Zollernalbkreis

Fahrstuhl der Geschichte hält an vielen Stationen

04.09.2018

von Gudrun Stoll

Der Tag des offenen Denkmals steht 2018 unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet”. Die Zollernalb bietet vielfache Einblicke in ihre Schatztruhe.

Am Sonntag, 9. September, können die Bürger wieder bundesweit auf kulturhistorische Entdeckungsreise gehen. Grundsätzlich sind die Jahresthemen immer so ausgelegt, dass sie den Veranstaltern einen weiten Interpretationsspielraum geben. Engagierte Denkmalschützer, Besitzer, Forscher und Instandsetzer sollen sich angesprochen fühlen und die Pforten für interessierte Besucher bei freiem Eintritt öffnen.

Auf tag-des-offenen-denkmals.de finden Interessierte im Internet alle Infos und eine interaktive Karte zu allen bundesweit angemeldeten Veranstaltungen. Wie schon in der Vergangenheit haben auch für den Aktionstag 2018 die hohenzollerischen Lande diese kostenlose Werbeplattform ganz eifrig genutzt, um auf die Vielzahl der geöffneten Kirchen, Klöster und Museen hinzuweisen. Der Rest des Zollernalbkreises wirkt fast wie ein weißer Fleck. Nur wenige Fähnchen in Albstadt, Balingen und Geislingen sind gesetzt, obwohl weitaus mehr los ist als hinaus ins ganze Land vermittelt wird.

Fahrstuhl der Geschichte hält an vielen Stationen

© roco/gs/prv

Die Stuckdecke im Markusheim der Klosteranlage in Binsdorf ist ein echter Hingucker.

Unbedingt auf den Merkzettel sollte ein Besuch im ehemaligen Dominikanerinnenkloster in Binsdorf. Das Klostergebäude wurde in seiner heutigen Gestalt im Wesentlichen in den Jahren 1685/86 erbaut. Seit der Säkularisation wurde es ab 1805 als Pfarrhaus, heute als Gemeindehaus genutzt. Das Gebäude mit dem barocken Terrassengarten soll grundlegend saniert und partiell der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden. Geöffnet ist am 9. September von 13.30 bis 16.30 Uhr. Führungen werden um 13.30 und 15 Uhr angeboten.

Blick in die Gründerzeit

In Balingen lädt die Zehntscheuer zum Besuch ein. Geöffnet ist von 14 bis 17 Uhr, ein Führung erfolgt um 15 Uhr. Mit dabei im Aktionsjahr 2018 ist auch das Haus der Volkskunst in Dürrwangen, welches das musisch-kulturelle Bildungszentrum des Schwäbischen Albvereins beherbergt. Geöffnet ist von 11 bis 17 Uhr, Führungen gibt es nach Bedarf. Die Frauenarbeitsschule in der Filserstraße 9 gilt als ein typisches Bauwerk der Gründerzeit. Das heutige Generationenhaus ist am 9. September von 14 bis 17 Uhr geöffnet, um 16 Uhr wird eine Führung angeboten. In einer begleitenden Ausstellung werden Archivalien gezeigt.

Schon seit vielen Jahren präsentiert Albstadt am Denkmaltag die aus dem 8. Jahrhundert stammende St. Michaels-Kirche in Burgfelden mit ihren eindrucksvollen, aus dem späteren Mittelalter stammenden Wandmalereien der Reichenauer Malschule. Geöffnet ist von 11 bis 16 Uhr, Führungen gibt es nach Bedarf. Mittlerweile zur Tradition gemacht hat der Albverein Onstmettingen die Öffnung der Linkenboldshöhle (9 bis 17 Uhr).

Fahrstuhl der Geschichte hält an vielen Stationen

© roco/gs/prv

Die Friedhofskirche St. Peter und Paul in Nusplingen.

Auch der Förderverein der Alten Friedhofskirche St. Peter und Paul nutzt jeden zweiten Sonntag im September, um auf das Nusplinger Kleinod aufmerksam zu machen. Geöffnet ist von 10 bis 17 Uhr. Die aktuelle Ausstellung „Schöne Wege im Landkreis Tuttlingen“ greift das Thema des Verbindenden auf.

Rock am Turm

Der Benzinger Wasserturm wird 95 Jahre alt und der Förderverein feiert gleich zwei Tage. Am Samstag gibt's ab 20 Uhr ein Freiluftkonzert mit der Gruppe Uschi, am Sonntag kann der Wasserturm ab 11 Uhr besichtigt werden. Gezeigt wird eine Ausstellung mit Bildern, die Kinder aus dem Dorf nach einem Besuch in dem imposanten Bauwerk gemalt haben.

Fahrstuhl der Geschichte hält an vielen Stationen

© roco/gs/prv

Der Benzinger Wasserturm.

In der Zollernstadt

Sieben historische Gebäude und ein Park laden in Hechingen zu Führungen und Ausstellungen ein. Wer genügend Zeit mitbringt, kann sich eine Tour d'Horizon durch das Stadtgebiet, aber auch durch die Geschichte der Zollernstadt zusammenstellen.

Geöffnet haben die Wallfahrtskirche Maria Zell bei Boll (10 bis 17 Uhr, Führungen 11 Uhr und ab 14 Uhr nach Bedarf), die Friedhofskirche Schlatt (9 bis 18 Uhr, Führung 15.30 Uhr) und die die Schlatter Pfarrkirche St. Dionysius (9 bis 18 Uhr, Führung 13 Uhr). Die Johanneskirche in Hechingen ist nach dem Gottesdienst bis 17 Uhr zugänglich. Sie ist die erste evangelische Kirche in Hohenzollern, errichtet aus denselben Steinen wie die Burg Hohenzollern. Führungen gibt es nach Bedarf. In der Gruft der Stiftskirche St. Jakobus (9 bis 17 Uhr zugänglich) ruhen die Gebeine hohenzollerischer Grafen und Fürsten. In der gotischen Klosterkirche St. Johannes in Stetten und im Klostergarten ist eine Ausstellung des Bildhauers Manfred Welzel (1926-2018) zu sehen. Die Kirche ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen gibt es um 13.30 Uhr und um 15.30 Uhr.

Das fürstliche Erbe

Untrennbar miteinander verbunden sind die Villa Eugenia und der sie umgebende Fürstengarten. Der Park im Stile englischer Landschaftsgärten ist als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung im Denkmalbuch eingetragen. Er soll wieder in einen ursprünglicheren Zustand versetzt werden. Der Frankfurter Landschaftsarchitekt Albrecht Schaal wird um 11 Uhr durch den Park führen. Geöffnet ist die Villa von 14 bis 17 Uhr.

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