Nur ein Prozent ist fair gehandelt

Unter dem Motto „Gemeinsam für ein gutes Klima“ findet noch bis zum 28. September deutschlandweit mit über 2000 Aktionen die faire Woche statt. „Den Klimawandel merken wir alle, aber besonders unsere Produzenten von der südlichen Halbkugel, für die sich viel ändert und deren Erträge aufgrund von Naturkatastrophen, dem Gebrauch von Pestiziden und der Abholzung der Regenwälder wesentlich geringer ausfallen“, erklärte die Mitarbeiterin des Balinger Weltladens Conny Horn die Wichtigkeit dieser Aktion.

Da Balingen sich Fairtrade-Town nennen darf, liegt auch den Stadtverantwortlichen dieses Thema sehr am Herzen und daher beteiligte sich auch die Kreisstadt in Form der Steuerungsgruppe Fair Trade Balingen, des Weltladens, der katholischen Kirche und der Waldorfschule an dieser bundesweiten Aktion.

Nachdem am vergangenen Montag und Mittwoch im Bali-Filmpalast der sich mit der Klimaveränderung befassende Dokumentarfilm „System Error“ gezeigt wurde, fand am Samstagvormittag im Innenhof des Rathauses, dem Balinger Weltladen und dem Heilig-Geist-Gemeindehaus der Banana Fair Day statt. „Jeder Deutsche isst im Durchschnitt zwei Bananen pro Woche, die Bananen sind billiger als unserer eigenes Obst, aber gerade einmal ein Prozent der in Deutschland gegessenen Bananen sind fair gehandelt, in anderen westlichen Ländern, wie der Schweiz, ist dieser Anteil sehr viel höher. Die Intention des Banana Fair Day ist es, diese Anzahl der konsumierten fair gehandelten Bananen zu erhöhen“, sagte Horn. Die Banana-Fair Bananen kommen vom Kleinbauernverband Urocal aus Ecuador. Er umfasst etwa 120 Familien in der Küstenregion im Süden des kleinen Landes. „Banana Fair setzt sich für diese Biobauern ein“, so Conny Horn.

Beim Banana Fair Day durften die Besucher an Verkaufsständen des Weltladens und der Waldorfschule Bananenwaffeln, Bananenmilch und Smoothies aus biofairen Bananen genießen, zudem gab es im Heilig-Geist-Gemeindehaus und im Balinger Weltladen ein Stationsspiel mit Bananenwettrennen namens Bananen-Parcours. An sechs Stationen wurde in Form eines Quizspiels und Zusatzinformationen unter anderem den Fragen nachgegangen, warum die Banane krumm sei und wie hoch Bananenstauden werden können.

Der Bananen-Parcours wird in der nächsten Woche auch Station in den Schulen von Schömberg, Frommern und der Realschule Balingen machen. Der Waldorfschule Frommern liegt das Thema fairer Handel besonders am Herzen. Seit zwei Jahren darf sie sich Fair Trade Schule nennen und die Schulverantwortlichen haben im Verbund mit den Lehrern und den begeisterten Schülern zahlreiche Aktionen ins Leben gerufen, um dieses Zertifikat so schnell nicht zu verlieren. Faire Öko-Kleidung dient als Einheitslook, ein von den Schülern in Eigenregie betriebener Schulweltladen hat jeden Tag eine Stunde geöffnet, Theaterstücke zu diesem Thema wurden aufgeführt. Die Schüler werden regelmäßig geschult, um den Gedanken des fairen Handels in der Gesellschaft zu verankern und Projekttage, die in diesem Jahr unter dem Namen „Ökologischer Fußabdruck“ standen, werden zum Thema fairer Handel durchgeführt. Mit einem fairen Abendessen am Freitagabend im Heilig-Geist-Gemeindehaus geht die Aktionswoche zu Ende.