Balingen

HBW gegen Hamburg: kein klassischer Aufsteiger

31.08.2018

von Marcus Arndt

HBW-Heimauftakt: Nach dem verpatzten Saisonstart in Lübeck erwarten die „Gallier von der Alb“ am Freitagabend den HSV Hamburg.

Im Duell mit den Hanseaten sind die Rollen neu verteilt. Lange Jahre gingen die Balinger in Liga eins als Außenseiter in die Spiele gegen den HSV. Diesmal nicht, obwohl der schwäbische Saisonstart misslungen ist.

HBW gegen Hamburg: kein klassischer Aufsteiger

© Eibner

Nach der knappen Niederlage gegen Lübeck-Schwartau trifft der HBW Balingen-Weilstetten heute erneut auf einen Klub aus Norddeutschland. Der HSV Hamburg ist zu Gast.

Nach einer starken Vorbereitung sowie überzeugenden Leistungen im DHB-Pokalturnier in Weilheim/Teck brachte die Truppe von Trainer Jens Bürkle zuletzt beim VfL Lübeck-Schwartau ihr Potenzial nur phasenweise auf die Platte. „Die Niederlage ist ärgerlich, weil wir die Chance hatten, auswärts bei einer Spitzenmannschaft zu gewinnen“, sagt der Sportwissenschaftler, „dabei haben wir nicht einmal gut gespielt. Das können wir besser.“

Dabei machte der erfahrene Coach zwei Knackpunkte aus: Die frühe rote Karte in der vierten Minute gegen Benjamin Meschke (Bürkle: „Die hat unsere Taktik über den Haufen geworfen und einige Möglichkeiten genommen.“), der etwas zu konsequent Markus Hansen attackierte, sowie ein total verkorkstes Überzahlspiel kurz nach dem Seitenwechsel. Mit 16:14 (38. Minute) lagen die Balinger noch vorne, nutzten ihre Chance aber nicht. „Wir hatten den Daumen drauf und hätten die Führung leicht weiter ausbauen können, dann aber haben wir ein paar Fehler zu viel gemacht“, blickt der 37-Jährige zurück. Torhüter Tomas Mrkva verpasste das leere VfL-Tor, Diogo Oliveira und Marcel Niemeyer scheiterten am starken Schwartau-Keeper Dennis Klockmann. Das Momentum wechselte auf die Seite der Norddeutschen, die am Ende mit 25:22 siegten. „Wir wussten, dass das Startprogramm sehr schwierig ist“, betont Bürkle, schließlich bestreitet der HBW in der ersten Saisonphase nur ein Heimspiel: Heute gegen den HSV (19.45 Uhr, SparkassenArena), ehe es Anfang September nach Hamm und Dresden geht.

Die Hamburger sind zurück im Profi-Handball, absolvieren nach Finanzkollaps und Neuaufbau in Liga drei in Balingen das erste Punktspiel im Bundesliga-Unterhaus – und betreten damit Neuland. Obwohl der HSV vor Wochenfrist pausierte, hat der Balinger Kommandogeber einige Auftritte der Alster-Auswahl auf Video gesehen und analysiert. „Die Testspiele haben bereits ge-zeigt, welches Potenzial in dieser Mannschaft schlummert“, sagt Bürkle und fügt hinzu: „Das ist kein klassischer Aufsteiger. Die wirken absolut nicht wie ein Drittligist.“ Das sind die Hamburger auch nicht. Beim internationalen Heide-Cup in Schneverdingen gewann der HSV gegen den früheren Champions League-Sieger Vardar Skopje mit 31:25. „Die Mannschaft ist sehr gut eingespielt, macht wenig Systemfehler und geht immer in die Vollen“, warnt Bürkle vor dem Nord-Klub, welcher im Sommer nur marginal seinen Kader modifiziert hat. Mit dem isländischen Keeper Aron Edvardsson verpflichtete der HSV „ein echtes Brett“ (O-Ton Bürkle). Weiterhin neu in Hamburg ist Thies Bergmann (Altenholz), welcher Stefan Schröder (Karriereende) ersetzen soll. In Balingen wird Schröder aufgrund der Verletzung von Kevin Herbst (Wadenprobleme) bereits wieder auflaufen – ebenso der bereits 38-jährige Blazenko Lackovic, der aufgrund einer Schulterverletzung ein Jahr pausierte. Aus alten HSV-Zeiten ist neben Rechtsaußen Schröder und dem Olympiasieger aus Kroatien nur noch ein Spieler mit dabei: Jan Forstbauer, der 2016 von der MT Melsungen an die Alster wechselte.

Diesen Artikel teilen: