrücken beendete der drittplatzierte FC Homburg (18) seine Negativserie. Beim SC Frei-burg 2 setzte sich der Aufsteiger mit 2:1 durch. „Na also, geht doch“, jubelte FCH-Übungsleiter Jürgen Luginger über den ersten „Dreier“ nach drei Niederlagen in Folge. „Die Erleichterung ist natürlich groß“, räumte der 50-Jährige ein, „es war wichtig, dass die Mannschaft wieder Selbstvertrauen tanken konnte.“ Genau rechtzeitig vor dem Topspiel gegen Saarbrücken (17). Der ehemalige Erstligist verbuchte einen ungefährdeten 4:1-Pflichtsieg über Wormatia Worms. „Es gab nie einen Zweifel, wer den Platz als Sieger verlassen wird“, analysierte Dirk Lottner. Der Trainer des Tabellenfünften freute sich über „vier Tore von vier verschiedenen Torschützen“, während sein Gegenüber Steven Jones sauer konstatierte: „Wenn du am Ende auch die Standards nicht mehr verteidigt bekommst, geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung.“

Die klare Niederlage blieb für Worms nicht ohne Konsequenzen. Es ging für die Rheinhessen runter in der Rangliste: auf Platz 14. Wie der FK Pirmasens (0:1-Niederlage beim Tabellenvierten Steinbach Haiger), Neuling TSG Balingen und der FSV Mainz 2 (0:3-Pleite in Hoffenheim) weist Wormatia 13 Zähler auf.

Auf den letzten vier Plätzen in Liga vier blieben die Rochaden am zehnten Spieltag aus. Rang 15 belegt die SV Elversberg (12), die beim FSV Frankfurt einen Zähler holte. Eintracht Stadtallendorf (8) ist nach dem 1:3 im Hessen-Derby gegen Kickers Offenbach weiter Drittletzter. Das Kellerduell zwischen Schlusslicht Hessen Dreieich und Astoria Walldorf endete torlos. „Ein Aus-wärtspunkt, der sich trotzdem nicht gut anfühlt. Wir haben sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit mutig nach vorne gespielt“, blickte Walldorfs Trainer Matthias Born zurück, „uns fehlt momentan das Erfolgserlebnis, das wir dringend benötigen.“ Sein Gegenüber Rudi Bommer war mit dem Punkt zufrieden: „Das Unentschieden geht – auch weil wir in der zweiten Hälfte stabiler waren – insgesamt in Ordnung.“

 

DFB-Bundesgericht entscheidet über Waldhof-Schicksal

Heute Vormittag wird abschließend entschieden, ob Regionalliga Südwest-Spitzenreiter SV Waldhof Mannheim aufgrund des Spielabbruchs – wegen schwerer Zuschauerkrawallen – im Aufstiegsspiel gegen den KFC Uerdingen im Mai einen Punktabzug verkraften muss. In erster Instanz gab es einen Abzug von drei Zählern, jetzt wird nach dem Einspruch der Quadratestädter erneut verhandelt. „Es wäre ein Witz, wenn wir Punkte abgezogen bekommen“, sagte SVW-Trainer Bernhard Trares vor der Berufungsverhandlung beim DFB-Bundesgericht in Frankfurt. Ursprünglich war gegen den ambitionierten Viertligisten ein Strafantrag über neun Punkte Abzug und eine Geldstrafe in Höhe von 50 000 Euro ergangen. Mannheim hatte dem nicht zugestimmt und sich vor allem gegen den Punktabzug gewandt. „Prinzipiell halte ich die Entscheidung für falsch, mit einem Punktabzug in den Spielbetrieb einzugreifen“, erklärte Mannheims Geschäftsführer Markus Kompp schon nach dem ersten Urteil im Juli.ar

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