Balingen

„Hebbe“ hat den Aufstieg geahnt

03.09.2018

von Marcel Schlegel

Keiner der aktuellen Amtsträger gehört der Fußballabteilung der TSG Balingen länger an als Herbert Harsch.

Schon als Achtjähriger trat der heute 58 Jahre alte Co-Trainer dem Kreisstadt-Klub bei. Er trug als Spieler selbst das Balinger Trikot, trainierte schon mit 18 das erste Jugendteam der TSG, später als Chefcoach auch die zweite Mannschaft.

„Hebbe“ war schon im Verein, als die seinerzeit bis in die Kreisliga A abgestürzte TSG von der Abteilungsleitung um den heutigen Ehrenbeiratsvorsitzenden Kurt Schowalter in den 90er-Jahren wieder hoffähig gemacht wurde und 1993 – mit Enzo Scarpinati als Coach und unter anderem Harsch und dem heuti?gen Finanzchef Martin Kath im Team – zunächst wieder in die Bezirksliga aufstieg. Ein Jahr später, 1994, trat Harsch als Co-Trainer des neuen Chefcoachs Karl-Heinz Weißenbach an die Seitenlinie – das Team schaffte binnen zwei Jahren den direkten Durchmarsch in die Verbandsliga.

Egal, wie der Cheftrainer seither hieß, Harsch war als „Co“ an dessen Seite. Er also hat den Vergleich. „Hebbe“ sagt: „Wir haben nun den besten Kader, den die TSG Balingen jemals hatte.“ Schon vor der vergangenen Saison hatte Harsch als einer der wenigen mit einer Platzierung in den Top Drei geliebäugelt. „Mir war klar, dass, sollte der Regionalliga-Aufstieg uns noch mal gelingen, es bald schon passieren müsste“, blickt Harsch zurück. „Dass die Mannschaft dann aber eine solch brillante Saison hinlegt und erstmals in der Vereinsgeschichte Oberliga-Meister wird, war überraschend.“

Der Grund für den Aufstieg und das bis dahin gute Abschneiden in der vierten Liga? – für „Hebbe“ einerseits die Eingespieltheit des Kaders und vor allem die Leistung der Routiniers. „Spieler wie Manuel Pflumm oder Jörg Schreyeck blühen bisher richtig auf. Die erleben ihren zweiten, vielleicht dritten Frühling“, sagt Harsch und lacht.

Und natürlich: Auch und vor allem Ralf Volkwein gebühre der Bärenanteil am Aufstieg. „Ralf ist ein herausragender Trainer und eine tolle Persönlichkeit.“ Was den Meistertrainer von anderen Kollegen unterscheide? Für Harsch eine klare Sache: „Ralf hat insbesondere auch, nennen wir es, psychologische Fähigkeiten“, sagt das TSG-Urgestein. „Er sucht das Gespräch mit den Jungs, findet die richtige Mischung aus sportlichem Ehrgeiz und dem Spaß am Spiel. Er bringt die Spieler nicht nur sportlich weiter und seine Ansprachen treffen die Mannschaft immer dort, wo es richtig ist.“

„Hebbe“ ist sich sicher, dass die TSG den Regionalliga-Klassenerhalt packen kann. Die Bedingung: „Vollgas geben, als Kollektiv funktionieren, jeder muss ein Teamplayer sein.“ Harsch lebt es vor – seit nun über 50 Jahren.

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